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Flags of Our Fathers

Es ist eins der bekanntesten Fotos überhaupt und zeigt wie sechs US-Soldaten anscheinend unter großen Schwierigkeiten einen Mast mit einer Flagge aufrichten. Das Bild entstand im Februar 1945 auf dem Mount Suribachi, der auf der japanischen Pazifikinsel Iwo Jima lag und Schauplatz einer blutigen Schlacht war. Das Foto wurde in den USA sehr häufig abgedruckt (und diente später auch als Vorlage für ein National-Monument), um zu zeigen, dass die amerikanischen Streitkräfte langsam aber sicher dabei waren den Zweiten Weltkrieg zu gewinnen. Drei jener sechs US-Soldaten überlebten die Schlacht um Iwo Jima und tourten anschließend durch ihr Heimatland um für Kriegsanleihen zu werben.

Flags of our Fathers

Doch das vom Fotografen Joe Rosenthal aufgenommene Bild zeigt lediglich das zweite Hissen der US-Flagge, das unter relativ ungefährlichen und sicheren Bedingungen durchgeführt werden konnte. Ein hoher Militär wollte die zuerst gesetzte Fahne als Souvenir haben und befahl einen Austausch der Flagge. Somit hatten die drei durch die USA tingelnden Soldaten mehr oder weniger große Schwierigkeiten damit, sich als Helden feiern zu lassen und vor großem Publikum einen Pappmaché-Felsen zu stürmen. James Bradley, der Sohn eines der “Fahnenhisser“, schrieb einen Bestseller über seine Recherchen zur Vergangenheit seines Vaters.

Flags of our Fathers

Clint Eastwood verwandelte das Buch in einen verhalten kritischen Film, der in bleichen Bildern und durch eine auf vielen Zeitebenen spielende etwas wirr anmutende Erzählstruktur versucht sein Thema langsam einzukreisen. Flags of our Fathers soll zeigen, dass viele Menschen ein Bild vom Heldentum in sich herumtragen, dem sie unmöglich gerecht werden können. Doch diese Aussage erscheint etwas lauwarm. Sehr viel spannender ist es, wenn ganz nebenbei gezeigt wird, wie naive junge Männer für Propagandazwecke eingesetzt werden (und einer der drei Soldaten, der scheue Indianer Ira Hayes, dadurch in den Alkoholismus getrieben wurde).

Letters from Iwo Jima

Zum selben Thema drehte Eastwood gleich anschließend den Film Letters from Iwo Jima, der die selben Ereignisse aus japanischer Sicht schildert und sehr viel interessanter ausfallen ist.

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Drecksau

Das Filmplakat verheißt eine fröhliche Krimi-Komödie um einen englischen Bobby, der ein Schwein reiten muss. Doch nicht das Borstenvieh ist die Drecksau, sondern der schottische Detective Sergeant Bruce Robertson, bei dem es sich um alles andere als einen Muster-Polizisten handelt. Er nimmt Drogen, intrigiert gegen seine Kollegen und Freunde, schläft mit deren Frauen und wird zudem auch noch von Wahnvorstellungen verfolgt.

Drecksau

Der Roman Drecksau vom Trainspotting-Autor Irvine Welsh galt lange als unverfilmbar. Doch ein Drehbuch-Entwurf von Jon S. Baird  (Stan & Ollie) überzeugte den Schriftsteller, da dieser versuchte nicht zu werkgetreu zu bleiben. Im Buch erhält der Leser Einblicke in Bruce Robertsons kranke Psyche durch Textpassagen, die aus der Sicht eines Bandwurms geschrieben wurden, der im Verdauungstrakt des korrupten Polizisten sein Unwesen treibt. Diesen analytischen Part übernahm jetzt der durchgeknallte Psychiater Dr. Rossi, der von Jim Broadbent gespielt wird.

Drecksau

Die Hauptattraktion des Filmes ist aber zweifelsohne James McAvoy (Wanted), dem das Kunststück gelingt Bruce Robertsons Abgründe darzustellen und trotzdem noch eine gewisse Restsympathie für diesen Mistkerl an den Zuschauer zu bringen. Jon S. Baird schrieb nicht nur das Drehbuch, sondern übernahm auch die Regie. Hierbei wechselt er nicht immer nachvollziehbar aber äußerst spannend zwischen Realismus und Surrealismus. Unverkennbar standen hier Stanley Kubrick und Terry Gilliam Pate, doch Baird gelang ein sehr eigenständiger Film, dessen krasses Ende noch lange nachwirkt.

Drecksau

Die Blu-ray enthält ein kurzes Grußwort von James McAvoy, eine kurze deutschsprachige Featurette (3:35 min), untertitelte Interviews mit James McAvoy (13:36 min), Imogen Poots (1:05 min), Jamie Bell (2:20 min) und Jon S. Baird (11:24 min), eine B-Roll (5:41 min) sowie den deutschen und englischen Trailer.

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Fantastic Four (2015)

1994 ließ sich Bernd Eichinger von Roger Cormans Produktionsfirma einen ganz billigen Film mit den Fantastic Four drehen, der nicht im Kino gezeigt sondern nur realisiert wurde, damit Constantin Film nicht die Rechte am den Marvel-Superhelden zu verliert. Fast möchte man glauben, diese Geschichte hätte sich 2015 wiederholt, denn selbst neben den nicht sonderlich beeindruckenden Constantin Filmen mit dem Marvel-Helden von 2005 und 2007 sieht die neue Kinoversion der Fantastic Four ganz schön alt aus.

