Schlagwort-Archive: Quentin Tarantino

Django Unchained

Schon wieder ein Tarantino-Film mit Christoph Waltz, war mein erster Gedanke zu Django Unchained. Doch der gebürtige Wiener Waltz, der bereits für seine Rolle in Quentin Tarantinos Inglourious Basterds einen Oscar erhielt, ist das absolute Highlight der lange erwarteten Italowestern-Blaxploitation-Hommage des Kultregisseurs. Waltz, der für seine angebliche “Nebenrolle“ noch einen Oscar bekam, spielt einen gewissen Doktor King Schultz, der vorgibt Zahnarzt zu sein, aber in Wirklichkeit höchst erfolgreich mit seinem Pferd Fritz als Kopfgeldjäger durch den Wilden Westen reist.

Django Unchained

Aus rein geschäftlichen Gründen befreit Schultz den Sklaven Django, denn nur dieser kann drei seiner ehemaligen Aufseher identifizieren, auf die ein hohes Kopfgeld ausgesetzt ist. Die Zusammenarbeit zwischen Schultz und Django funktioniert so gut, dass sie eine Weile als Team auftreten, bevor der Doktor seinem Schützling dabei helfen will, dessen Ehefrau Broomhilda von Shaft aus Candyland, der berüchtigten Plantage von Calvin Candie, zu befreien.

Django Unchained

Leonardo DiCaprio versucht ähnlich wie Waltz seine Schurkenrolle “larger than life“ anzulegen, wirkt gegenüber dem coolen Österreicher jedoch wie ein billiger Schmierenkomödiant. Das passt zwar recht gut zu DiCaprios Rolle, doch mit weniger Leonardo und noch mehr Waltz wäre der nicht eben kurze Django Unchained noch kurzweiliger. Jamie Foxx hingegen macht als Django (“Das D bleibt stumm!“) eine gute Figur, während Samuel L. Jackson als schurkischer Haussklave hinter seinem Make Up kaum zu erkennen ist.

Django Unchained

Django Unchained (über)erfüllt alle an einen Tarantino-Film gerichteten Erwartungen. Es wimmelt nur so von Anspielungen, musikalischen Zitaten, Gastauftritten (natürlich auch vom Regisseur himself, sowie vom Ur-Django Franco Nero) sowie dem Wort Nigger in den Dialogen. Der Auftakt des Filmes ist grandios, im Mittelteil nervt Leonardo etwas und das Ende versöhnt alle Freunde sinnloser Gewalt mit dem ansonsten eher auf clevere Dialoge setzenden Film.

Django Unchained

Mittlerweile liegt übrigens auch eine sehr schöne Comic-Adaption von Django Unchained vor.

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Inglourious Basterds

Äußerst lose angelehnt an Ein Haufen verwegener Hunde, einen kleinen dreckigen italienischen Kriegsfilm von 1978, der in den USA unter dem Titel Inglorious Bastards lief, erzählt Quentin Tarantino in fünf Kapiteln Geschichten aus dem von Deutschen besetzten Frankreich. Anders als die Trailer vermuten ließen, geht es weniger um eine großteils aus Juden bestehende US-Spezialeinheit, die möglichst brutal Nazis tötet, sondern stärker noch um ein Attentat, das in einem Pariser Kino auf die nahezu komplette NS-Führungsriege verübt werden soll.

Inglourious Basterds

Obwohl er hier ein von ihm bisher noch nicht genutztes Genre beackert, setzt Quentin Tarantino wieder auf die vertrauten Mätzchen. Der Soundtrack wurde erneut fröhlich zusammengeklaut, wechselt von Morricone zu Bowie und will – ähnlich wie die wackelnde Videokamera in Michael Manns Public Enemies – nicht so recht zur in den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts spielenden Handlung passen. Endlose (aber dennoch äußerst kurzweilige) Dialogszenen enden meist mit plötzlichen (aber diesmal eher lustlos in Szene gesetzten) Gewaltexzessen, denen zuvor sorgfältig eingeführte Figuren oftmals scheinbar wahllos zum Opfer fallen.

