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Batman & Robin 3: Jokers Todesspiele

Dachte man eventuell nach den beiden ersten fulminanten Batman & Robin-Bänden „Geboren zum Töten“ und „Terminus: Der schwarze Spiegel“, dass die Serie sich kaum noch steigern könnte, so wird man hier eines Besseren belehrt. Tomasi legt – abermals – eine gefühlvolle und spannende Vater/Sohn-Geschichte hin, die aber auch durch bewegende, überraschende und neue Momente überzeugen kann.

Batman & Robin 3: Jokers Todesspiele

Die erste Geschichte ist aus dem Annual und charakterisiert Damian und Bruce und deren Beziehung zueinander. Damian möchte seinem Vater eine Freude machen und ihm gleichzeitig aber auch zeigen, über welche Fähigkeiten er verfügt. Er schickt Bruce in einer Schnitzeljagd an Orte in Europa, die alle etwas Besonderes bedeuteten in der Vergangenheit von Dr. Thomas und Martha Wayne. Damian gibt vor, selbst in diesen Städten zu sein – in Wirklichkeit aber befindet er sich alleine in Gotham City und übernimmt die Rolle des Batman um seinem Vater zu zeigen, welch ein würdiger Nachfolger er sein könnte. Er zieht sein eigenes Batman-Kostüm an, welches an das Kostüm von ihm selbst aus US-Batman #666 von Grant Morrison angelehnt ist; diese Story spielt in einer möglichen Zukunft, in der ein erwachsener Damian als Batman über Gotham wacht.

Batman & Robin 3: Jokers Todesspiele

In den Geschichten aus der monatlichen Batman und Robin-Serie treibt ein Kannibalen-Kult sein Unwesen; es stellt sich aber heraus, dass er auch mit dem Joker in Verbindung steht. Inhaltlich hängen die Geschichten zusammen mit dem großen Batman-Event „Der Tod der Familie“ – können aber auch als Einzelgeschichten für sich alleine stehen.

Batman & Robin 3: Jokers Todesspiele

Der neue Joker des “New 52 DC Universums“ bekommt hier eine noch abartigere Charakterisierung verpasst – die Zeichnungen sind ekelerregend und zutiefst morbide. Man glaubt förmlich den Gestank zu vernehmen, der von den Fliegen und Maden ausgehen muss, die sich in Jokers abgezogener Gesichtshaut (seiner eigenen) angesiedelt haben.

Batman & Robin 3: Jokers Todesspiele

Damian fühlt sich mehr zu der Familie Wayne hingezogen, als zu der Familie seiner leiblichen Mutter Talia al Ghul – zumal sie ein Kopfgeld von 500 Millionen US$ auf ihn ausgesetzt hat. All dies verdeutlicht der Autor durch geschickte Dialoge, Anspielungen und Verhaltensweisen des zehnjährigen Kindes Damian Wayne. Unter anderem sucht er in der Kanalisation von Gotham City nach den Perlen seiner Großmutter Martha Wayne…. und wird auch fündig, sehr zur Freude von Bruce.

Batman & Robin 3: Jokers Todesspiele

Autor Peter J. Tomasi u scheint alle seine eigene Liebe zu seinem eigenen Sohn in die Charakterisierung von Damian zu legen und wie wertvoll, zerbrechlich und wichtig eine gute Erziehung und ein gutes Vater/Sohn Verhältnis sind. Eben ganz anders als Morrison selbst, der in die Charakterisierung von Damian auch sehr viel von sich selbst legte und seine eigenen – wohl eher traurigen – Erfahrungen als Kind von geschiedenen Eltern.

Norbert Elbers


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Batman: Joker

Aus nicht näher erläuterten Gründen wird der Joker aus der Irrenanstalt Arkham Asylum entlassen. Ein gewisser Jonny Frost erhält aus Unterwelt-Kreisen den Auftrag den irren Superschurken abzuholen.

Batman: Joker

Doch allzu froh ist der Joker über seine neu gewonnene Freiheit nicht, denn allerlei kriminelles Gesinde hat Gotham neu unter sich aufgeteilt. Frost muss miterleben wie der unberechenbare Killerclown auf blutige Art und Weise eine neue Unordnung nach seinen Vorstellungen schafft…

Batman: Joker

Wohl stärker noch als Jack Nicholson in Tim Burtons ersten Batman-Film hat Heath Ledger der Figur des Jokers einen eigenen Stempel aufgedrückt und ihn wirklich furchterregend dargestellt. Daher hat auch in dieser Geschichte der mörderische Clown die aus dem Film The Dark Knight bekannten nur notdürftig rot überschminkten nach oben hin aufgeschnittenen Mundwinkel. Ob es hingegen sonderlich geschmackvoll ist ihn zudem auch noch als tablettensüchtig darzustellen, erscheint angesichts des durch einen unheilvollen Pillen-Cocktails verstorbenen Heath Ledgers etwas fraglich.

Batman: Joker

Recht gut zündet hingegen die Idee des Autors Brian Azzarello (100 Bullets, Batman: Noël, Dark Knight III) die unberechenbaren Aktivitäten des Jokers aus der oftmals fassungslosen Froschperspektive seines Assistenten Jonny Frost zu schildern. Als wenn dieser interessante Ansatz nicht schon alleine tragen würde, platziert Azzarello noch allerlei Gastauftritte von Co-Schurken wie Two-Face, den Pinguin, Killer Croc oder den Riddler während sich Batman seltsamerweise erstaunlich rar macht. Die Zeichnungen sind bei Lee Bermejo (Before Watchmen) in den besten Händen und die zwischen flächig und plastisch wechselnde Farbgebung von Patricia Mulvihill ist fast so unberechenbar wie der Joker.

Batman: Joker

Insgesamt gelang hier eine gute wenn auch nicht überragende Batman-Story, die manchen Fan des Kinoerfolgs The Dark Knight zum Comiclesen bringen könnte. Panini hat mittlerweile auch eine überformatige Deluxe Edition von Batman: Joker herausgebracht, die noch allerlei schönes Bonusmaterial enthält.

