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Swamp Thing: Geschichten aus dem Sumpf

Comicfreunden muss das Ding aus dem Sumpf wahrscheinlich nicht groß vorgestellt werden. Eine großformatige knapp 500-seitigen Deluxe Edition präsentiert naturverbundene und toll aussehende Comics mit dem “Avatar der Pflanzenwelt“, die zwischen 2016 und 2020 entstanden sind.

Den Auftakt des Bands bildet die Miniserie Swamp Thing: Die Toten schlafen nicht mit der Len Wein nach vier Jahrzehnten zu seiner von ihm liebevoll Swampy genannten Schöpfung zurückkehrte. Die in sechs Heften erzählte Story entwickelte er bereits 30 Jahre zuvor zusammen mit Bernie Wrightson, mit dem er Swamp Thing kreiert hatte.

Als dieser jedoch nicht als Zeichner zur Verfügung stand, hatte DC kein Interesse an einer Veröffentlichung. Doch es gab ein Happy End, denn mit Kelley Jones, von dem die beeindruckenden Titelbilder zu Batman: Knightfall stammen, wurde der optimale Zeichner für Swamp Thing: Die Toten schlafen nicht gefunden.

Für Kelley Jones war Wrightson eine große Inspirationsquelle für seine morbiden Bilder. In Len Weins Story gibt es Gastauftritte von Figuren wie Phantom Stranger, Zantana, Deadman, Spectre oder den von Jack Kirby erfundenen Dämonen Etrigan zu ermöglichen.

Kernstück der ebenso spannenden wie vielschichtigen Erzählung ist jedoch, dass Swamp Thing wieder zu Alec Holland wird. Stattdessen schlüpft der ehemalige FBI-Agent Matt Cable in den Pflanzenkörper und wird größenwahnsinnig…

Len Wein wollte diese Geschichte fortsetzen und bereits kurz bevor er 2017 verstarb den Text zum ersten Heft fertiggestellt. Kelley Jones zeichnete nach den Vorgaben von Wein den Auftakt der neuen Swamp Thing Serie Frühlingserwachen und Michelle Madsen kolorierte diese ersten zwanzig Seiten. Die Sprechblasen fehlen, da Wein kein Lettering-Skript mehr verfasst konnte

Dass es selbst erfahrenen Autoren nicht immer gelingt, Zeichner dazu zu bringen, ihre Ideen verlustfrei in Bilder umzusetzen, belegt der wohl interessanteste Beitrag dieser Collection. Enthalten sind sowohl die textlosen Seiten von Kelley Jones als auch Len Weins Plot-Skript. Dabei fällt auf, dass es Jones – obwohl sehr gut als Zeichner der Figur Swamp Thing geeignet – nicht immer gelingt für die von Wein sehr lebendig beschriebenen Ereignisse die richtigen Bilder zu finden.

Außerdem präsentiert dieser Band einige sehr interessante kürze Comicstories mit Swamp Thing von Künstlern wie Greg Capullo, Brian Azzarello oder Mike Perkins, der danach mit Das Vermächtnis des Grüns eine großartige Miniserie mit Swamp Thing in Szene setzte. Dazu gehört eine von Jason Fabok (Batman: Die drei Joker) sehr stimmungsvoll in Szene gesetzte Geschichte, die den Sumpfbewohner in ungewöhnlicher Umgebung zeigt.

Zusammen mit einem mysteriösen Jungen durchquert Swamp Thing in Die Stimme der Heiligen eine Schneelandschaft. Die Story vom ehemaligen CIA-Mann Tom King (Rorschach) ist ähnlich rätselhaft ausgefallen wie ihr Titel, wurde aber dennoch mit dem Eisner Award prämiert.

Eine Kiste in Form eines Herzen ist die beste Geschichte dieses Bands. Autor Mark Russell und Zeichner Frazer Irving gelingt es auf nur acht Seiten eine schwer zu Herzen gehende Tragödie zu erzählen und diese auch noch mit einem wirklich überraschenden Ende zu versehen.

