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Goldfinger

James Bond wird auf die Fährte eines verbrecherischen Genies gesetzt, das die Goldreserven von Fort Knox in seinen Besitz bringen will. Bonds Gegner Auric Goldfinger ist so besessen vom gelbglänzenden Metall, dass er eine ihm untreu gewordene Geliebte tötet, indem er sie mit Goldlack überbestreicht. Mit Hilfe der tollkühnen Pilotin Pussy Galore will Bond den Raub des Goldes vereiteln.

Goldfinger

Nachdem die ersten beiden Bondfilme von Terence Young inszeniert wurden, stellt dieser Film einen Kurswechsel innerhalb der Reihe dar. Young setzte stark auf Atmosphäre und trotz spektakulärer Actionszenen wirkten Dr. No und Liebesgrüsse aus Moskau realistisch und oft auch etwas düster. James Bond musste bei Young ganz schön hart kämpfen, um seine Siege zu erlangen.

Goldfinger

Bei Goldfinger übernahm Guy Hamilton das Steuer und schuf ein überlebensgroßes Spektakel, das irrsinnig erfolgreich wurde und daher fortan die Richtung der Serie bestimmte. In den folgenden Filmen wurden größenwahnsinnige Schurken, gewaltige Kulissen und spektakuläre Stunts mindestens genauso wichtig wie die Figur des James Bond. Dadurch wurde 007 oft zu einem besseren Reiseleiter degradiert. Bereits im auf Goldfinger folgenden Film Feuerball, bei dem Terence Young ein letztes Mal Regie innerhalb der Reihe führen sollte, ist Sean Connery anzumerken, dass ihm die Rolle des 007 nicht mehr allzu viel Spaß macht.

Goldfinger

Wenn jedoch die eher negativen Auswirkungen ignoriert werden, die dieser Film auf die weitere Entwicklung der Bond-Reihe hatte, dann ist Goldfinger für sich betrachtet  ein Meisterwerk. Sehr schnell und abwechslungsreich wird von Bonds Konfrontationen mit Auric Goldfinger und dessen Helfern (darunter der zylinderwerfende Asiate Oddjob) erzählt.

Die Möglichkeit den Titelsong eines James Bond Films zum Hit zu machen und dadurch wiederum für den Film zu werben, wurde erstmals in Goldfinger erfolgreich in die Tat umgesetzt. Der von Shirley Bassey mit viel Power interpretierte von John Barry komponierte Titelsong verkaufte sich als Single in den USA mehr als eine Million Mal. Dies führte dazu, dass die Sängerin auch bei Diamantenfieber und Moonraker zum Einsatz kam.

Goldfinger

Goldfinger ist genau wie seine beiden Vorgänger eine recht werkgetreue Adaption von Ian Flemings Romanvorlage, die jedoch etwas modernisiert wurde. Anstatt das Gold aus Fort Knox zu stehen, was logistisch so gut wie unmöglich ist, will Goldfinger es atomar verstrahlen und dadurch selbst noch reicher werden. Aus der von Fleming im Buch eingesetzten Kreissäge wurde eine Laser-Kanone und der Dialog hierzu gehört zum Schönsten der ganzen Serie: James Bond (gefesselt, der Laser brennt sich unaufhaltsam auf seinen Schritt zu): „Erwarten Sie von mir, dass ich rede?“ Goldfinger: „Nein, Mr. Bond. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben.“

Goldfinger

Extras der DVD-Edition: Extratonspur mit Kommentaren von allen möglichen an der Herstellung des Filmes beteiligten Personen (Sean Connery ist übrigens nicht dabei), wie alle Extras wahlweise mit deutschen und englischen Untertiteln; Audiokommentar von Guy Hamilton; „Making of Goldfinger“: ein umfassender 25-minütiger Einblick in die Entstehung des Filmes; „Das Goldfinger Phänomen“: Eine 28-minütige Dokumentation; Werbe-Feature mit Harold Sakata (2:06 min); Promotour mit dem Auston Martin (11:12 min); Honor Blackman Interview von 1964 (3:48 min); Sean Connery am Set (3:03 min);

