Schlagwort-Archive: Hellboy

Head Lopper

Bereits das Cover zu dieser Fantasy-Serie hat einen ungewöhnlichen europäisch anmutenden Look und will so gar nicht zu dem passen, was ansonsten so alles im Hause Image veröffentlich wird.

Auch die klaren reduzierten Comicseiten lassen eher an Donjon von Trondheim und Sfar als an Spawn denken. Außerdem wurde Head Lopper noch mit einer Prise Hellboy und etwas Usagi Yojimbo abgeschmeckt.

Andrew MacLean ist kein Freund großer Worte. Wie ein Mangaka liefert er mitreißende zum raschen Umblättern zwingende Action auf Seiten, die nur aus wenigen Panels bestehen. Das Konzept der Serie ist ähnlich simpel wie die Grafik. MacLean geht es in seiner 2013 im Eigenverlag gestarteten Serie hauptsächlich um “lange Kämpfe, gruselige Atmosphäre und finsteren Humor.“

Titelheld ist der Barbar Norgal, der auf der Insel Barra mit seinem nicht eben kurzen Schwert allerlei Ungetümen den Kopf abschlägt. Für schräge Gags sorgt Norgals ungewöhnliche Begleitung, der zwar blau angelaufene aber dennoch schwatzhafte und hungrige Kopf der Hexe Agatha.

Cross Cult präsentiert in diesen Band nicht nur die sechs Kapitel und den Epilog der ersten Storyline von Head Lopper, sowie eine Vorschau auf den weiteren Verlauf der Serie. Zusätzlich wird auch noch sehr hübsches Bonusmaterial wie ein Skizzenbuch geboten.

Dass die Serie bereits fester Bestandteil der US-Comickultur ist, belegen die ebenfalls enthaltenen Variantcover von Comicgrößen wie Gabriel Bá oder Mike Allred, sowie als Krönung eine von MacLeans großem Vorbild Mike Mignola gezeichneter Norgal.

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Der Marquis von Anaon

Jean-Baptiste Poulain tritt auf der kroatischen Insel Brac eine Stellung als Hauslehrer an. Er soll Nolven, den Sohn des Barons Gwenolé von Brac, unterrichten. Doch der Junge wird tot aufgefunden.

Der Marquis von Anaon

Auf der Insel treibt angeblich ein grausamer “Oger“ sein Unwesen und auch Poulain sieht eine bleiche Erscheinung, die der Geist von Nolven zu sein scheint. Die Geschichte geht noch tragischer aus als sie begonnen hat. Als Poulain die Insel verlässt erhält er seinen Spitznamen “Der Marquis von Anaon“ – Der Marquis der geschundenen Seelen.

Der Marquis von Anaon

Die nur auf dem ersten Blick etwas steif wirkende Zeichnungen von  Matthieu Bonhomme (Der Mann, der Lucky Luke erschoss, Texas Cowboys) sparen nicht mit Schwarzflächen und wurden von Delf mit strahlenden Farben koloriert. Auch die klar durchgestalteten gelegentlich ganz ohne Worte auskommenden Seiten lassen gelegentlich an Mike Mignolas Hellboy denken.

Der Marquis von Anaon
Doch obwohl ebenfalls ein Dämonenjäger im Zentrum der Handlung steht, setzt Fabien Vehlmann (Green Manor, Allein)  inhaltlich andere Schwerpunkte. Vor nicht exakt datiertem historischem Hintergrund erzählt er eher vom Aberglauben und von menschlichen Abgründen als von der Begegnung mit dem Übersinnlichen.

Der Marquis von Anaon

In dieser Tradition stehen auch die drei weiteren ebenfalls bei Salleck veröffentlichten Abenteuer der Reihe. Sowohl in Die schwarze Madonna, in Das Geisterschiff, Die Bestie als auch in Die Kammer des Cheops gerät “Der Marquis von Anaon“ in lebensbedrohliche Situationen, wenn er versucht seine gefährlich leichtgläubigen Mitmenschen zur Vernunft zu bringen.

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Hellboy 2: Die goldene Armee

Da kann man lange suchen, bis man eine Comic-Verfilmung findet, die “besser“ ist als die Vorlage. Doch Guillermo Del Toro (Shape of Water) und seinem Hauptdarsteller Ron Perlman gelang 2004 das Kunststück Mike Mignolas eher optisch als inhaltlich beeindruckende Serie Hellboy in einen äußerst originellen und aufregenden Film zu verwandeln, dessen rothäutige Titelfigur trotz des teuflischen Äußeren vor Menschlichkeit nur so strotzte.