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Batman: The Long Halloween

Der Mafiaboss Carmine ”Der Römer” Falcone regiert Gotham City mit eiserner Hand. Um unredlich verdientes Geld zu waschen, versucht er den Einfluss auf die Gotham City Bank zu verstärken. Deren Präsident Richard Daniel sieht die Geschäftsverbindung zu dem Falcone-Clan (mit Hilfe von finanziellen Zuwendungen) durchaus positiv, aber auf Druck von Batman verlässt er die Bank und lebt nicht mehr lang – erschossen von Johnny Viti, dem Neffen des Römers. Der Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent will Carmine Falcone zur Strecke bringen. Wie besessen investiert er jede freie Minute in dieses Ziel; ein Umstand, unter dem seine Ehe mit Gilda leidet – zumal diese sich nach Ruhe und einer Familie sehnt.

Batman: Das lange Halloween

An Halloween wird Johnny Viti in seiner eigenen Badewanne ermordet. Der Täter hinterlässt am Tatort eine Kürbislaterne und die Tatwaffe. Diese ist eine 22-er und ein Babynuckel wurde als Schalldämpfer eingesetzt. An Thanksgiving wird eine Gang von irischen Auftragskillern ermordet, die kurz zuvor versucht hatten, die Dents zu ermorden; Gilda überlebt schwer verletzt. Schon bald wird der Mörder nur noch Holiday genannt – da er nur an Feiertagen zuschlägt. Der Calendar Man gerät so unter Verdacht – er sitzt aber im Arkham Asylum ein. Das Jahr schreitet voran und mit jedem Monat steigt die Zahl der Opfer – aber auch die der Verdächtigen. Die drei ungleichen Freunde (Gordon, Dent und Batman) – vereint in der Jagd nach dem Mafiaboss Falcone und dem Holiday-Täter – merken gar nicht, wie hoch der Preis wird.

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In der Silvesternacht plant der Joker sein tödliches Gas über Gotham City mit einem Flugzeug zu versprühen – in der Hoffnung dadurch ebenfalls den Holiday-Killer zu treffen. Sterben wird aber nur Alberto Falcone, der Sohn von Carmine – auf der Yacht, auf der alle zusammen das Neujahrsfest feiern.

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Das lange Halloween ist zeitlich angeordnet kurz nach den Ereignissen von Frank Millers Batman: Year One. Miller führte hier den Charakter Carmine Falcone ein – Loeb übernimmt und erzählt dessen Familiengeschichte. Die Zeit der kriminellen Gangs und Familienclans neigt sich dem Ende und psychopathische Kriminelle übernehmen die Herrschaft in Gotham City. Beim Gang durch das Arkham Asylum bemerkt Gordon gegenüber Batman: “Seit Du in Gotham City bist, werden die Zellen hier immer voller!“

Batman: Das lange Halloween
Cover der limitierten Ausgabe

Die Liste der Verdächtigen für Holiday ist lang – neben den diversen Mitgliedern der Verbrecherfamilien geraten selbst Selina Kyle und Bruce Wayne in Verdacht. Welches Interesse genau Selina an Carmine Falcone hat? Hier wird es nicht ganz geklärt, sondern erst in der zweiten Fortsetzung (Catwoman: When in Rome).

Batman: Das lange Halloween

Dieses Werk ist eins der Comics, die Christopher Nolan beeinflusst haben, bei seinen Batman-Filmen. Wer die Filme kennt, dem wird es nicht schwer fallen, die vielen Passagen hier zu entdecken, die als Vorlage in den Filmen gedient haben: Zum Beispiel die Szene auf dem Dach des Polizeihauptquartiers zwischen Batman, Commissioner James Gordon und Bezirksstaatsanwalt Harvey Dent. Und als Batman plötzlich nicht mehr da ist sagt Gordon zu Dent sowohl im Film als auch im Comic: “Das macht er so.“. Auch den Satz “Ich glaube an Harvey Dent“ – gesprochen von Bruce Wayne – findet man hier wie da.

Batman: Das lange Halloween

Loeb versteht es, die verschiedenen Beweggründe in der Verfolgung ihrer jeweiligen Interessen der handelnden Figuren plausibel darzulegen. Er entwickelt einen komplexen Mystery-Krimi zum Mitfiebern und Mitraten. Die visuelle Umsetzung durch Sale kann nur als äußerst gelungen bezeichnet werden: Voller Poesie, Ausdrucksstärke, Anmut aber auch Kraft verleiht er den Figuren Aussehen und Leben.

Batman: Das lange Halloween

Soviel sei aber verraten: Wer genau sich hinter dem Holiday-Killer verbirgt, ist auch nach dem Lesen nicht ganz eindeutig: Ein Jahr (von Halloween bis Halloween) wird dreizehn Mal ein Mord begangen – aber der Täter ist nicht immer derselbe! Viele unerwartete Wendungen lassen es spannend bleiben bis zum Schluss!

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Band 1 der Ehapa-Ausgabe

In sieben Alben (Juni 1999 bis September 2000 für damals stolze 72,65 DM!) erschien Batman: Das lange Halloween bei Ehapa – seinerzeit nicht mit den Original-Covern, dafür aber mit diversen Druckfehlern. Diese Neuauflage in neuer Übersetzung ist also eine sehr gute Gelegenheit, diese spannende Geschichte noch einmal zu lesen, bzw. jetzt zuzugreifen und sie zum ersten Male zu genießen.

Batman: Das lange Halloween

Aufgrund des damals überaus großen Erfolgs wurde von demselben Team Loeb/Sale die Geschichte fortgesetzt in Batman: Dark Victory. Letzte, noch offene Handlungsstränge wurden – ebenso von Loeb/Sale – in dem dritten Teil Catwoman: When in Rome aufgegriffen und fortgeführt (deutsch ebenfalls bei Panini).