Probeaufnahmen von Theodore Bikel (5:23 min) und Tito Vandis (4:01 min) für die Rolle von Goldfinger; „Missionskontrolle“: Thematisch gegliederte Zusammenstellung einiger besonders markanter Szenen, hervorzuheben ist die Möglichkeit die Titelsequenz ohne den Text bzw. die Credits zu betrachten; Galerie mit 240 thematisch geordneten Fotos und Plakaten aus aller Welt; englischer Kinotrailer (3:01 min, 16 : 9, anamorph, Mono); Original Werbebericht in schwarzweiß (3:05 min); TV-Spot (2:59 min); zwei TV-Spots zum Double Feature „Goldfinger/Dr. No“ (0:59 min und 0:20 min); Radiowerbung (21:30 min); Radio-Interview mit Sean Connery (11:43 min); 8-seitiges farbiges Booklet

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James Bond: Trigger Mortis

Cross Cult hat in 14 sehr schön aufgemachten 007-Büchern alle Short Stories und Romane, die Ian Fleming von 1953 bis zu seinem Todesjahr 1964 schrieb, in der Reihenfolge ihrer Entstehung veröffentlicht. Anschließend folgten – beginnend mit Colonel Sun (1968) von Robert Markham alias Kingsley Amis und ebenfalls chronologisch geordnet – jene 007-Romane, die nicht aus der Feder von Ian Fleming sind. Parallel dazu erscheint bei Cross Cult auch das brandaktuelle neue James Bond Abenteuer Trigger Mortis – Der Finger Gottes von Anthony Horowitz.

James Bond: Trigger Mortis

Im Gegensatz zu fast allen anderen nicht von Ian Fleming geschriebenen 007-Romanen wird hier keine in der jeweiligen Gegenwart angesiedelte Geschichte erzählt, die sich zudem auch noch darum bemüht die Gigantomanie der 007-Kinofilme zu übertreffen. Anthony Horowitz, der auch schon Bücher mit Sherlock Holmes verfasste, erzählt eine Geschichte, die im Jahre 1957 spielt und teilweise eine direkte Fortsetzung von Flemings Roman Goldfinger ist (daher gibt es auch einen Gastauftritt von Pussy Galore). Auch Sebastian Faulks erzählte 2008 mit Der Tod ist nur der Anfang einen Roman mit James Bond, der inmitten des noch sehr kalten Kriegs der Sechziger Jahre angesiedelt war. Faulks erhielt von Ian Flemings Erben sogar die Lizenz zum “als Ian Fleming-Schreiben“. Doch Anthony Horowitz bekam von der Ian Fleming Estate etwas noch viel besseres: Einblick in nicht verwendete Manuskripte des 007-Autors!

James Bond Trigger Mortis

Fleming hatte einige Manuskripte für eine TV-Serie mit James Bond erarbeitet. 1954 entstand ein US-Fernsehfilm nach dem Roman Casino Royale mit Peter Lorre in der Schurkenrolle, doch nach dem Erfolg von Dr. No war klar, dass James Bonds Zukunft auf der großen Leinwand stattfinden würde. Fleming verarbeitete einige seiner TV-Ideen zu Kurzgeschichten, die später in den Compilations In tödlicher Mission und Octopussy veröffentlicht wurden. Doch es blieben noch fünf Geschichten übrig und Anthony Horowitz fand Mord auf Rädern besonders interessant, da James Bond hier mit der Welt des Motorsports konfrontiert wurde. In der Geschichte gelang es 007 auf dem Nürburgring als Teilnehmer eines Rennens den real existierenden britischen Fahrer Stirling Moss vor einem Anschlag eines ebenfalls beim Grand Prix mitfahrenden Agenten der russischen Terror-Organisation SMERSCH zu retten.