Hellboy 2: Die goldene Armee

Ebenfalls sehr selten ist eine Fortsetzung, die dem ersten Film überlegen ist (dass dies nicht immer der Fall ist bewies 2019 Hellboy – Call of Darkness). Auch dies gelang Del Toro und das nicht nur, weil er bei einem aufgestockten Budget von 80 Millionen Dollar aus dem Vollen schöpfen und sogar seinen Lieblingskomponisten Danny Elfman verpflichten konnte. Der Regisseur garniert die solide Geschichte mit seiner unvergleichbar individuellen Fantasie, die schon Pans Labyrinth so einzigartig machte. Wenn hier Fantasy-Welten gezeigt werden, wird nicht nur einfach bei Tolkien oder Harry Potter geklaut, sondern es gibt wirklich etwas Phantastisches und Neues zu entdecken, wie etwa seltsame irische Fabelwesen oder ein nerviges Baby, das sich als lebender Tumor entpuppt.

Hellboy 2: Die goldene Armee

Speziell bei Comicverfilmungen ist es ein großer Vorteil, wenn nicht mehr die “Origin“ – also die Entstehungsgeschichte der Hauptfigur – erzählt werden muss, sondern es sofort richtig losgehen kann. Del Toro zeigt am Anfang des Filmes dennoch eine kleine Rückblende und erzählt kurz vom noch sehr jungen Hellboy, dem sein Mentor Professor Trevor Bruttenholm (John Hurt hat hier einen kurzen Gastauftritt) 1955 in einem US-Militärcamp die Legende von jener Goldenen Armee erzählt um die sich dann der weitere Verlauf der Handlung dreht.

Hellboy 2: Die goldene Armee

Doch es sind nicht nur die bildgewaltig in Szene gesetzten Fantasy- und Actionszenen, die Hellboy 2 zu einem so großen Vergnügen machen. Mindestens ebenso angenehm in Erinnerung bleibt eine breit ausgespielte Szene, in der Ron Perlman alias Hellboy und sein Amphibien-Kollege Abe Sapien derart stark vom Liebeskummer gequält werden, dass sie Barry Manilows Can’t Smile Without You so herrlich versoffen-schräg schmettern, dass der Zuschauer nach dem Ende des Films diese Schnulze wohl ebenfalls noch eine Weile summen wird.

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Sin City 7: Einmal Hölle und zurück

Zum Abschluss lässt Frank Miller es bei Sin City noch einmal so richtig krachen. Im siebten und dicksten Band der Reihe erzählt er die beinahe schon epische Geschichte um den Zeichner Wallace, der nicht nur Schwierigkeit damit hat seinen Stil den kommerziellen Ansprüchen anzupassen (plaudert Miller hier aus dem Nähtäschchen?) sondern auch noch droht an der (eigentlich gar nicht vorhandenen) Front zwischen Gangstern und Polizei zerrieben zu werden.

Sin City 7: Einmal Hölle und zurück

Schuld daran ist mal wieder eine atemberaubend schöne Frau, die – nachdem sie den ausgebrannten Künstler wieder mit neuem Lebensmut versorgte – urplötzlich spurlos verschwunden ist. Doch Wallace besinnt sich auf seine Qualitäten als hochdekorierter Kriegsveteran und nimmt den Kampf mit der gesamten Unterwelt von Sin City auf.

Höhepunkt dieses nicht gerade mit spektakulären Szenen und Bildern geizenden Bandes, ist ein atemberaubend visualisierter Drogenrausch, der von Lynne Varley koloriert wurde. Miller nutzt dies zu einer witzigen Odyssee durch Film- und Comicwelten mit Kurzauftritten von Figuren wie Rambo, Hägar, Elektra, Hellboy oder Leonidas. Das Ende der Geschichte ist etwas hoffnungsvoller als sonst und völlig zu Recht wurde Sin City 2006 auf der Frankfurter Buchmesse als “bester internationaler Comic“ ausgezeichnet.

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Baltimore oder der Standhafte Zinnsoldat und der Vampir

Mike Mignola (Hellboy) ist ohne Frage ein begnadeter Comiczeichner, allerdings schaue ich mir seine Comics lieber an als das ich sie lese. Seine Geschichten erscheinen mir oft schwerfällig und zäh, umso erstaunlicher dass ich mich an ein fast 300 Seiten dickes Buch von ihm herangewagt habe.