Fantastic Four

Dies liegt nicht an der Besetzung und am Konzept des Films, das sich allerlei Freiheiten mit der Comic-Vorlage nimmt. Die mit sehr jungen Darstellern besetzten Reed Richards (Miles Teller aus Whiplash), Susan Storm (Kate Mara aus House of Cards), Johnny Storm (Michael B. Jordan spielte den Sohn von Rocky Balboas Gegner Apollo Creed in Creed), Ben Grimm (Jamie Bell, der Hauptdarsteller aus Billy Elliott, sammelte schon bei Spielbergs Tim und Struppi Erfahrungen mit computeranimierten Charakteren) und Victor von Doom (Toby Kebbel spielte auch in Ben Hur den Schurken) werden nicht durch eine Raum-Expedition, sondern durch ein Teleportations-Experiment zum elastischen Mr. Fantastic, zur unsichtbaren Frau, zur menschlichen Fackel, zum klobigen Ding und zum finsteren Dr. Doom.

Fantastic Four

Der Film beginnt damit in schleppendem Tempo und im Look einer durchschnittlich budgetierten TV-Serie aus der Kindheit von Reed Richards und Ben Grimm zu erzählen. Die Bilder bleiben blass und verwaschen, die Geschichte vorhersehbar und den ansonsten talentierten Darstellern wird keine Gelegenheit gegeben ihren Figuren Leben einzuhauchen. Spezialeffekte finden gelegentlich statt, beeindrucken aber – trotz eines Budgets von 120 Millionen Dollar – kein einziges Mal. Schlimmer ist jedoch, dass es Fantastic Four ganz im Gegensatz zu den Filmen aus dem Marvel Cinematic Universe völlig an Spannung, Humor, Leichtigkeit – und daher natürlich auch an einem gewaltigen Erfolg an der Kinokasse – mangelt.

Fantastic Four

Die DVD von Constantin Film enthält neben dem 97-minütigen Hauptfilm. Noch ein 9-minütiges Making Of in deutscher Sprache, sowie Berichte zu den Superkräften der Fantastic Four (18:48 min, wie alle übrigen Extras in englischer Sprache, wahlweise mit deutschen Untertiteln), den Quanten Portalen (10:23 min), Planet Zero (7:58 min) und der Filmmusik von Marco Beltrami und Philipp Glass (4:51 min), sowie den deutschen Trailer (2:27 min) und den Original-Trailer (2:26 min)

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Snowpiercer

Der koreanische Regisseur Bong Joon-ho dürfte international vor allem durch seinen Monsterfilm The Host und aktuell durch den Erfolgsfilm Parasite bekannt sein. 2006 entdeckte er in einem Comicladen in Seoul die 1983 gestartete schwarzweiße französischen Comicserie La Transperceneige, die bei uns mit einiger Verspätung unter dem Titel Schneekreuzer als schön aufgemachte Gesamtausgabe bei Jacoby & Stuart erschienen ist.

Snowpiercer

Die Serie spielt in einem Hochgeschwindigkeits-Zug, der durch eine zur unbewohnbaren Eiswüste gewordene Erde braust. An Bord befinden sich die letzten Menschen, denen der Tod durch Erfrieren droht, wenn der Zug zum Stillstand kommt. Bong Joon-ho zeigte großes Interesse an dieser Ausgangssituation, jedoch nicht an dem Figuren-Ensemble des Comics. Gemeinsam mit dem US-Drehbuchautor Kelly Masterson dachte er sich eine völlig neue Geschichte aus.

Snowpiercer

Für den in den tschechischen Barrandov Studios entstandenen Film konnte eine interessante Besetzung verpflichtet werden. Die Hauptrolle übernahm der comicfilm-erfahrene Chris Evans (Captain America) ihm zur Seite stehen der koreanische Star “Mr. Vengeance“ Song Kang-ho sowie John Hurt und Jamie Bell. Tilda Swinton gibt Vollgas in einer Schurkenrolle, die an das von Lotte Lenya verkörperte Russen-Luder Rosa Kleb aus Liebesgrüße aus Moskau denken lässt. Über allem thront Ed Harris als geheimnisvoller Lokführer Wilford.

Snowpiercer

Der Film braucht etwas bis er in Fahrt kommt, weshalb der US-Produzent Harvey Weinstein zunächst überlegte zur Schere zu greifen, dann jedoch den ungekürzten Film nur in die US-Kunstkinos brachte. Wenn Snowpiercer nach den ersten etwas zähen 30 Minuten schließlich richtig in Schwung kommt, ist diese faszinierende Mischung aus frankobelgischer Comic-Fantasy und rasanter Eastern-Action kaum noch zu bremsen.

Snowpiercer

TNT hat mittlerweile eine auf dem Kinofilm basierende Serie mit Jennifer Connelly (Rocketeer, Hulk) produziert, die bei uns auf Netflix gezeigt wird.

Snowpiercer

Bonusmaterial der Blu-ray: Making Of (15:09 min), wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Kurzer Bericht von den Dreharbeiten (1:03 min); Sehr schöne Bildergalerie (2:36 min); Animated Clip mit einem Prolog zum Film (1:02 min); Zwei deutsche Trailer (je 1:50 min); Englischsprachiger Trailer (1:04 min); Wendecover

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