Die vielbeschäftigte Darstellerin Margot Robbie (Suicide Squad, Goodbye Christopher Robin, Legend of Tarzan) konnte zunächst nicht glauben, dass das Drehbuch zu I, Tonya auf tatsächlichen Ereignissen bzw. – wie im Vorspann zu lesen ist – auf “ironiefreien, extrem widersprüchlichen und absolut wahren Interviews“ basierte. Doch dann stieg sie mit vollen Körpereinsatz (und auch noch als Produzentin) in das Projekt ein.
Tonya Harding war eine sehr athletische Eiskunstläuferin, der es als erste Frau gelang innerhalb einer Kür gleich zweimal einen dreifachen Axel zu springen (und sicher zu landen). Doch richtig prominent wurde sie erst, nachdem es zu einem Attentat auf ihre Konkurrentin Nancy Kerrigan kam. Hardings Ehemann Jeff Gillooly hatte – wahrscheinlich ohne das Wissen von Tonya Harding – einen Attentäter auf Kerrigan angesetzt, der diese so stark am Knie verletzte, dass sie 1994 nicht an den US-Meisterschaften teilnehmen konnte.
Der australische Regisseur Craig Gillespie (Fright Night, Cruella) erzählte die Lebensgeschichte von Tonya Harding als Tragikomödie. Er zeigt sie als talentierte Sportlerin, die keine Chance hat ihrer White Umgebung zu entkommen. Das liegt ganz sicher an ihrem Ehemann Jeff, der sie schlug, sowie an ihrem Klamotten- und Musik-Geschmack.
Stärker noch war wohl der negative Einfluss ihrer Mutter. Diese spielt Allison Janney (The West Wing) mit einer so starken Kraft als gefühlskaltes, scharfzüngiges, kettenrauchendes Monster, dass sie dafür 2018 einen Oscar als beste Nebendarstellerin erhielt. Doch auch Margot Robbie, die sich im Laufe der Handlung immer wieder direkt ans Publikum wendet, und der ganze bitterböse Film sind preiswürdig.
Die Blu-ray von Universum Film enthält neben dem 120-minütigen Hauptfilm noch ein 14-minütiges Making Of (wahlweise mit deutschen Untertiteln) in dem auch viel über die Spezialeffekte zu erfahren ist, sowie den deutschen Trailer (2:22 min)