Baltimore oder der Standhafte Zinnsoldat und der Vampir

Die Illustrationen in dem Roman wirken anfänglich sehr düster und nicht unbedingt einladend. Aber wie kam es zu diesem Buch? Mignola plante schon lange eine Vampir–Geschichte, aber seine Idee wurde so groß als das er sie nicht mehr zeichnerisch umsetzen konnte. Im Gespräch mit dem Comic- und Fantasy-Autoren Christopher Golden kamen beide auf den Gedanken aus dieser Idee einen illustrierten Roman zu machen. Während Golden Mignolas Geschichts-fragmente zusammenbrachte, lieferte Mignola selbst nach und nach Illustrationen zu der Geschichte. Dabei motivieren die Zeichnungen nicht unbedingt zum Lesen, während dem Lesen der Geschichten runden Sie aber den Film ab, der gerade im Kopf abläuft.

Baltimore oder der Standhafte Zinnsoldat und der Vampir

Es gibt eine Rahmenhandlung mit diversen Fantasy-Episoden. Mignola und Golden berichten das Schicksal des Lord Henry Baltimore, der (vermutlich) im ersten Weltkrieg seine Kompanie und sein Bein verliert (die Zeit lässt sich nur erahnen – historischen Eckdaten wurden bewusst nebulös gelassen). Nach verlorener Schlacht fallen auch noch Vampire über die verwundeten Soldaten her. Baltimore verpasst einem der Vampire ein Mal, woraus dann sein Widersacher für die Rahmengeschichte resultiert. Der Vampirfürst tötet in der Folge Baltimores Eltern und seine Geliebte und macht damit Baltimore zum verbitterten aber standhaften, einbeinigen Vampirjäger. Dabei wird bewusst die Parallele zu dem Märchen Der standhafte Zinnsoldat von Hans Christian Andersen gezogen.

Baltimore oder der Standhafte Zinnsoldat und der Vampir

Der Reiz ist aber nicht diese etwas herkömmlich klingende Rahmenhandlung, sondern die Erzählweise, denn nicht der Protagonist oder ein unabhängiger Erzähler berichten diese Geschichte. Es treffen drei Freunde von Baltimore aufeinander, die gemeinsam auf ein Treffen mit ihm warten. Dabei erzählt jeder das Schicksal des Lord Baltimores aus seiner Sichtweise und garniert dies zusätzlich mit einem eigenen übernatürlichen Erlebnis. Hierbei schaffen Golden und Mignola extrem bildhaft erzählte Kurzgeschichten, die jede für sich im Kopf als Comic ablaufen.

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Die letzten 100 Seiten führen diese Episoden zusammen und runden Sie mit einer Erzählung aus dem Tagebuch von Lord Baltimore ab. Zum pompösen Showdown treffen die drei Freunde auf den bösen Vampirfürsten, wo auch der einbeinige Vampirjäger nicht mehr fehlen darf.

Baltimore oder der Standhafte Zinnsoldat und der Vampir

So ist das Buch ein wirklich fantastischer Fantasy-Roman und es wundert nicht dass die Filmrechte schon verkauft sind. Mignola und Golden liefern insgesamt eine großartige Geschichtssammlung mit schicksalhaften Charakteren. Dabei sind die Einflüsse von Klassikern wie Moby Dick, Dracula und Frankenstein unverkennbar – so dass ich persönlich es für die beste Fantasy-Geschichtensammlung seit Ray Bradburys Der illustrierte Mann halte.

Michael Kompa


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Walt Disney: Atlantis – Das geheimnisvolle Buch

In den USA brachte der auf Filmadaptionen (u.a. zu Star Wars, Aliens, Predator und Buffy) spezialisierte Verlag Dark Horse zum Walt Disney Film „Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ lediglich ein Comic-Heftchen im Prestigeformat heraus. Doch das Werk ziert immerhin ein Cover und auch noch zehn Entwurfsseiten von Mike Mignola („Hellboy„), der den Look des Films gestaltete.

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Wir müssen nun leider ganz auf den Mignola-Anteil verzichten, bekommen dafür aber ansonsten bei Ehapa die volle „Atlantis“-Comic-Dröhnung.

Walt Disney: Atlantis - Das geheimnisvolle Buch

So enthalten die drei 68-seitigen Hardcoveralben mit durchgehenden Covermotiv nicht nur die 46-seitige Filmadaption der US-Ausgabe, sondern auch noch Vorgeschichte (der Vater des Filmhelden Milos auf der Suche nach Atlantis) und Fortsetzung (Milos weiteren Abenteuer in Atlantis) zum Animationsfilms in Form einiger kürzerer Stories.