James Bond: Trigger Mortis

Anthony Horowitz machte aus Moss einen fiktiven Charakter und die Rennfahrer-Episode, unter Beibehaltung von so viel Fleming-Material wie möglich, zum spannenden Auftakt eines rundum gelungen 007-Romans. Horowitz, der ein fast schon lebenslanger Fan von 007 ist, hat seine Hausaufgaben gemacht und sich sehr gut in die Welt der Fünfziger Jahre eingefühlt.  Flemings Art zu erzählen hat der Autor gut getroffen und dazu gehört auch ein kritischer Blick auf den protzigen Wohlstand und die rücksichtslose Außenpolitik der USA. Der Schurke des Buchs stammt aus Korea und hat sehr gute Gründe um im großen Finale (Vorsicht, Spoiler) einen Anschlag auf ein markantes Ziel mitten in einer US-Großstadt zu verüben. Mit Ewig und ein Tag und Mit der Absicht zu töten gelangen Horowitz weiterere sehr  gelungener Roman mit James Bond.

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James Bond: Goldfinger

“Die winzige Eichel des Zufalls war zu einer mächtigen Eiche herangewachsen, deren Äste den Himmel verdunkelten. Wieder einmal war er unterwegs, um dies schreckliche Gewächs niederzumachen. Und womit? Einer Tasche voller Golfschläger?“ Diese durchaus poetischen Gedanken hat James Bond als er unterwegs ist, um eine Partie Golf mit seinem wohl mächtigsten Gegner zu spielen.

James Bond: Goldfinger

Bond hatte Auric Goldfinger zuvor bereits zufällig in Miami getroffen und verhindert, dass dieser reiche Gold-Ansammler mit raffinierten Tricks beim Kartenspiel betrügt. Die Golfpartie trat er jedoch in seiner Eigenschaft als britischer Geheimagent an. Zu einer dritten lebensgefährlichen Begegnung kam es dann in der Schweiz. Nun war Goldfinger äußerst misstrauisch, denn ein Sprichwort in Chicago lautet: “Ein Mal ist Zufall, zweimal ist Fügung und beim dritten Mal ist es Feindeinwirkung.“

Goldfinger
Erstausgabe von 1959

Prompt befindet sich 007 gefesselt auf einem Tisch und eine Kreissäge bewegt sich langsam aber sicher auf seinen Schritt zu. Als der Roman 1964 – also fünf Jahre nach seiner Veröffentlichung – verfilmt wurde, verwandelte das Drehbuch die Kreissäge in eine Laser-Kanone und garnierte Ian Flemings Roman-Prosa noch um einen mittlerweile legendären Dialog. James Bond: „Erwarten Sie von mir, dass ich rede?“ Goldfinger: „Nein, Mr. Bond. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie sterben.“

James Bond: Goldfinger

Doch insgesamt bleibt das Drehbuch dem Roman gegenüber recht werkgetreu. Was auch sehr vernünftig ist, denn Flemings Geschichte, in deren Finale der größenwahnsinnige Goldfinger versucht das streng bewachte US-Gold-Depot Fort Knox auszurauben, liest sich auch heute noch sehr spannend und die Verfilmung wurde zum Prototyp der folgenden 007-Filme. Mit von der Partie ist eine gewisse Pussy Galore, die sich im Buch sehr viel ungenierter als im Film als Lesbe outet und eine Frauen-Gang anführt.

James Bond: Goldfinger

Ian Fleming hat zum Thema Homosexualität ein paar seltsame Gedanken in seinen ansonsten mit viel Geschmack und scharfer Beobachtungsgabe verfassten Roman geschmuggelt: James Bond “kannte diesen Typ gut und war der Meinung, dass sie und ihre männlichen Gegenstücke eine direkte Folge des Frauenwahlrechts und der Geschlechtergleichheit waren. Als Konsequenz von fünfzig Jahren Emanzipation starben weibliche Qualitäten langsam aus oder übertrugen sich auf die Männer.“

Goldfinger

Für die schön aufgemachte neue deutsche 007-Edition spricht auch, dass bei der Neuübersetzung etwas zweifelhafte Textstellen nicht einfach glattgebügelt wurden. Der Kinofilm Goldfinger schraubte den Lesben-Faktor bei Pussy Galore und ihrer Piloten-Gang etwas zurück, geizt aber ansonsten auch nicht mit männlichem Chauvinismus. So gibt Sean Connery als 007 im Film zum Beispiel diese Weisheit von sich: “Man trinkt nie einen 53er Dom Pérignon, der eine Temperatur von über 8 Grad hat, das wäre genauso, als wenn man den Beatles ohne Ohrenschützer zuhören würde.“

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