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Udo Lindenberg: MTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic

Der Titel dieser Scheibe verwundert etwas. Erstens nahm Udo Lindenberg diese CD nicht etwa – wie die Worte und das Lindenberg Gemälde auf dem Klappcover vermuten lassen – in seinem Domizil dem Hamburger Hotel Atlantic auf, sondern auf dem Kampnagelgelände. Zweitens täuscht auch das Label MTV Unplugged, denn “Live aus dem Hotel Atlantic“ ist kein auf Effekte verzichtendes zurückgenommenes intimes (Hand-)Werk, sondern wurde mit großen Aufwand an (natürlich nicht elektrischen) Instrumenten und mit Beteiligung zahlreicher Gaststars eingespielt.

Udo Lindenberg: MTV Unplugged - Live aus dem Hotel Atlantic

Doch Lindenberg, der drei Jahre zuvor mit “Stark wie Zwei“ und in Berlin mit der Premiere des lange laufenden Musicals “Hinterm Horizont“ große Erfolge feierte, legte dennoch ein ziemlich entspanntes Werk hin. Er präsentiert eine interessante Best-Of-Auswahl (wobei die Neuinstrumentierungen natürlich Geschmackssache sind), aber auch die schöne neue Eröffnungsnummer “Die Bühne ist angerichtet“.

Udo Lindenberg: MTV Unplugged - Live aus dem Hotel Atlantic

Benjamin von Stuckrad-Barre hat in seinem etwas zu jubelnden Booklet-Text “Udo zieht den Stecker“ nicht völlig unrecht, wenn er ausführt, dass Lindenbergs Stimme “jetzt viel weniger will und viel mehr kann als früher“. Sein Gesang klingt entspannt und nicht mehr wie eine Selbstparodie. Dies kommt besonders gut zur Geltung wenn er sich zurücknimmt in den Duetten mit Inga Humpe (“Ein Herz kann man nicht reparieren“), Clueso (“Cello“), dem ausnahmsweise sehr unauffälligen Stefan Raab (“Johnny Controlletti“) oder Jan Delay (“Reeperbahn“), der sich freut, einmal mehr mit seinem “musikalischen Papa“ singen zu dürfen.

Udo Lindenberg: MTV Unplugged - Live aus dem Hotel Atlantic

“Live aus dem Hotel Atlantic“ gibt es als Einzel-CD bzw. Einzelzimmer Edition und Doppel-Album. Wir empfehlen die Doppelzimmer Edition, denn keines der 24 Stücke ist entbehrlich.

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Udo Lindenberg: Stark wie Zwei

In den Jahren zuvor beschäftigte er sich hauptsächlich damit seine alten Hits in neuen Zusammenstellungen zu präsentieren oder mit Likör Bilder zu malen. Doch nach 10 Monaten Produktionszeit unter der Aufsicht von Andreas Herbig präsentiert Udo Lindenberg 2008 erstmals nach 8 Jahren wieder ein Album mit neuen Kompositionen. Schon die ersten beiden Stücke “Ich zieh´ meinen Hut“ und “Wenn Du durchhängst“ wecken angenehme Erinnerungen an seine früheren meisterlichen Balladen wie “Hinterm Horizont geht’s weiter“ oder “Ich lieb Dich überhaupt nicht mehr“.

Udo Lindenberg: Stark wie Zwei

Unter dem Motto “Stark wie Zwei“ folgen Zulieferungen von Annette Humpe (kein einziger Song stammt komplett von Lindenberg), Duette mit Jan Delay, Annette Kloß von “Silbermond“ und die Mördernummer “Chubby Checker“, die Lindenberg ganz locker gemeinsam mit Helge Schneider runterreißt. All dies passt seltsamerweise hervorragend zusammen und übertrifft fast alles was Lindenberg in den 20 Jahren zuvor einspielte.

Udo Lindenberg: Stark wie Zwei

Im letzten Drittel der Platte sind dann doch noch einige Nichtigkeiten versteckt wie z. B. die “Saufen macht kreativ“-Hymne “Nasses Gold“, das allzu vertraut wirkende “Interview mit Gott“ (mit tollen Fragen wie: “Ey, wieso lässt Du uns so hängen?“) der seltsame Astronauten-Song “Woody Woody Wodka“ und jene “Je oller desto doller“-Nummer, deren Titel allerdings zugleich das Programm dieser CD ist: “Der Greis ist heiß!“

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