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Für alle Fälle Fitz

Dr. Eddie Fitzgerald alias Fitz (unfassbar gut: Robbie Coltrane alias Hagrid) ist wahrhaft das Schwergewicht unter allen TV-Kriminalisten. Der Psychologie-Professor hilft der Polizei in Manchester immer wieder bei besonders schwierigen Fällen. Durch unorthodoxe Verhör-Methoden entdeckt er die abgründigsten Geheimnisse. Sein eigenes Leben hat er jedoch überhaupt nicht im Griff. Nur wenn er ermitteln darf, hat er seine Alkohol- und Spielsucht halbwegs im Griff.

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Während die Serie im ZDF in 16:9 – Widescreen ausgestrahlt wurde, sind die drei Folgen der ersten Staffel auf DVD leider nur im Vollbild-Format zu sehen. Das ist in der zweiten Staffel etwas besser, diese kann im nicht anamorphen Format 1: 1,66 betrachtet werden. Auch hier ermittelt Fitz wieder in drei ganz schön heftigen Fällen: Ein eher unscheinbarer junger Mann (beeindruckend: Robert Carlyle) rasiert sich scheinbar grundlos eine Glatze und läuft Amok, eine religiöse Sekte hält ein junges Mädchen gefangen und ein Serien-Vergewaltiger will Kuschel-Sex.

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Im weiteren Verlauf bietet die britische Serie eine packende Mischung aus zwar ziemlich abgefahrenen, aber dennoch nachvollziehbaren Kriminalfällen und einer fortlaufenden Handlung über Fitz, der mit seiner Frau und seinen Süchten (Trinken, Spielen, Rauchen) hadert. Doch auch die Mitarbeiter der Polizei von Manchester haben erhebliche Probleme mit Fitz, sich selbst und ihrer Arbeit. So wird die junge Polizistin Jane Penhaligon (Geraldine Somerville) immer dazu verdonnert Todesnachrichten an die Hinterbliebenen zu überbringen (“Sie verkraften es besser, wenn es von einer Frau kommt!“) und kann es selbst nicht fassen, dass sie sich auch noch zum verkorksten Fitz hingezogen fühlt.

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Auch die Fälle in der dritten Staffel sind nicht ohne: Eine Serialkiller (möglicherweise ein Priester) ermordet Prostituierte, ein junger homosexueller Man wird zur mordenden Bestie und eine sexuell frustrierte Fanatikerin verliebt sich in Fitz. Diese fest im britischen Alltag verankerten Geschichten sind an sich schon packend genug und bieten zudem noch äußerst interessante Einblicke in menschliche Abgründe.

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Doch das Salz in der Psychosuppe sind die sich durch die ganze Serie ziehenden Handlungsstränge. So hat sich die von einem Kollegen vergewaltigte Jane Penhaligon auf eine komplizierte Affäre mit Fitz eingelassen. Dieser wird zugleich gerade Vater (und beinahe Großvater) und funktioniert nur dann halbwegs normal, wenn er einem durchgeknallten Täter auf der Spur sein kann. Ansonsten terrorisiert er seine Familie und macht seiner Selbstanalyse alle Ehre: “Ich trinke zu viel, ich rauche zu viel, ich bin zu viel!“

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Nach den neun von 1993 bis 1995 ausgestrahlten spielfilmlangen  Fällen endete die Serie erst einmal. Es folgte ein Jahr später noch der Film Weiße Teufel. Dieser wirkt ein wenig so, wie der Beweis, dass dem Produktionsteam tatsächlich die Ideen ausgegangen sind. Dies sollte wohl durch den schillernden Schauplatz Hongkong kaschiert werde. Dort hält der Fitz einen launigen Vortrag, eckt bei der örtlichen Polizei an und löst dennoch einen arg konstruiert wirkenden Kriminalfall.

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Doch zehn Jahre später kehrte Robbie Coltrane noch einmal als Fitz und zum Glück an den Handlungsort Manchester zurück. In Nine Eleven kommt er aus Australien zu Besuch in seine arg modernisierte Heimatstadt, hält auf der Hochzeit seiner Tochter eine launige Ansprache, eckt bei der örtlichen Polizei an und löst dennoch einen Kriminalfall. Doch diesmal gelang dem Serienschöpfer Jimmy McGovern, der fast alle Episoden geschrieben hatte, wieder eine höchst brisante Geschichte, die von Anti-Amerikanismus und vom Nordirland-Konflikt handelt. Zudem hatte Fitz auch privat wieder kleine Scharmützel mit seiner Ehefrau auszufechten. Diese will so schnell wie möglich nach Australien zurück, während Fitz lieber wieder ungehemmt seinen Lieblingsbeschäftigungen (Morde aufklären und Glücksspiel) nachgehen möchte…

Für alle Fälle Fitz

Die DVD-Box mit der angeblichen “Vierten Staffel“ enthält eine sehr informative Dokumentation über die komplette Fitz-Serie. Jimmy McGovern erzählt hier, dass er an Selbstmord dachte, als der schwergewichtige Komiker Robbie Coltrane den Fitz spielen sollte, denn er hatte sich diesen Charakter als drahtigen Ex-Soldaten vorgestellt. Wie man sich doch täuschen kann! Hoffnung für die Zukunft macht das Statement von Coltrane, der sofort wieder den Fitz spielen würde, wenn McGovern sehr gute Ideen für neue Fälle hätte.

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