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Ministerium der Angst

England 1944. Stephen Neale wird aus der Irrenanstalt entlassen, in die er eingeliefert wurde, weil er angeblich seine todkranke Frau umbrachte. Bereits nach kurzer Zeit muss er feststellen, dass die Realität außerhalb der Anstalt surreal und verwirrend ist. Nachdem er auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung eine Torte gewonnen hat, die gar nicht für ihn vorgesehen war, gerät er in eine Spionage-Verschwörung der Nazis.

Ministerium der Angst

Fritz Lang verfilmte 1944 einen Roman von Graham Greene (Der dritte Mann), den er sehr schätzte. Vom Drehbuch war er jedoch weniger begeistert. Das Resultat kann sich dennoch sehen lassen, denn Ministerium der Angst erinnert in seiner Mischung aus Spionage- und Love-Story inhaltlich an Hitchcock-Filme wie Die 39 Stufen oder Der unsichtbare Dritte.

Graham Greene

Doch genau wie Fritz Langs  Noir-Thriller Gefährliche Begegnung ist Ministry of Fear trotz einiger humoriger Dialoge und Situationen geprägt von einer äußerst düsteren Grundstimmung. Dies liegt sicher auch daran liegt, dass Ray Milland in der Hauptrolle keinen Durchschnittsbürger spielt, sondern einen frisch entlassener Irrenhaus-Insassen, der mit seinem Leben hadert.

Das Verhalten der Nazi-Verschwörer entspricht zwar gängigen Kino-Klischees, doch Lang, der Deutschland 1933 gleich nach der Machtergreifung verließ, weiß aus eigener Erfahrung wovon er filmt. Sein Film spielt zwar in einer eher expressionistisch anmutenden Kulissenwelt, doch das Grauen des Zweiten Weltkriegs mit Bombenangriffen auf London und Menschen, die von heute auf morgen ihre Heimat verlassen mussten, sind integraler Bestandteil. Auch dadurch wird Ministerium der Angst zu mehr als einer weiteren Spionage-Phantasie aus Hollywood.

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Der dritte Mann

Wien, 1948: Der amerikanische Schriftsteller Holly Martins (Joseph Cotton) will in der besetzten Stadt seinen alten Freund Harry Lime besuchen. Er kommt gerade noch rechtzeitig zu dessen Beerdigung. Seine Nachforschungen führen ihn zu Limes Geliebter, der Schauspielerin Anna Schmidt, die aus dem russischen Sektor geflohen ist und ihm bei seinen Ermittlungen hilft. Martins Suche nach der Wahrheit zieht ihn immer tiefer in einen gefährlichen Teufelskreis aus Betrug, Korruption und Mord…

Der dritte Mann

1949 drehte der britische Regisseur Carol Reed nach einem Drehbuch von Graham Greene das gelegentlich durchaus komische Nachkriegs-Drama Der dritte Mann. Die in leichter Kamera-Schieflage eingefangenen Originalaufnahmen vom zerbombten Wien, die sehr nah an der damaligen Realität angesiedelte Geschichte, die internationale Besetzung mit Orson Welles als mysteriöser Harry Lime und die Zither-Musik von Anton Karas summieren sich zu einem unvergesslicher Filmklassiker.

Der dritte Mann

Bevor Graham Greene das Drehbuch verfasste, schrieb er die im Film erzählte Geschichte zunächst als Erzählung nieder. Diese veröffentlichte er jedoch erst ein Jahr nachdem Der dritte Mann im Kino angelaufen war. Das in Abstimmung mit Carol Reed und durch Input von Orson Welles (Stichwort “Kuckucksuhr“) entstandene schließlich verfilmte Drehbuch unterscheidet sich nicht unerheblich von Greenes Erzählung. So war bei Greene die Hauptfigur zunächst Brite und hieß Rollo Martins, und das Ende der Geschichte ist eher happy.

Der dritte MannDie Edition Büchergilde hat Greenes Erzählung von Nikolaus Stingl neu übersetzen lassen. Die 1984 in der Nähe von Hamburg geborene freischaffende Künstlerin Annika Siems hat zudem noch stimmungsvolle Illustrationen zum Buch beigesteuert. Inspiration fand sie im Wiener Dritte-Mann-Museum. Das Problem, dass jeder Leser sofort die Bilder aus dem Film im Kopf hat, war Annika Siems bewusst und ihr gelang mit Sepia-Tusche eine recht eigenständige Bebilderung.

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