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Walt Disney: Encanto

Der 60. Animationsfilm aus dem Hause Disney entführt die Zuschauer in eine südamerikanische Zauberwelt, streift am Rande aber auch die wohl immer aktuell bleibende Flüchtlings-Problematik. Anfangs wird recht kurz und zum Ende hin etwas ausführlicher gezeigt, wie Alma Madrigal – bedroht durch nur sehr diffus dargestellte Reiter mit Fackeln – ihren Heimatort verlässt.

Walt Disney: Encanto

Bei der Flucht kommt ihr Ehemann Pedro ums Leben, doch Alma kann ihre Drillinge retten und durch die Kraft einer magischen Kerze ein sich rührend um seine Bewohner kümmerndes Haus mit Eigenleben errichten. Dort im Casita lebt mittlerweile bereits die dritte Generation der Madrigals, die alle über spezielle übersinnliche Fähigkeiten verfügen, abgesehen von der kleinen Mirabel…

Walt Disney: Encanto

Diese etwas umständlich konstruierte folkloristische Märchenwelt mit sehr sanften Spukhaus-Touch bringt der Film durch erstaunlich viele beschwingte Songs an den Zuschauer. Diese stammen von Lin-Manuel Miranda, dem Schöpfer des Erfolgs-Musicals Hamilton, der als Darsteller und Komponist auch Disneys zweiten Mary-Poppins-Film erheblich bereichert hat.

Walt Disney: Encanto

Auch in Sachen Gag-Dichte braucht sich Encanto nicht vor den Disney-Klassikern verstecken. Es dauert sehr lange bis beim visuell sehr ansprechend (unbedingt in 3D schauen!) von Jared Bush und Byron Howard (Zoomania) in Szene gesetzten Film der Schmalzgehalt überhandnimmt und das ganz große Loblied auf familiären Zusammenhalt erklingt.

Walt Disney: Encanto

Eine sehr hübsche Beigabe ist im Kino der ganz ohne Worte auskommende Vorfilm Far From the Tree. Dieser spielt an einem nur scheinbar idyllischen Strand am Pazifik. Dort macht ein kleiner Waschbär die Erfahrung, dass sein Vater aus gutem Grund extrem vorsichtig ist…

Walt Disney: Encanto

Der von Natalie Nourigat geschriebene und inszenierte Film wurde in 2D-Computer-Cel Animation realisiert. Dadurch konnte die Perfektion der Computeranimation mit der Spontanität der von Hand ausgeführten Zeichnung kombiniert werden, was vielleicht auch eine interessante Technik für einen abendfüllenden Film wäre.

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Mary Poppins’ Rückkehr

Dass Walt Disneys Mary Poppins 1964 zu einem Welterfolg wurde, hatte drei Gründe: Die Trickeffekte – vor allem die Kombination der Darsteller mit Zeichentrickfiguren – beeindruckt noch heute, die Songs der Sherman-Brother wurden zu Evergreens und Julie Andrews hat nicht nur eine grandiose Stimme, sondern ist als durchaus autoritäres Kindermädchen gnadenlos sympathisch.

Mary Poppins’ Rückkehr
© 2019 Disney

Bei einer Neuverfilmung aus dem Hause Disney muss man sich um die Qualität der Spezialeffekte wenig Sorgen machen, wobei es sehr erfreulich ist, dass in einer ausgedehnten Sequenz auf klassische 2D-Animation zurückgegriffen wurde (und dafür auf eine 3D-Version verzichtet wurde) .

Mary Poppins’ Rückkehr
© 2019 Disney

Die neuen Songs stammen aus der Feder von Marc Shaiman, der bereits den South-Park-Kinofilm mit einigen durchaus erinnerungswürdigen Gesangsnummern garniert hat. Während ich das hier gerade schreibe, läuft gerade Shaimans Soundtrack zu Mary Poppins Retuns im Hintergrund und die Songs gefallen mir immer besser.

Mary Poppins’ Rückkehr
© 2019 Disney

Die neue Mary Poppins ist Emily Blunt, die bisher nicht als Sängerin oder Tänzerin aufgefallen ist, doch sich in beiden Disziplinen gut behauptet. Es war aber ein guter Schachzug ihr ein interessantes Ensemble an die Seite zu stellen. Herausragend ist der Broadway-Star Lin-Manuel Miranda als Laternenanzünder Jack, dessen Berufskollegen die Schornsteinfeger aus dem ersten Film als fröhlich durch London hüpfende Cockney-Bande abgelöst haben.

Mary Poppins’ Rückkehr
© 2019 Disney

Die Geschichte spielt 1930 und ist wieder ein Sammelsurium aus mehr oder weniger gelungenen Sequenzen. Die Kinder der Familie Banks sind erwachsen geworden. Emily Mortimer verkörpert Tochter Jane, die ähnlich sozial engagiert ist, wie es einst ihre Mutter war. Sie wohnt immer noch zusammen mit ihrem Bruder Michael in ihrem Elternhaus. Michael Banks hat selbst Kinder, ist Witwer und hat erhebliche finanzielle Probleme. Ben Whishaw (Q aus den aktuellen 007-Filmen) spielt Michael und blamiert sich auch nicht bei dem eher als Sprechgesang vorgetragenen Song A Conservation.

Mary Poppins’ Rückkehr
© 2019 Disney

Colin Firth macht sich als aalglatter schurkischer Banker auch ganz gut, während Meryl Streeps Auftritt als Mary Poppins exzentrische Cousine Topsy sich sehr viel besser als nicht verwendete Szene im DVD-Bonusmaterial gemacht hätte. Doch insgesamt gelang dem Team vom Chicago-Regisseur Rob Marshall eine offensiv auf Nostalgie setzende Neuinterpretation, die dem Original keine Schande macht.

Mary Poppins’ Rückkehr
© 2019 Disney

Neben dem 130-minütigen Hauptfilm enthält die Blu-ray noch diese Extras: Zurück im Kirschbaumweg (1:57 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Pannen vom Dreh (1:57 min); Zwei zusätzliche Szenen (1:43 min);  Berichte zu vier Lieder aus Mary Poppins’ Rückkehr  (insgesamt 18:05 min); Version mit Liedtexten; Making-of Mary Poppins’ Rückkehr (23:38 min);  Zusätzliches Lied: „Der Anthropomorphische Zoo“ (5:04 min)

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