Norbert Elbers

in einem sehr eigenständigen Stil

Innerhalb der Reihe DC Universe Animated Original Movies wurden in den letzten Jahren mit Year One, The Dark Knight Returns, The Killing Joke, Gotham by Gaslight und Hush bereits einige Comic-Meisterwerke aus dem Batman-Universum mehr oder weniger werkgetreu als Zeichentrickfilm adaptiert. Als 41. Beitrag zur Reihe wurde 2021 in zwei Teilen mit The Long Halloween ein weiterer Meilenstein zum Trickfilm.

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Batman – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 7

Im siebten Band der zwanzigteiligen F.A.Z.-Comic-Bibliothek wird uns Batman vorgestellt. Die Auswahl der elf (bzw. vierzehn, wenn man Das erste Jahr als Vierteiler zählt, was es ja auch ist) Geschichten ist wie immer sehr sorgsam vorgenommen und umfasst die sechsundsechzig Jahre seit seinem ersten Erscheinen im Jahre 1939 in Detective Comics #27.

Batman- F. A. Z. Klassiker der Comic-Literatur # 7

Mit dem Menschen betreten auch Sagengestalten und Heldenfiguren die Welt. Sie sind so alt wie die Menschheit selber. Ihre Epen und Geschichten findet man zu jeder Zeit in jeder Kultur. Heldenerzählungen ziehen sich durch die gesamte Weltliteratur. Es ist ein Kennzeichen des Menschseins selbst, dass er, sobald er denken und sich selbst erkennen kann, die Erfahrungen seiner Kräfte versucht zu steigern. Dieser Grundzug des Menschseins hat auch noch im 21. Jahrhundert seine Gültigkeit. Die Geschichten der Helden werden aber heute nicht mehr mündlich überliefert, sondern an die Stelle des Weitererzählens sind moderne Medien und an die Stelle der Unterhaltung und der Erbauung sind kommerzielle Interessen getreten. Wie kaum eine andere Figur der Phantasie vereinigt und präsentiert Batman diese Gegenpole. Er ist Held und Sklave gleichermaßen – er steht gleichsam über jedem Gesetz und unterliegt doch denen des Marktes. Identifikationsfigur im Kampf nach Unabhängigkeit, Gerechtigkeit und Freiheit (Er tut, was getan werden muss) und ex aequo Erfüllungsgehilfe für intriganten Geldpoker.

Batman- F. A. Z. Klassiker der Comic-Literatur # 7

Die Geschichten hier versammeln die kreativsten und wichtigsten Künstler, die sich je mit BATMAN befasst haben: Die beiden Erfinder Bob Kane und Bill Finger, Sheldon Moldoff, Denny O’Neil, Irv Novick, Dick Giordano und Neal Adams, Alan Moore und Brian Bolland, Frank Miller und David Mazzucchelli, Jeph Loeb, Warren Ellis und Jim Lee.

Es werden nicht nur in Deutschland schon veröffentlichte Geschichten gebracht, sondern mit Robin stirbt bei Morgengrauen liegt eine Geschichte in deutscher Erstveröffentlichung vor, entnommen US-Batman #156 vom Juni 1963. Im Gegensatz zu den meisten Batman-Geschichten dieser Zeit schaffte dieses wunderbare Melodram seinen Weg in die Batman Annalen Es ist ein exzellent geschriebenes, menschlich interessantes Drama dieser Periode, und hält zu Recht sich bis heute.

Anders als bei der Reihe von BILD/Weltbild kommen bei der Zusammenarbeit von FAZ/Panini Geschichten zum Abdruck, die wichtig waren für den jeweiligen Charakter, und nicht nur Seiten, die man lizenzrechtlich kostengünstig reproduzieren kann. Hier müssen extra Druckvorlagen besorgt werden und das US-Original übersetzt werden.

Ein weiterer großer Unterschied ist die sehr viel aufwendigere redaktionelle Betreuung der Serie. Das überaus lesenswerte Vorwort von Dietmar Dath – ebenso sein Beitrag im Feuilleton der FAZ vom 15. Oktober – runden die Präsentation dieses Charakters wohltuend ab. Klar wird herausgestellt, dass die Figur des Batman ein milliardenschweres Kulturgut ist, über den wachsame Augen von Editoren schauen und immer den Batman den Lesern präsentieren, der sich am besten vermarkten und verkaufen lässt. Hier gelingt Dath eine kritische Metasicht.

Batman- F. A. Z. Klassiker der Comic-Literatur # 7

Diese Einschränkung der künstlerischen Freiheit wurde auch sehr klar von Jim Lee in der Podiumsdiskussion auf der Frankfurter Buchmesse am 22.Oktober 2005 dargelegt: Einen Charakter, der millionenschwer ist, den kann man nur in bestimmten Grenzen ändern und interpretieren. Aber dennoch ist es ihm gelungen, Batman in einer Art und Weise darzustellen, wie er schon lange nicht mehr gezeigt wurde. Dem Ausnahmekünstler und Comicfan Jim Lee ist es gelungen, durch seine Bilder wieder die Comicfigur des Batman einem größeren Publikum zugänglich zu machen und das Interesse an ihr neu zu entfachen. Und so war es von den Redakteuren der FAZ ein kluger Schachzug, ihn nach Deutschland zu holen. Die sehr geschickten Fragen von Andreas Platthaus boten dem Künstler ein wenig Gelegenheit sich und seine Arbeit vorzustellen.

Jim Lee ist ein Künstler mit Alleinstellungscharakter: Seine Arbeiten zu X-MEN, FANTASTIC FOUR: HEROES REBORN, WILDC.A.T.S und DIVINE RIGHT haben längst Kultstaus. Wie kaum ein anderer ist er über jeden Zweifel erhaben und seine Kunst findet durch alle Verlage, alle Geschmäcker und Charaktere breite Zustimmung. Er ist der moderne Michelangelo in einem neuen multimedialen Zeitalter. Er schafft im Jahre 1991 X-MEN #1, das mit einer Verkaufsauflage von 8 Millionen(!) Exemplaren das wohl auflagenstärkste Comic-Book aller Zeiten war und wohl auch bleiben wird. Lees Status als Superstar war endgültig besiegelt.