Walt Disney: Atlantis - Das geheimnisvolle Buch

Insgesamt muss festgestellt werden, dass der Mittelteil mit der Filmadaption im zweiten Album „Die Expedition“ am gelungensten ist. Die Vorgeschichte im ersten Band „Das geheimnisvolle Buch“ ist auch noch recht gut umgesetzt und überzeugt durch den Versuch den stark aus Schwarzflächen bestehenden Stil Mignolas nachzueifern. Der Abschlussband „Der rote Kristall“ hingegen ist optisch und auch inhaltlich eine einzige Enttäuschung.


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Walt Disney: Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt

Der 32-jährige Milo Thatch bricht im Jahre 1914 mit einer U-Boot-Expedition zum versunkenen Kontinent Atlantis auf. Doch schon nach kurzer Zeit wird das Unterseeboot „Ulysses“ von einem metallenen Seeungeheuer zerstört und neben Milo hat nur noch ein 8-köpfiges Spezialisten-Team überlebt. Diese bunt zusammengewürfelte Truppe findet tatsächlich den versunkenen aber immer noch bevölkerten Kontinent, verfolgt dabei aber höchst unterschiedliche Interessen.

Walt Disney: Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt
Nachdem Produzent Don Hahn die Zeichentrick-Musicals „Die Schöne und das Biest“ und „Der Glöckner von Notre Dame“ fertig gestellt hatte, war ihm der Sinn nach etwas komplett anderem. Er verteilte T-Shirts mit dem Aufdruck „Weniger Songs, mehr Explosionen“ und versuchte sich mit seinem Team an einem Zeichentrickfilm, der die Tradition von Disney-Abenteuerfilm-Klassikern wie „20.000 Meilen unter dem Meer“ oder „Insel am Ende der Welt“ fortsetzen sollte.

Walt Disney: Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt
Diese Grundüberlegungen sind durchaus interessant und sympathisch, doch dramaturgisch (und leider auch tricktechnisch) haut es diesmal einfach nicht hin. Recht schnell verschwindet das anfangs unter großem Getöse vorgestellte U-Boot aus dem Zentrum der Handlung. Milo muss sich mit viel zu viel Nebencharakteren herumschlagen, die zwar oft für jeweils einen einzigen Gag gut sind, dafür aber den ganzen Film über mitgeschleppt werden müssen.

Walt Disney: Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt

Auch das abschließende Erreichen von Atlantis ist keine wirkliche Überraschung, da der Kontinent bereits am Anfang des Filmes in voller Pracht zu sehen war. Ferner wurde leider nur sehr wenig Gebrauch gemacht von den Entwürfen, die der begnadete Comiczeichner Mike Mignola (“Hellboy„) für den Film in seinem überwiegend aus Schwarzflächen bestehenden Stil geliefert hatte.

Walt Disney: Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt
Entwurfszeichnung von Mike Mignola

Die Blu-ray-Edition von “ Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ kann zwar in Sachen Bild und Ton voll überzeugen. Leider wurden nur sehr wenige Extras der alten DVD-Special-Edition übernommen. So fehlen etwa der Audiokommentar, die Dokumentationen über die Dreharbeiten und die Bildergalerien.

Walt Disney: Atlantis - Das Geheimnis der verlorenen Stadt

Extras der Blu-ray: Eine eher alberne gefakte „Panne mit dem Stein-Giganten“ (0:35 min); Vier zusätzliche Szenen, darunter der voll animierte „Wikinger-Prolog“ (insgseamt 16:57 min); „Wie spricht man in Atlantis“ mit Marc Okrand dem Erfinder der klingonischen Sprache (2:12 min)

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Frankenstein Underground

Mike Mignola ist zweifelsohne einer der größten lebenden Comiczeichner. Die von ihm gestaltete Batman-Geschichte “Gotham by Gaslight“ etablierte mit den Elseworlds Stories sogar ein eigenes Genre. Mignola ist auch großartig, wenn es darum geht vollkommen neue Figuren zu schaffen. Das wussten auch die Kreativen bei Disney, die sich Mignolas als Designer für den nur bedingt gelungenen Trickfilm “Atlantis – Das Geheimnis der verlorenen Stadt“ verpflichteten.

Frankenstein Underground

Eine der interessantesten Comic-Figuren überhaupt ist Mignolas Hellboy, doch das volle Potential dieses gefallenen Teufels wurde erst in Guillermo Del Toros Kinofilmen ausgeschöpft. Als Erzähler ist Mignola bestenfalls Mittelmaß. Daher ist es höchst bedauerlich, dass er sich in letzter Zeit darauf beschränkt die Comics aus dem Hellboy-Universum nur noch zu schreiben, aber immerhin auch mit höchst bemerkenswerten Titelbildern zu versehen.

