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Batman: Knightfall DeLuxe

Wenn es um die beste Batman-Geschichte aller Zeiten geht, werden Comics wie The Dark Knight Returns, Year One, Arkham Asylum, The Killing Joke oder The Long Halloween genannt, in denen abgeschlossene Geschichten kunstvoll erzählt werden und die sich daher gut als Graphic Novels vermarkten lassen. Doch einen Platz in dieser Hall of Fame verdient auch ein sich durch etliche DC-Hefte ziehendes Epos, das von einem der tragischsten Momente in der Geschichte des Dunklen Ritters erzählt.

Batman: Knightfall

Es ist wohl kaum gespoilert, wenn hier verraten wird, dass der Höhepunkt der sich durch etliche Batman-Hefte ziehenden Storyline Knightfall darin besteht, dass der sich durch Chemikalien zum Berserker hochpuschende Bane den von etlichen Auseinandersetzungen mit der Schurkenwelt Gothams geschwächten Batman das Rückgrat bricht.

Batman: Knightfall - Comic-Klassiker als Hörgenuss

Dieser mittlerweile klassische und von Christopher Nolan in The Dark Knight Rises verfilmte Moment eignete sich 1993 im Heft 497 der regulären Batman-Serie. Ein Jahr zuvor hatte der im Comic zelebrierte Tod von Superman bei DC durch ein gewaltiges Presseecho für sehr gute Verkaufszahlen gesorgt. Kurz bevor die Saga Knightfall gestartet wurde, brachten DC-Helden wie Batman und Robin durch schwarze Armbinden mit dem Superman-Emblem ihre Trauer zum Ausdruck.

Batman: Knightfall DeLuxe

Eine bei Panini  im Überformat von 19 x 28,5 cm veröffentlichte DeLuxe-Edition präsentiert auf knapp 1000 Seiten nicht nur die mit dem Knightfall-Logo versehenen 19 Batman-Ausgaben. Da sechzehn weitere DC-Hefte enthalten sind,  kann miterlebt werden, wie die Autoren Dennis O’Neil, Doug Moench, Alan Grant und Chuck Dixon die Saga sorgfältig vorbereitet und ausgeschmückt haben.

Batman: Knightfall

Den Auftakt bildet das 64-seitige Special The Vengeance of Bane mit dem  ersten Auftritt von Batmans Gegenspieler. Hierin wird die tragische Geschichte eines kleinen Jungen erzählt, der als Sohn eines Revolutionärs, der in dem Inselstaat Santa Prisca lebenslänglich eingesperrt wird. Um in der brutalen Gefängniswelt zu überleben, entwickelt er übermenschliche Kräfte und große Gewaltbereitschaft.

Batman: Knightfall

Doch Bane schult auch seinen Intellekt und liest pro Tag mehrere Bücher. Dadurch und durch Erzählungen seiner Zellengenossen erfährt er von Batman. Zwar fand Graham Nolan beeindruckende Bilder für diese Geschichte, doch der Autor Chuck Dixon tat sich etwas schwer damit Banes Fixierung auf Batman zu erklären. Er formulierte: “Was war es, was diese radikale Veränderung in ihm hervorrief, als er von Batman hörte? Er erfüllte sein ganzes Denken und seine schlimmsten Träume und wurde zu seiner Obsession…“

Batman: Knightfall DeLuxe

Gemeinsam mit einigen Gefährten gelingt es Bane dem Hochsicherheitsknast zu entfliehen. In Gotham studiert er Batman genau und ist überrascht, als er herausfindet, dass dieser es bei seinen Einsätzen vermeidet zu töten. Bane entwickelt einen teuflischen Plan und befreit alle Insassen von Arkham Asylum. Nachdem der ohnehin unter Burn-out leidende Batman vom Kampf gegen die gefährlichen Kriminellen geschwächt ist, greift Bane an…

Batman: Knightfall DeLuxe

Diese Storyline ist spannend und durchaus anspruchsvoll erzählt. Dass Knightfall bisher nicht zu den absoluten Batman-Klassikern gezählt wird, liegt sicher auch daran, dass hier keine mittlerweile anerkannten Künstler wie Frank Miller, Brian Bolland oder Dave McKean zum Zuge kamen, sondern “nur“ solides Handwerk von Zeichnern wie Graham Nolan oder Jim Aparo geboten wird. Manchem in diesem Band enthaltene Heft ist deutlich anzumerken, dass es unter Zeitdruck entstanden ist.