Dietmar Dath

Der Mensch Jim Lee ist trotz seines Riesenerfolges ein bescheidener und bodenständiger Mensch geblieben. Seine Arbeit macht ihm Spaß und das sieht man den Werken auch an. Immer ist er bemüht und es ist ihm nie zuviel für seine Fans da zu sein. Auf Conventions ist er gerne bereit kleine Skizzen wegzugeben – auch wenn er weiß, dass sie bei Auktionshäusern im Netz für viel Geld wieder auftauchen können. Das tun aber die wenigsten, denn wer einmal in den Besitz einer Originalzeichnung gekommen ist, wird sich so leicht nicht wieder von ihr trennen. Immer wieder macht es ihm Freude, anderen Freude zu machen. Seine sechzig Sekunden Sketche sind so etwas wie die Essenz des Künstlers – der schnelle Strich weiß zu überzeugen und ist vergleichbar den Live-Mitschnitten von Musik-Künstlern, wo man sagt, dass sie hier besonders authentisch wirken.

So auch geschehen auf der weltgrößten Buchmesse. Wohl noch nie waren die Schlangen bei der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ so lang wie dieses Jahr. Das hatte die Zeitung wohl selbst auch nicht erwartet, dass ausgerechnet ein Comic-Künstler alle Rekorde bricht und solch ein mediales Interesse hervorruft. Lee hat wieder in seiner unglaublich intelligenten, freundlichen und charmanten Art zu überzeugen gewusst.

Lee ist im vorliegenden Band zwar nur durch zwei kleineren Arbeiten (und das Titelbild ist ebenfalls von ihm) vertreten, aber dennoch integraler Bestandteil des Buches. Seine Neuinterpretation der Batman-Origin ist ebenso wie die erste aus dem Jahre 1939 im Buche zu finden.

Dietmar Dath

Die Origin Story ist die Entstehungsgeschichte eines Superhelden. Am Anfang einer jeden Superheldenkarriere steht ein Ereignis – meist von einschneidendem Charakter – das den Ursprung der „Superkräfte“ erklärt und beschreibt. In einer einzigartigen Begegnung oder Begebenheit verändert sich alles für den Helden. Nach dieser Wandlung ist nichts mehr so wie vorher. Dieses nicht umkehrbare Ereignis stellt den Wendepunkt und Anfangspunkt für den Helden dar. Sie ist die Geburtsgeschichte mit Initiationsaura und hat „lebensvorprägenden“ Rang. In der Regel ist sie verbunden mit einem umwälzenden Ereignis und einer nachfolgenden ‚dedication of life‘ oder einem heiligen Eid, wie etwa hier bei Batman. Im Fall Batmans existieren verschiedene Grundversionen seiner Origin Story. Seine erste und älteste ist erstmalig in einer zweiseitigen Geschichte in DETECTIVE COMICS #33 (November 1939) beschrieben. Hier erfährt der Leser erstmals, wie aus Bruce Wayne Batman wurde. Seine Eltern – sein Vater heißt Thomas Wayne, der Name der Mutter wird noch nicht erwähnt – wurden auf offener Straße Opfer eines Raubüberfalls und der kleine Bruce musste mit ansehen, wie seine Eltern vor seinen Augen ermordet wurden. Weder der Name noch andere Angaben zu der Person des Mörders werden genannt. Aber diese knappe Geschichte beinhaltet schon alles Wichtige und man sieht, wie der kleine Bruce vor seinem Bett kniet – wie zum Nachtgebet – und schwört: ‚And I swear by the spirits of my parents to avenge their deaths by spending the rest of my life warring on all criminals‘. (Und ich schwöre bei den Seelen meiner Eltern, dass ich ihren Tod rächen werde, indem ich den Rest meines Lebens damit verbringe, jedes Verbrechen zu bekämpfen.‘)

Dietmar Dath

Und fortan widmet er sein Leben der Wissenschaft und der Ausbildung seines Körpers bis er zu einem einzigartigen Athleten geworden ist. Und am Ende seiner Ausbildung – er hat alles was er nun braucht für seinen Kampf: Wissen, Kraft und Stärke und ein riesiges Vermögen von seinem Vater – sucht er noch nach einer passenden Verkleidung. „Verbrecher sind ein abergläubisches und feiges Pack. Meine Verkleidung muss ihre Herzen mit Angst und Schrecken füllen. Ich muss zu einer Kreatur der Nacht werden, düster, angsteinflößend, zu einer…einer….“, und in diesem Augenblick – als Antwort auf sein Suchen fliegt eine riesige Fledermaus durch das geöffnete Fenster. Um den besonderen Charakter der Origin Story deutlich werden zu lassen, tritt oft noch ein besonderes – quasi transnatürliches – Ereignis hinzu. Bei Batman in Gestalt einer Fledermaus, deren Erscheinung ihm die neue Identität verleiht: ‚ A bat! That’s it! It’s an omen… I shall become a BAT!‘ „Und so wurde diese furchteinflößende Kreatur der Nacht geboren… der Rächer aller Verbrechen, Batman!“ In entscheidenden Situationen erinnert sich der Held häufig seiner Origin um, etwa in der Stunde äußerster Bedrängnis oder unter dem Druck starker Selbstzweifel und tragischer Verwicklungen, Kraft und Klarheit für den weiteren Weg zu gewinnen. Bei Batman ist die Bedeutung dieser Entstehungsgeschichte von enormer Wichtigkeit. Der junge Bruce Wayne muss mit ansehen, wie die Eltern vor seinen Augen ermordet werden. Dieses Verbrechen hinterlässt ein Traumata, welches immer wiederkehrend den Stoff für unzählige Geschichten liefert.

Dietmar Dath

Der Abdruck beider (inhaltlich gleichen) Origins ist überaus geschickt und erklärt, dass sie von seiner ursprünglichen Kraft und Aktualität nichts eingebüsst hat. Als Autor dieser ersten Origin wird hier Bill Finger genannt. Inwieweit dieses richtig recherchiert ist, kann ich nicht beurteilen. Mehrere andere Quellen nennen Gardner Fox. Die Urheberschafft solch alter Geschichten ist nur sehr schwer nachweisbar – Quellen gibt es kaum und oft besteht einfach Unklarheit darüber oder nach all den Jahren beanspruchen mehrere Kreative das Recht darauf. Entweder weil sie sich nicht besser erinnern können, oder weil Gemeinschaftsarbeiten oft für sich allein vereinnahmt werden oder werden wollen.