Frankenstein Underground
Frankenstein meets Hellboy

Auch “Frankenstein Underground“ ist ein von Mignola leider nur getextete, konzipierte und mit Entwurfszeichnungen versehender Comic. Es gibt innerhalb der Geschichte lose Verknüpfungen zum Hellboy-Universum. Auf einem Panel ist Frankensteins Monster im Boxkampf mit Hellboy zu sehen, ansonsten halten sich die Bezüge zu anderen Comics von Mignola in Grenzen.Die in “Frankenstein Underground“ erzählte Geschichte ist eine Art Road Movie, das sich auch als Fortsetzung von Mary Shelleys Roman versteht.

Frankenstein Underground

Das Monster verschlägt es nach Mexiko, wo es in eine höllenähnliche Höhlenwelt gerät, die von seltsamen Monstern und Menschen bevölkert wird. Bei letzteren handelt es sich um Überlebende einer Zeppelin-Expedition, die erforschen wollte, ob es innerhalb der Erde noch eine bevölkerte Hohlwelt gibt. Diese nur kurz als Rückblende erzählte tragische Geschichte der Expedition erscheint interessanter als die Erlebnisse der Frankenstein-Kreatur.

Frankenstein Underground
Doch von der Optik her gibt es nicht auszusetzen an diesem zunächst bei Dark Horse in fünf Heften veröffentlichten Comic. Ben Stenbeck hat schon andere von Mignola geschriebenen Comics wie “Baltimore“ in Szene gesetzt. Ihm gelingt es sehr gut dessen reduzierten und sehr viel Schwarzflächen einsetzenden Stil zu imitieren. Mit das interessanteste dieses schön aufgemachten Buchs ist ein Anhang, der durch viele wunderschöne Entwurfszeichnungen verdeutlicht, wie die Zusammenarbeit zwischen Mignola und Stenbeck funktioniert.

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Hellboy – Die ersten 20 Jahre

Hellboy ist schon etwas älter als 20 Jahre. Mike Mignolas erste Zeichnung der beliebten Rothaut mit den abgeschliffenen Hörnern stammt von 1991 und ist natürlich in diesem schönen Buch enthalten. Doch erst zwei Jahre später erschien erstmals eine Comicgeschichte mit Hellboy und 1994 schließlich startete die Serie mit der Story Die Saat der Zerstörung, bei der Mignola beim Texten vom erfahrenen Comic-Künstler John Byrne unterstützt wurde.

Hellboy - Die ersten 20 Jahre

Der Bildband Hellboy – Die ersten 20 Jahre feiert das Jubiläum und enthält ausschließlich Illustrationen von Mike Mignola. Dieser dankt jedoch im Vorwort ausdrücklich den Zeichnern Duncan Fegredo und Richard Corben, die „viel getan haben, um Hellboy am Leben zu erhalten“ (über die beiden Kinofilme verliert er hingegen kein Wort). Das Buch enthält nur wenige Comicseiten und erst recht keine kompletten Geschichten, was jedoch nicht weiter schlimm ist, denn an der Serie fasziniert das Artwork stärker als die nicht immer nachvollziehbaren aber sehr atmosphärischen Stories.

Hellboy - Die ersten 20 Jahre

Hellboy – Die ersten 20 Jahre präsentiert im A4-Format hauptsächlich ganzseitige Illustrationen, oft Titelbilder ohne störende Texte und immer mal wieder auch die zugehörigen Skizzen oder auch Mignolas schwarzweiße Zeichnungen, deren Detailreichtum manchmal durch Dave Stewards Kolorierung etwas gelitten hat. Die Illustrationen sind chronologisch angeordnet und es fasziniert zu sehen, dass Mignola seinem Stil treu blieb, diesen zugleich aber auch verfeinerte.

Hellboy - Die ersten 20 Jahre

Der Illustrator und Charakter-Designer Peter de Sevès (Ice Age) bringt dies in seiner Einleitung sehr gut auf den Punkt: „Wo er früher fünfzig parallele Linien über ein muskulöses Körperteil zog, genügen (jetzt) vier oder fünf schnelle Striche (…) Je mehr Details Mignola beiseite schiebt, desto mehr nehmen seine Zeichnungen eine markante Gestalt an, als ob all die Bestandteile, einschließlich Hellboys narbigem Gesicht in Stein gemeißelt sind.“

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