Das letzte Drittel des Buchs enthält die neun Hefte der Serie Swamp Thing: New Roots, die als ökologisches Epos beginnt und anschließend noch einige Short Stories nachschiebt, in denen Swamp Thing vom Geisterlicht des Sumpfgeistes Fifolet zu Rettungsmissionen geführt wird. Insgesamt handelt es sich um eine sehr abwechslungsreiche Story-Collection, die auch einige großartige Cover enthält und unverzichtbar für alle Freunde des Dings aus dem Sumpf ist.

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Batman: Die drei Joker

Beim ersten Durchblättern dieses Bandes entsteht der Eindruck, dass DC erneut alles dransetzt, um Alan Moore zu ärgern. Vor vier Jahren wurde es dem Autor Geoff Jones in Doomsday Clock erlaubt, seine Fanboy-Träume auszuleben und die Figuren aus dem Comic-Meilenstein Watchmen auf Superman, Batman & Co. treffen zu lassen. Jetzt wird Jones auf ein weiteres Meisterwerk von Moore losgelassen.

Batman: Die drei Joker

Einmal mehr ist die Optik exquisit. Nachdem bei Doomsday Clock der Brite Gary Frank (Batman: Year One) zum Einsatz kam, sorgt jetzt der US-Amerikaner Jason Fabok für Déjàvu-Effekte. Ihm gelingen ähnlich detailverliebte Bilder wie Brian Bolland 1988 im von Alan Moore geschriebenen Batman-Comic The Killing Joke.

Batman: Die drei Joker

Bei seinem Seitenlayout verwendet Fabok fast immer neun gleichgroße Panels. Zwar arbeitete Brian Bolland nur gelegentlich so (hauptsächlich am Anfang und Ende von The Killing Joke), doch Dave Gibbons hat seine Zeichnungen bei Watchmen durchgehend in dieser Form angeordnet und natürlich auch Gary Frank bei Doomsday Clock.

Batman: Die drei Joker

Wenn Jason Fabok in Batman: Die drei Joker einige Schlüsselszene aus Killing Joke einbaut, dann wirkt dies weniger wie ein Zitat, sondern vielmehr wie durchgepauster Bolland.

Batman: Die drei Joker

Dass Geoff Jones seine Geschichte bei Alan Moore abgekupfert hat, kann nicht behauptet werden. Doch anders ist nicht immer besser. Die Originalität seiner Idee, dass es mehrere Exemplare von Batmans Erzfeind gibt, hält sich in Grenzen.

Batman: Die drei Joker

Ein ausgeklügelter Spannungsaufbau sieht anders aus, als das was Jones im ersten der drei Bände von Die drei Joker abliefert. Dass Jones sehr viel mehr kann, zeigt allerdings der Auftakt des Comics. Hier muss Butler Alfred einmal mehr die Wunden von Batman versorgen.

Batman: Die drei Joker

Auf beeindruckend von Jason Fabok in Szene gesetzten wortlosen (und ausnahmsweise jeweils nur aus 6 Panels bestehenden) Seiten, wird gezeigt, aus welchen klassischen Kämpfen die zahlreichen Verletzungen auf dem Körper von Bruce Wayne stammen.

Batman: Die drei Joker

Doch eine weit in seiner Jugend zurückliegende Wunde ist tiefer als die anderen, lässt Geoff Jones den Leser wissen, und Jason Fabok darf einen weiteren klassischen Batman-Moment zu Papier bringen.

Batman: Die drei Joker

Hier wird allerdings tatsächlich ein kleiner Fanboy-(Alp-)Traum wahr. Auf knapp zwei Seiten setzt Fabok die Ermordung von Bruce Waynes Eltern so in Szene, wie Brian Bolland dies getan hätte, wenn es in Alan Moores Skript zu The Killing Jones gestanden hätte.