Dietmar Dath

Diese Origin Story wird im Laufe der Zeit immer weiter ausgeführt und um Elemente erweitert. Neue Einzelheiten, Aspekte und Begebenheiten werden hinzugefügt, aber immer in der Tradition des Bekannten. Besonders gelungen und wichtig ist Das erste Jahr von Frank Miller und David Mazzucchelli. Diese Kriminalgeschichte beleuchtet in unvergleichbarer Art und Weise das Zusammenspiel zwischen Batman und einem seiner wichtigsten Verbündeten: Commissioner James Gordon (Einige Elemente dieser Geschichte flossen auch in den Film Batman Begins mit ein).

Die anderen Geschichten sind nicht minder wichtig und gelungen. Die neukolorierten Werke von Neal Adams wirken auf den ersten Blick fremd und ungewohnt, aber auf den zweiten geben sie doch sehr viel Preis von ihrer Schönheit und Eleganz. Adams war einer der ersten, der solch dynamische Blickwinkelveränderungen einführte. Dies konnte er deshalb, weil er damals handwerklich und künstlerisch der einzige war, der dazu in der Lage war. Akrobatische Bewegungen und menschliche Anatomie realistisch aus jeder nur denkbaren Perspektive heraus darzustellen, dazu war er einfach in der Lage wie kein anderer.

Batman . The Killing Joke

The Killing Joke von Alan Moore und Brian Bolland ist sicherlich eins der bedeutendsten Werke mit Batman überhaupt. Erzählt wird, wie der Joker mit Vorsatz einfach versucht, zu beweisen, dass jeder verrückt werden kann. Er hat einen teuflischen Plan, den er sich vorgenommen hat. Und für diesen Plan braucht er Commissioner Gordon.

Batman . The Killing Joke

Wenn jeder jeden Tag wahnsinnig werden kann, was für einen Sinn hat dann das Leben!?

Er will beweisen, dass es zwischen ihm selbst und den anderen Menschen, den Durchschnittsmenschen – wie es seiner Meinung nach auch Gordon einer ist – keinen Unterschied gibt: Ein schlechter Tag, nur ein einziger schlechter Tag und der Normalste wird verrückt. Batman muss auch einen solchen Tag gehabt haben, oder warum sonst würde er wie eine fliegende Ratte rumlaufen?

Batman . The Killing Joke

Der Joker hatte seinen und fortan ist für ihn die ganze menschliche Existenz nur ein einziger schlechter Witz und absolut sinnlos. Ertragbar nur noch mit einem Lächeln: Die Träne, die Du lachst, brauchst Du nicht weinen. Aber es kommt ganz anders für den Joker, denn ein Held verhält sich immer ganz unvorhergesehen.

Norbert Elbers

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Batman Gotham Adventures

Bei uns leider schon seit längerem eingestellt, bringt die US-Heftserie nach den BATMAN-ANIMATED-Zeichentrickfilmen schon seit Jahren immer wieder neue Leckerbissen für die Leser. Legendär z. B. der Sonderband MAD LOVE in der JOKER eine Freundin namens HARLEY QUINN verpasst bekam, und mit ihr stellenweise mehr Ärger am Hals hat, als mit dem crimefightenden Flattermann. Schnee von gestern. Harley Quinn ist mittlerweile fester Bestandteil des realgezeichneten Batman-Universums, sogar mit eigener Heftreihe, ihre wahren Qualitäten in Sachen ausgefeilter Bösartigkeiten entwickelt sie, meiner Meinung nach, aber nur in den Folgen der Animated Heft-Serie.

Batman Adventures

Überhaupt möchte ich sagen, dass der WAHRE Batman-Fan dem real gezeichneten Universum aus dem Hause DC doch etwas kritisch gegenüber steht, ist die wirkliche Bestimmung des fledermausohrigen Helden in grauer Strumpfhose doch die Arbeit in einem satirischen Umfeld, oder? Genau so wie es Erfinder Bob Kane seinerzeit plante und dann von verschiedenen Zeichnern und Textern unter seinem Namen ausführen ließ. Genau hier setzte die Animated Serie nämlich seinerzeit wieder an, und DC ließ damit den Autoren und Zeichnern eine wunderbare Spielwiese, in der vieles nicht so genau genommen wird, wie im realistisch gezeichneten Umfeld von Batsy.

Batman Adventures

In den BATMAN GOTHAM ADVENTURES war es dann z. B. möglich, dass Batman von Robin scheinbar die Schnauze voll hatte, ihn kurzerhand aus dem Team warf und per Zeitungsinserat einen neuen Robin suchte. Oder in den Stories über lange Strecken hinweg den US-Kids Lebensphilosophisches nahe gebracht wurde. So auch in Heft 60 der ADVENTURES vom Mai ´03. Die Story beginnt ohne die sonst üblichen Zeichner-Credits mit einer schwarzen Seite, auf der ein düster dreinblickender Bruce Wayne batkostümiert, aber ohne Maske in einem riesigen Ohrensessel sitzt.

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Der Joker hat Commissioner Gordon und seine Tochter entführt. Batman befreit die Familie, sinniert dann aber darüber nach, dass ihm eine richtige Familie fehlt. Seine „Familie“ sind die Freunde geworden, allen voran Robin und Butler Alfred, sowie der hitzköpfige Nightwing. Und was macht man für gute Freunde die einem ans Herz gewachsen sind? Genau — man kocht mal für sie. Und die Story endet damit, dass Batman Bruce Wayne für alle erstmal Pancakes zum Frühstück brutzelt. Über 4 Seiten hinweg wird Dasein vermittelt. Das füreinander DA SEIN. Erst danach, am Schluss der Story gestatten sich die Autoren ihre Credits und nennen die Story „LEAVES“. Ein schöner Schluss. Was soll jetzt noch kommen?

