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Mark Millar: King of Spies

Mit seiner erfolgreich verfilmten Serie Kingsman präsentierte Mark Millar bereits eine originelle James-Bond-Variante. In King of Spies erzählt der schottische Autor davon, wie es ein britischer Topagent bei seiner letzten Mission so richtig krachen lässt.

Das in nur vier Comicheften erzählte Resultat lässt Daniel Craigs Abgang als James Bond in Keine Zeit zu sterben ganz schön alt aussehen und und zeigt, wie ein wirklich origineller 007-Film in Szene gesetzt werden könnte.

Geschickt mit verschiedenen Zeitebenen jonglierend, stellt uns Millar mit Roland King den besten Geheimagenten ihrer Majestät vor. Dieser hat in den letzten Jahrzehnten weltweit ohne große Skrupel Menschen umgebracht, die der Elite seines Heimatlandes im Weg standen.

Als der 65-jährige King erfährt, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat, setzt er alles dran, um die ihm verbleibende Lebenszeit optimal zu nutzen. Systematisch bringt er alle jene Übeltäter um, die er zuvor nicht anrühren durfte. Dabei macht er weder Halt vor Präsidenten, Filmproduzenten, noch vor einem ehemaligen Heiligen Vater, der glaubte, weil er “diesen netten neuen Papst einsetzten“ ließ, dem Fegefeuer entkommen zu sein…

In einem der zahlreichen großartigen Momente dieses Comics lässt Roland King den von ihm entführten Ex-Papst in einem finsteren Wald mit einer wütenden Menge von Menschen alleine, die von Priestern missbraucht wurden und gibt ihm zum Abschied den Rat: “Vielleicht reicht eine Beichte.“

Auch zeichnerisch ist King of Spies sensationell gut ausgefallen. Matteo Scalera arbeitete mit Miller bereits beim Science-Fiction-Comic Space Bandits zusammen. Doch mit seiner Inszenierung dieses Wechselbads aus wahnwitziger Action und sensibler Momente liefert der Italiener das Comic-Gegenstück zu einem James-Bond-Film, wie es ihn seit Skyfall nicht mehr gegeben hat!

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Robert Kirkman: Battle Pope

Einige Jahre bevor er riesige Erfolge mit seiner mittlerweile auf knapp 200 Hefte angewachsenen und auch verfilmten Serie The Walking Dead feierte, schrieb Robert Kirkman mit Battle Pope seine Comic-Serie, die er ab 2000 im Eigenverlag Funk-O-Tron veröffentlichte. Als Co-Schöpfer und Zeichner fungierte Kirkmans Schulfreund Tony Moore, der auch die ersten sechs Hefte zu The Walking Dead zu Papier brachte.

Robert Kirkman: Battle Pope

Hauptfigur ist der frisch gekürte Ober-Hirte Oswald Leopold II, der alles andere als päpstlicher als der Papst ist. Gleich das erste Panel der Serie zeigt das Katholiken-Oberhaupt in einer zweifelhaften Bar sitzend und trüben Gedanken nachhängend. Auch nachdem er Papst wurde, hielt Oswald nichts vom Zölibat, denn er war fest davon überzeugt, dass keiner gegen ihn aufmucken würde.

Robert Kirkman: Battle Pope

Doch weit gefehlt, denn durch Oswalds Lotterleben war Gott erzürnt, zog sich zurück und Höllenkreaturen tauchten auf, um die Erde zu erobern. Papst Oswald war zum Glück bei Bruce Lee in die Lehre gegangen und kämpft wehrhaft gegen die Dämonen an, wobei ihm, der an seiner Seite agierende, Jesus Christus keine allzu große Hilfe ist. Robert Kirkman: Battle Pope

Robert Kirkman erhoffte sich bei Battle Pope erboste Reaktionen von Katholiken, um mit seinem Comic Aufsehen zu erregen. Da dies ausblieb, verfasste er selbst einen erbosten Leserbrief. Die Serie ist für eine blasphemische Satire erstaunlich unkomisch und zeigt, dass Robert Kirkman kein Händchen für lustige Geschichten hat (auch wenn er seine danach entstandenen Comics wie Outcast mit grimmigen Humor garnieren sollte). Das ist etwas schade, denn die Zeichnungen von Tony Moore sind sehr amüsant ausgefallen. Seine Figuren lassen manchmal an die genialen Schöpfungen des französischen Comic-Großmeisters Marcel Gottlib (Die Dingodossiers) denken.

Robert Kirkman: Battle Pope

Cross Cult veröffentlicht eine 432-seitige Gesamtausgabe von Battle Pope. Enthalten ist die bei Image erschienene Neuauflage, die von Val Staples koloriert wurde. Der dicke Hardcover-Band enthält einen umfangreichen Anhang mit Skizzen und Variant-Covern, sowie Texten, in denen Kirkman nicht müde wird zu betonen, wie sehr Val Staples‘ Farben die Wirkung der Zeichnungen von Tony Moores gesteigert haben.

Robert Kirkman: Battle Pope

Auf die Idee jemanden anzuheuern, der auch die Story verbessert, ist Kirkman leider nicht gekommen.

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Der schreckliche Papst

Ich erinnere mich noch genau an den 28. September 1978, meine Schwester überbrachte uns diese Neuigkeit: “Der Papst ist schon wieder tot!“ Nach einer Amtszeit von nur 33 Tagen verstarb damals Johannes Paul I. und hinterließ vor allem reichlich Freiraum für Spekulationen. So nahm z. B. Francis Ford Coppola in Der Pate III ziemlich unverschlüsselt auf diese Ereignisse Bezug und stellte es so dar, als wenn der Papst im Auftrag von Mafia und Banken umgebracht worden wäre.

Der schreckliche Papst

Doch 33 Tage ist noch lange nicht der “Minusrekord“, so war z. B. Pius III. im Jahre 1503 lediglich 27 Tage lang Papst. Der umtriebige und immer für eine Provokation gute Comicautor Alejandro Jodorowsky (El Topo, Bouncer, John DiFool und vieles mehr) spinnt ein munteres Intrigen-Garn um Giuliano della Rovere der Pius III. als Papst Julius II. folgte. Bei Jodorowsky ist dieser ein Machtmensch, der dem älteren Sean Connery ähnelt und alles daran setzt um die damals alles beherrschenden Borgias zu entmachten.

Der schreckliche Papst

Der schreckliche Papst ist somit eine interessante Ergänzung bzw. Fortsetzung zu Jodorowskys Borgia-Serie, die Milo Manara in Szene setzte und in einer schönen Gesamtausgabe bei Panini erschienen ist. Der schreckliche Papst wurde thematisch passend ebenfalls von einem Italiener gestaltet. Für den 1973 in Vinci geborenen Theo (Caneschi) ist dies sein Debütalbum, seine Bilder fangen den Geist der Renaissance prachtvoll ein. Es klingt somit absolut glaubhaft wenn der Zeichner meint, dass er sich nicht vorstellen kann “eine zeitgenössische Geschichte zu zeichnen“.

Der schreckliche Papst

Ein AMAZON-Kunde bezeichnete “Der schreckliche Papst“ in seiner Bewertung nicht völlig zu Unrecht als “Schwulen-Porno“, es soll aber nicht unerwähnt bleiben, dass auch Sadisten viel Spaß an diesem Comic haben dürften.

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