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Batman Eternal – Verschwörung in Gotham

Batman ist demaskiert und hängt blutend und gefesselt am Batsignal auf dem Dach des Polizeihauptquartiers. Um ihn herum versinkt Gotham City in einer Feuersbrunst. Batman Eternal war eine 52-teilige Serie, die 14-täglich von 2014 bis 2015 lief. Die Story beginnt mit dem Ende und zeigt rückblickend, wie es dazu kam.

Batman Eternal – Verschwörung in Gotham
Softcover-Cover

Zu Beginn jagen Batman und Commissioner Gordon Professor Pyg. In der U-Bahn kommt es zum Showdown zwischen dem verrückten Professor und seinen Anhängern gegen die Polizei. Gordon stellt einen der Gefolgsleute und fühlt sich von dessen Waffe bedroht. Obwohl er beteuert keine zu haben, schießt Gordon und trifft einen Transformator. Die Weichen eines herannahenden Zugs können nicht umgestellt werden und es kommt zur Katastrophe mit über hundert Toten. Es kann später bewiesen werden, dass der Verbrecher in der Tat keine Waffe besaß. Gordon kommt vor Gericht und ins Blackgate. Nun beginnt die Suche nach den Hintermännern, die Gordon hereingelegt haben. Batman findet heraus, dass der Verbrecher nicht nur für Pyg, sondern auch für Carmine Falcone gearbeitet hatte. Im Blackgate lernt Gordon Rex Calabrese kennen, den vor Falcone die Macht über die Familien und Clans in Gotham hatte.

Batman Eternal – Verschwörung in Gotham

Sensationell, wie die Autoren eine schier unglaubliche Anzahl von Figuren orchestrieren und ein Gotham zeigen, in dem es nur so vor verschiedenen Charakteren wimmelt und alle in eine große Gesamtstory mit vielen Subplots integriert werden: Batwing und Jim Corrigan müssen tief im Arkham Asylum mysteriöse Vorgänge aufklären, Red Robin (Tim Drake) und Harper Row (die im Neustart in US-Batman #1, November 2011 ihren ersten Auftritt hatte) müssen eine Erkrankung bei Jugendlichen durch Nanoviren bekämpfen. Harper Row spielt im Batman-Universum eine immer größere Rolle.

Batman Eternal – Verschwörung in Gotham
Unzählige bekannte Figuren erleben hier ihren Einstand ins New 52: Jason Bard, Stephanie Brown, Vicki Vale und viele andere mehr. Der Batman of Japan, Red Hood (Jason Todd) und Batgirl (Barbara Gordon, Starfire und El Gaucho – sie alle helfen Batman, die Rätsel um diese Verschwörung zu lösen. Währenddessen ernennt Bürgermeister Sebastian Hady den korrupten Jack Forbes zum neuen Commissioner.

Batman Eternal – Verschwörung in Gotham
Das Ganze liest sich extrem gut und spannend. Und man darf gespannt sein, wer der Mastermind hinter dem Plan ist und wer letztendlich dafür verantwortlich ist, wie es zur Szene am Anfang auf dem Dach des Polizeihauptquartiers kam.

Batman Eternal – Verschwörung in Gotham
Hardcover-Cover

Die Übersetzung ist von Steve Kups, der lange Jahre im Batman-Universum als Übersetzer tätig war und der unerwartet im Dezember 2015 im Alter von 44 Jahren verstarb.

Norbert Elbers

Batman Eternal – Verschwörung in Gotham

Enthält: Batman Eternal #1 bis #10 (Juni 2014 bis August 2014); Text: Scott Snyder, James Tynion IV, John Layman, Ray Fawkes, Tim Seeley; Zeichnungen: Jason Fabok, Dustin Nguyen, Derek Fridolfs, Andy Clarke, Trevor McCarthy, Emanuel Simeoni, Guillem March, Riccardo Burchielli; Inking: Jason Fabok, Derek Fridolfs, Andy Clarke, Trevor McCarthy, Emanuel Simeoni, Guillem March, Riccardo Burchielli; aus dem Amerikanischen von Steve Kups; Softcover: 19,99 €, auf 333 Exemplare lim. Hardcover: 25,00 €; 228 Seiten; farbig; Panini/DC Comics

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