Batman Adventures

Einen Monat später – Juni ´03. Es kracht im Animated Gebälk. DC verschenkt (wie schon des öfteren) Heft 1 der jetzt NEUEN Serie BATMAN-ADVENTURES zusammen mit der Ausgabe 2. Batman ist wieder solo unterwegs. In einem Gotham in dem ausgerechnet Oswald Cobblepot, alias der PINGUIN es per (natürlich) demokratischer Wahl auf den Bürgermeister-Sessel geschafft hat. Seit gewissen Wahlsiegen wissen wir ja, wie in den USA das Auszählen von Wählerstimmen funktioniert. Köstliche Polit-Satire bahnt sich an. Mayor Oswald will in Gotham mit der Kriminalität aufräumen, auch mit Vigilanten wie Batman. Symbolisch zertrümmert er das Bat-Signal und fürderhin leuchtet sein Regenschirm-Signal am Nachhimmel, sollte Gotham in Not sein. Immer schön, wenn der Bock zum Gärtner gemacht wird.

Batman Adventures

Die zweite Storyline wird durch den altbekannten Schurken RA´S AL GHUL aufgezogen, der eine Ninja-Mördertruppe nach Gotham schickt, um alle Kriminellen, sowie Batman zu töten. Bekanntlich sitzen die Tunichtgute alle im Arkham-Asylum und dort wird GHUL´s Mördertruppe aktiv. Eine völlig absurde Situation für Kollege Batman, muss er dort ausgerechnet Joker und Co. Gegen die Killer verteidigen. In Heft 2 setzten sich beide Storylines fort und Bürgermeister Pinguin kassiert die ersten Schmiergelder von Unternehmern. Wird sich der Pinguin nach der möglichen Enttarnung als Polit-Korrupti per Fallschirm -pardon- per Regenschirm in Selbstmordabsicht aus einem Flugzeug stürzen??? Im Gotham der Animated Series ist jede Verrücktheit möglich. Schauen Sie ruhig regelmäßig dort vorbei. Es lohnt sich.

G. N.

PS: Die Abbildungen stammen aus einer neuen Veröffentlichung in der Panini einige der tollen Comics zur legendären Batman-Zeichentrickserie präsentiert.

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Ame-Comi Girls

Am Anfang waren die erfolgreichen Sammelfiguren der Ame-Comi Girls. Hier erschienen die altbekannten weiblichen DC-Charaktere im japanischen Manga-Stil: Wonder Woman, Supergirl, Batgirl, Robin, Power Girl, Catwoman, Steel und viele andere mehr als PVC-Statuen. Dieser japanische Look zwischen Anime und Manga bereicherte das DC-Universum ungemein und was lag näher, als auch eine eigene Comicreihe ins Leben zu rufen?

Ame-Comi Girls

Zuerst kamen die Comics als reine „Digital Comics“ auf den Markt, um dann etwas später auch als Papierheft zu erscheinen. Es sind Geschichten die nicht in der bekannten Continuity angesiedelt sind, sondern – wenn man so will – Elsewords-Storys sein könnten.

Ame-Comi Girls

Hier haben die Autoren die Möglichkeit problemlos vertraute Figuren leicht (bis beliebig viel) vom Altbekannten abweichend darzustellen: Man darf Origins ändern, den Kontext neu definieren. Vieles klingt vertraut und gleichzeitig aber auch anders. Und das ist es auch; frei von der über 70-jährigen Tradition sollen neue Geschichten entstehen. Gewildert wird hier nicht ganz ungeschickt im japanischen Manga!

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Alle Hauptfiguren sind weiblich – männliche Helden oder Bösewichte scheinen hier nicht zu existieren. Auch kein Superman – stattdessen gibt es Power Girl/Kara Jor-El, die Tochter von Jor-El und sie alle dürfen auch neu gestylte in Aktion treten. Jimmy Palmiotti und Justin Gray verstehen es, eine rasante und durchdachte Handlung hinzulegen.

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Die Zeichnungen sind sehr unterschiedlich: Amanda Conner überzeugt grandios in ihrer Darstellung von Wonder Woman, Ted Naifeh durch seinen Stil bei Batgirl. Am engsten am klassischen Manga-Stil ist Santi Casas bei Supergirl.

Ame-Comi Girls

Duela Dent (als weibliches Gegenstück vom Joker) hat eine Schar Verrückter (Poison Ivy, Cheetah, Catwoman, Harley Quinn) um sich gesammelt und ist eine Allianz mit Brainiac (ebenfalls weiblich) eingegangen. Alles läuft aus dem Ruder, als Brainiac Supergirl mit schwarzem Kryptonit vergiftet!

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Batman: Der letzte Kreuzzug

14 Jahre nach The Dark Knight Strikes Back kehrt Frank Miller zu Batman zurück. Gemeinsam mit dem als Co-Autor fungierenden Brian Azzarello (100 Bullets, Before Watchmen) hat er nicht nur die eher monumentale, auf 9 Hefte angelegte, Serie The Dark Knight III: The Master Race geschrieben, sondern auch noch ein Prequel zu seinem Meilenstein The Dark Knight Returns.

Batman: Der letzte Kreuzzug

Auch durch den daran beteiligten Zeichner ist dieser Comic eine kleine Sensation. Der zuvor meist für Marvel tätige John Romita Jr. erregte zuvor schon viel Aufmerksamkeit, als er die von Geoff Johns geschriebene Superman-Miniserie Men of Tomorrow in Szene setzte.

Batman: Der letzte Kreuzzu

Romita Jr. hat Batman zwar bereits in einem Crossover mit dem Punisher gezeichnet, doch in The Dark Knight Returns: The Last Crusade taucht er voll ins DC-Universum ein. Die Geschichte von Miller und Azzarello schildert, wie Batman mit dem Ruhestand hadert und sich eine gemeinsame Zukunft mit Selina Kyle alias Catwoman durchaus vorstellen kann, zumal ihre Beziehung mittlerweile nicht mehr nur platonischer Natur ist.