Batman: Knightfall DeLuxe

Über alle Zweifel erhaben, sind jedoch die kunstvollen Titelbilder von Kelley Jones, der extra für die DeLuxe-Ausgabe ein prächtiges neues Cover gestaltet hat. Es darf sich auf zwei weitere dicke Bücher gefreut werden, in denen die Fortsetzungen Knightquest und KnightsEnd enthalten sind.

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Sekundär-Literatur zu Batman

Die 67. Ausgabe der “Zeitschrift für Graphische Literatur“ Reddition beschäftigt sich auf bewährte Weise mit einem Schwerpunkt-Thema. Im Zentrum des 80-seitigen durchgehend farbig bebilderten Magazins steht diesmal Batman. In siebzehn Artikeln beschreiben 13 Autoren wichtige Personen oder Phänomene aus der knapp 80-jährigen Geschichte des maskierten Rächers.

Sekundär-Literatur zu Batman

Porträtiert werden herausragende Autoren oder Zeichner wie Dennis O’Neil, Frank Miller, David Mazzucchelli, Steve Englehart, Jeph Loeb, David Mazzucchelli, Jim Aparo, Tom King und Grant Morrison. Dabei wird auch auf Werke eingegangen, die nicht im Zusammenhang mit Batman stehen. Zudem wird Appetit gemacht auf den demnächst anstehenden Batman-Comic von Enrico Marini (Die Adler Roms), der als Co-Produktion von DC und Dargaud-Lombard entstanden ist.

Sekundär-Literatur zu Batman

Auch auf die Filme sowie die animierte TV-Serie wird eingegangen. Natürlich gibt es mit “Batman: Ein amerikanischer Mythos“ von Peter Schimkat und “Batman und seine Zeiten“ von Heiko Langhans auch Versuche, den sich immer wieder neu definierenden Helden im Zusammenhang mit politischen und gesellschaftlichen Strömungen zu interpretieren.

Sekundär-Literatur zu Batman

Doch in dieser Disziplin dürfte so schnell keiner bei Lars Banhold mithalten können. Dieser verfasste bereits 2008 unter dem Titel Batman: Konstruktion eines Helden ein 100-seitiges Büchlein, das er zehn Jahre später komplett überarbeitet und aktualisiert hat. Dass es auf den 250 mit sehr kleinen Lettern bedruckten Seiten des Hardcover-Bands jetzt um die “Re-Konstruktion eines Helden“ geht, hängt natürlich damit zusammen, dass in den Batman-Comics immer mal wieder versucht wird, etwas völlig Neues zu machen, bevor dann mit mindestens ebenso großem Getöse der gute alte Dunkle Ritter zurückkehrt.

Sekundär-Literatur zu Batman Fazit des Buchs: “Batman ist als Figur, obwohl diegerisch vollkommen statisch, als kulturelles Men geradezu die Verkörperung von Entwicklung, Dialektik, Affirmation und Subversion.“ Wie man hier sieht, haut Banhold manchmal ähnlich wild Fremdwörter heraus, wie Batman die Gadgets aus seinem Wundergürtel. Doch Banhold gelang ein unerhört kluges Buch, das aus einer fundierten und faktenreichen Analyse heraus, interessante Fragen stellt.

Sekundär-Literatur zu Batman

Warum etwa ist jemand ein Held, der “körperlich und psychisch Versehrte mit grober Gewalt bestraft“? Hat der von Heath Ledger gespielte Joker in Christopher Nolans Blockbuster The Dark Knight vielleicht doch recht, wenn er versucht mit brutalen Methoden zu beweisen, dass die (in Gotham City) herrschende Gesellschaftsform aus “Wahrheit, Ordnung und Moral eine Illusion ist“. Fast möchte ich das ganze Buch zitieren um zu belegen, wie genial es ist.

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