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Neugebauers Neurosen

Das ebenfalls bei Lappan erschienene Buch “Finden Sie das etwa komisch?“ enthält über die durchgehend wirklich komischen aktuellen Stern-Cartoons von Gerhard Haderer, Til Mette, Tobias Schülert und Tetsche hinaus, auch interessante Informationen darüber, wie es dazu kam, dass Witzzeichnungen noch heute allwöchentlich ein integraler Teil im Nachrichtenmagazin sind. Im Vorwort zu diesem Buch erzählt Rolf Dieckmann, der Ressortleiter “Humor und Satire“, ebenfalls davon, dass der Stern-Gründer Henri Nannen häufig die Pointen seiner Zeichner nicht kapierte und daher die Frage stellte: “Finden Sie das etwa komisch?“

Neugebauers Neurosen
Im Zentrum des Werkes stehen jedoch die sehr plastisch in schwarzweiß angelegten, immer noch äußerst komischen und niemals plumpen Cartoons von Peter Neugebauer. Dieser erarbeitete sich seinen spontanen Zeichenstil gemeinsam mit Loriot und hat sein gesamtes Oeuvre dem Sommerpalais im Greizer Park in Thüringen übereignet, was dort mit einer Ausstellung sowie diesem Katalog gefeiert wird. Das Buch präsentiert ausgewählte Cartoons, die als “Neugebauers Neurosen“ vier Jahrzehnte lang bis 1995 im Stern erschienen sind, danach hat der Zeichner nie wieder einen Stift in die Hand genommen.

Neugebauers Neurosen

Auch weil Neugebauer von Anfang an in einem sehr ausgereiften Stil arbeitete und zumeist auch heute noch aktuelle Themen aufgriff, war es nicht erforderlich die Cartoons chronologisch aneinander zu reihen. Die Gliederung erfolgte thematisch, wodurch die Vorliebe des Zeichners für ungewöhnliche Themen außerhalb der Rubriken “Politik, “Umwelt“ oder “Eheleben“ dokumentiert wurde. Neugebauer beschäftigt sich in seinen Cartoons auch mit “Verbrechen“, dem “Filmgeschäft“ (insbesondere mit dem übermächtigen Disney-Konzern) sowie mit “Spionage“. Daher war es kein Wunder, dass er alles dran setzte Sean Connery während der Dreharbeiten zu “Sag niemals nie“ zu interviewen.

Neugebauers Neurosen

Stärker noch als für James Bond begeistert sich Neugebauer jedoch für Sherlock Holmes und hat daher auch einen Roman verfasst in dem dieser das Rätsel um den Tod des bayrischen Märchenkönigs Ludwig II löst. Dem Meisterdetektiv aus der Baker Street zollte er aber auch durch seine Figur des Zeus Weinstein Tribute, der von 1959 bis 1987 in kriminalistischen Bilderrätseln die stern-Leser zum Ermitteln einlud. Auch einige dieser Arbeiten sind in diesem sehr schön aufgemachten und editierten Cartoon-Katalog enthalten.

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