Batman: Der letzte Kreuzzu

Für Batman kommt es jedoch leider nicht in Frage das Fledermaus-Kostüm an den zweiten Robin Jason Todd zu übergeben, denn dieser agiert bei den nächtlichen Einsätzen oftmals übertrieben brutal. Batman denkt daran “in Rente zu gehen und ihn von der Höhle aus“ anzuleiten. Doch aus dieser Batman Beyond-Lösung wird (zumindest im Bezug auf Jason Todd) nichts, denn der Joker hat auch noch mehr als ein Wörtchen mitzureden…

Batman: Der letzte Kreuzzu

Was Miller und Azzarello hier auf 57 Seiten erzählen, ist weniger eine in sich abgeschlossene Story, sondern vielmehr ein Jonglieren mit aus anderen Batman-Geschichten bekannten Situationen und Figuren-Konstellationen. Über alle Zweifel erhaben ist jedoch das Artwork von Romita Jr.  Seine klaren, zugleich aber auch sehr detailreichen, Bilder bestätigen einmal mehr, dass hier der – meiner Meinung nach – immer noch beste amtierende Zeichner von Superhelden-Geschichten am Werke war.

Batman: Der letzte Kreuzzug

Panini Deutschland hat Batman: Der letzte Kreuzzug zunächst mit einem alternativen Cover von Lee Bermejo und 27 weiteren „Comic-Shop-Variants“ veröffentlicht. Mittlerweile liegt auch eine Hardcover-Ausgabe vor.

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Suicide Squad

Batman v Superman: Dawn of Justice spielte weltweit zwar 870 Millionen ein, doch Warner war enttäuscht, dass die Marke von einer Milliarde Dollar nicht geknackt wurde und auch die Kritiken enttäuschend ausfielen. Daher wurde der beliebte Comicautor Geoff Jones (Flashpoint) verpflichtet, der sicherstellen soll, dass zukünftige DC-Superhelden-Filme den Comicvorlagen gerecht werden und im Kino erfolgreich ein DC Extended Universe etabliert werden kann.

Suicide Squad

Wie groß der Einfluss von Geoff Jones bei Suicide Squad war, ist schwer abzuschätzen. In der ersten Hälfte wirkt auch dieser Film wieder wie ein typisches Produkt von Batman v Superman-Regisseur Zack Snyder, der als Produzent fungierte. Manchmal scheint Snyders nicht sonderlich gelungenes Werk Sucker Punch stärker als die DC-Comics als Vorlage gedient zu haben. Viele Szenen wurden penetrant musikalisch untermalt, sind knallig bunt, plump und nervig in Szene gesetzt. Doch nach und nach findet Regisseur und Drehbuchautor David Ayer (Herz aus Stahl) doch einen eigenen Stil und gegen Ende kann er mit guten Charakter-Momenten, zynischem Humor und einem fesselnden Finale punkten.

Suicide Squad

Die Story um eine Truppe von besonders begabten Knastinsassen, die nach dem Tod von Superman die Erde beschützen sollen, wirkt nicht sonderlich gut durchdacht. Doch zum Glück reißt der Cast eine ganze Menge raus. Will Smith hat als Deadshot zwar ein paar der besten Szenen und Sprüche, dominiert den Ensemble-Film jedoch keineswegs. Eine Traumbesetzung ist Margot Robbie (Legend of Tarzan) als Jokers durchgeknallte Freundin Harley Quinn und auch die weiteren weiblichen Hauptrollen sind in sehr guten Händen. Cara Delevingne (Valerian – Die Stadt der tausend Planeten) ist als Enchantess ebenso attraktiv wie bedrohlich, während Viola Davis (The Help) als Suicide Squad–Chefin Amanda Waller nur so vor Autorität strotzt.

Suicide Squad

Sehr viel wenig bleibenden Eindruck als erwartet, hinterlässt ausgerechnet jener Charakter auf den sich die Webemaschinerie am meisten eingeschossen hat. Jared Leto sieht als androgyner Joker zwar recht cool aus, agiert jedoch eher am Rande der Handlung da er kein Mitglied der Suicide Squad ist. Zum Ausgleich gibt es jedoch einige zwar kurze, aber nicht ganz unwichtige Gastauftritte von Ben Affleck als Batman und Ezra Miller als Flash, die Hoffnung darauf machen, dass irgendwann vielleicht doch noch einmal richtig gute DC-Spielfilme ins Kino kommen.

The Suicide Squad

Über wieviel Potential eine Geschichte verfügt, die von einer willkürlich zusammengewürfelten Gruppe von Verbrechern erzählt, die unter dem Druck einer zweifelhaften US-Behörde Gutes tun sollen, zeigte fünf Jahre später James Gunn mit The Suicide Squad.

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Batman: The Killing Joke

Als 26. Beitrag der Reihe DC Universe Animated Original Movies entstand nach The Dark Knight Returns und Year One eine weitere Zeichentrick-Adaption eines absoluten Batman-Klassikers.

Batman: The Killing Joke

1987 zeigte Alan Moore mit seinem von Dave Gibbons gezeichneten Comic Watchmen, das Superhelden-Geschichten kein Kinderkram sein müssen. Ein Jahr später widmete er sich dem Dunklen Ritter und auch Batman: The Killing Joke hinterließ bleibende Eindrücke. Die Geschichte beschäftigte sich mit dem komplizierten Verhältnis zwischen Batman und seinem Widersacher, dem Joker. Eine äußerst extreme Szene zeigte, wie letzterer das ehemalige Batgirl Barbara Gordon durch einen Revolverschuss für immer an den Rollstuhl fesselt.

Batman: The Killing Joke

Mehr als bemerkenswert ist auch das unglaublich detailreich ausgeführte Artwork des Briten Brian Bolland, das sich nur bedingt (und vor allem nicht mit einem moderaten Budget) in animierte Bilder umsetzen lässt. Daher orientierten sich die Trickfilmer des Produzenten Bruce Timm (Batman – The Animated Series) an den etwas einfacher gestrickten Comic-Zeichnungen von Kevin Nowlan, der wiederum von Bolland beeinflusst ist.

Batman: The Killing Joke

Das gelingt recht gut und abgesehen von der (in der Originalfassung von Mark Hamill gesungenen) Musical-Einlage I Go Looney des Jokers, sowie ein paar zusätzlich in die Handlung eingefügten Zirkus-Freaks, ist das Kernstück des Zeichentrickfilm eine sehr werkgetreue und ziemlich intelligente Adaption der Comic-Vorlage.

Batman: The Killing Joke

Dies kann allerdings nicht von den ersten 30 Minuten behauptet werden. Um auf eine Spieldauer von 76 Minuten zu kommen, wurde Moores kompakte auf nur 48 Seiten erzählte Geschichte für die Verfilmung noch um einen Prolog, sowie einen sehr kurzen Epilog, ergänzt. Dies erledigte der vielbeschäftigte Comic-Autor Brian Azzarello (The Dark Knight III, 100 Bullets) zum Missvergnügen von so manchem Fan der Comic-Vorlage. Mir persönlich hat die Vorgeschichte gefallen.

Batman: The Killing Joke

Hier wird erzählt, wie sich die als Batgirl tätige Barbara Gordon von dem an den Joker erinnernden Ganoven Paris Franz fasziniert zeigte und deswegen schließlich ihr Kostüm ablegte. Zugleich wird eine Liebesgeschichte zwischen ihr und Batman mehr als nur angedeutet. Der Epilog erzählt aber auch davon, wie in den 80er Jahren durch das Erscheinen von ganz schön finsteren Comic wie The Killing Joke die fröhlich-naiven Jahre der DC-Superhelden beendet wurden.

Batman: The Killing Joke

Die Blu-ray von Warner enthält neben dem 76-minütigen Hauptfilm noch die Dokumentationen “Batman: The Killing Joke: The Many Shades of The Joker“ (17:43 min, wie alle übrigen Extras wahlweise mit deutschen Untertitel); “ Madness Set to Music“ (11:54 min); Zwei thematisch passende Cartoons der klassischen “Batman – The Animated Series“: „Christmas with the Joker“ und „Old Wounds“; sowie eine Vorschau auf den nächsten Animationsfilm aus dem DC-Universum: “Justice League Dark“ (8:14 min) und kurze Berichte über die weiteren DC-Animationsfilme “The Dark Knight Returns“ und “Batman: Assault on Arkham“ Leider fehlt das 10-minütige sehr informative Making Of zu „The Killing Joke“, das auf Blu-ray von “Justice League vs. Teen Titans“ enthalten ist.

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Batman: The Killing Joke – Ein tödlicher Witz

Ein Jahr nach Watchmen erschien 1988 ein weiterer Comic-Meilenstein von Alan Moore. The Killing Joke dürfte gemeinsam mit den ebenfalls kurz zuvor erstmals veröffentlichten Werken The Dark Knight Returns und Year One und dem etwas später erschienenen Arkham Asylum der einflussreichste Batman-Comic sein. Auf nur 48 Seiten erzählt Moore nicht nur die tragische Vorgeschichte des Jokers, sondern lotet auch noch dessen Verhältnis zum Dunklen Ritter aus.

Batman: Killing Joke - Ein tödlicher Witz

Die Geschichte weist auf Ähnlichkeiten dieser beiden extremen Charaktere hin, die auf höchst unterschiedliche Weise versuchen, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Comicgeschichte schrieb aber auch eine äußerst extreme Szene, die zeigt wie der Joker das ehemalige Batgirl Barbara Gordon durch einen Revolverschuss für immer an den Rollstuhl fesselt. Fortan war diese als Computer-Expertin Oracle eine wichtige logistische Helferin bei den Operationen der DC-Superhelden.

Batman . The Killing Joke

Noch stärker als bei allen anderen von Alan Moore geschriebenen Comic-Meilensteinen überzeugt bei The Killing Joke aber auch das Artwork. Mit einem unglaublichen Detailreichtum setzte der britische Zeichner Brian Bolland (Camelot 3000) die Geschichte in Szene. Sein spitzohriger Batman und sein unglaublich irre grinsender Joker sind immer noch die definitive Darstellung dieser beiden Comic-Ikonen. Dies kommt noch stärker zum Ausdruck in der neuen Version des Comic-Klassikers von 2008, für die Brian Bolland seine Zeichnungen noch einmal überarbeitete und die Kolorierung von John Higgins durch eine eigene dezentere Farbgebung ersetzte.

Batman . The Killing Joke

2016 adaptierte Brian Azzarello (The Dark Knight III) den Comic als nicht unumstrittener Zeichentrickfilm der Reihe DC Universe Animated Original Movies. Um auf eine Spieldauer von 76 Minuten zu kommen, wurde Moores kompakte Geschichte noch um einen Prolog, sowie einen kurzen Epilog, ergänzt.

Batman: The Killing Joke

Panini hingegen erfreut die Fans des Comic-Klassikers mit einer überformatigen Deluxe Edition des Klassikers. Wichtiger vielleicht noch ist, dass auch die Normalausgabe aufs prächtigste ausgebaut wurde. In einem Vorwort lobt Tim Sale (Batman: The Long Halloween, Superman for all Seasons) den Comic und Bollands neue Kolorierung völlig zu Recht über den grünen Klee. In einem Nachwort erwähnt Boland, dass er sich nach The Kiling Joke schwer tut mit anderen Autoren zu arbeiten, denn: “Wenn man mit den besten gearbeitet hat, dann ist jeder andere ein Schritt zurück.“ Die ebenfalls enthaltene Batman-Story Ein ganz normaler Typ von 1996 stammt wohl auch daher komplett von ihm.

Batman: Killing Joke - Ein tödlicher Witz

Abgerundet wird der schöne Band noch durch eine Unmenge von beeindruckenden Batman-Covern, die Boland zwischen 2001 und 2016 für DC-Hefte anfertigte.

Batman: Die drei Joker

Nachdem er in Doomsday Clock den Klassiker Watchmen verwurstete, wurde übrigens Geoff Jones bei Batman: Die drei Joker auf Batman: The Killing Joke losgelassen.

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