Inglourious Basterds
Dass es hier nicht um historische Akkuratesse geht, beweist spätestens das Ende des Filmes (aber eigentlich auch schon der Titel des ersten Kapitels (“Es war einmal… in einem von Nazis besetzten Frankreich“). Es erscheint am sinnvollsten Inglourious Basterds einmal mehr als eine filmische Tarantino-Wundertüte zu betrachten, die diesmal zwar erstaunlich viel unnützes Zeug (wie etwas Mike Myers knallchargigen Gastauftritt oder “Stolz der Nation“, Eli Roths ohne jegliches Gespür für die 40er-Jahre inszenierten Propagandafilm im Film) enthält, aber auch etliche überraschende Momente, die wieder in die Filmgeschichte eingehen dürften. Dazu gehören ganz sicher die unglaublich intensiv ausgespielten Nazi-Schurkenrollen vom (in Cannes prämierten) Christoph Waltz, aber auch von August Diehl (23 – Nichts ist so wie es scheint) und Daniel Brühl.

Inglourious Basterds

Inglourious Basterds ist ganz gewiss kein perfekter Film, enthält jedoch viele unvergessliche Szenen, die schon beim ersten Mal Vorfreude auf das erneute Sichten erwecken.

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Grindhouse: Death Proof & Planet Terror

Die Historie dürfte bekannt sein: 2007 verbündeten sich die beiden wohl kultigsten Regisseure Quentin Tarantino und Robert Rodriguez für ein gemeinsames Projekt. Nach ihrem Erfolgsfilm From Dusk till Dawn (der George Clooney zum Filmstar machte) waren die Erwartungen entsprechend hoch. Doch ihr im B-Picture-Style der 70er Jahre gedrehtes Double Feature Grindhouse, zu dem jeder Regisseur einen Film beisteuerte, floppte in den USA als 3-stündiges Gesamtkunstwerk.

Grindhouse: Death Proof & Planet Terror

In Europa wurden daher die beiden Filme in jeweils etwas verlängerten Versionen separat in den Kinos gezeigt. Dabei kam Tarantinos sich etwas mehr im Mainstream-Bereich bewegende bzw. herumrasende Auto-Action Death Proof bei Publikum und Kritikern deutlich besser an als Robert Rodriguez´ wilder Horror-Trip Planet Terror, über Rose McDowan als Einbeinige mit Maschinengewehr-Prothese, die eine Zombie Epidemie bekämpft.

Grindhouse: Death Proof & Planet Terror
Auf DVD und Blu-ray erschienen Death Proof und Planet Terror ebenfalls getrennt in zwar äußerlich recht hübsch aufgemachten, aber inhaltlich ziemlich unspektakulären Editionen. Doch mit vierjähriger Verspätung erscheint endlich eine Gesamtausgabe, die uns das Double Feature in der US-Version zugänglich macht. In der kürzeren – um einige Dialogszenen beschnittenen – Fassung kommt Planet Terror deutlich besser, zumal die Neuedition den Film in 2,35 : 1 und mit allen Goreszenen (selbst die deutsche FSK 18-Fassung war geschnitten!) also quasi gekürzt aber uncut präsentiert.

Grindhouse: Death Proof & Planet Terror

Fast noch wichtiger ist jedoch, dass jetzt auch alle Fake-Trailer dabei sind. Das Gesamtkunstwerk Grindhouse beginnt mit einem 3-minütigen Trailer zum damals nicht wirklich geplanten Actionfilm Machete von Robert Rodriguez (mit Danny Trejo und mittlerweile ist tatsächlich ein Kinofilm auf der Basis des Trailers entstanden), es folgt der 87-minütige Film Planet Terror. Danach gibt es weitere Trailer: Werewolf Women of the SS von Rob Zombie (mit Nicholas Cage als Fu Manchu), Don’t vom vielfältig begabten Edgar Wright (Shaun of the Dead, Hot FuzzScott Pilgrim, The World’s End, Baby Driver) und Thanksgiving von Eli Roth (Hostel). Das Programm endet mit der 93-minütigen “Kurzfassung“ von Tarantinos Death Proof.

Grindhouse: Death Proof & Planet Terror

Grindhouse erscheint als Steelbook mit 3 DVDs bzw. 2 Blu-rays. Beide Editionen enthalten reichlich Extras (siehe unten), wobei eigentlich das offensichtlichste Boni fehlt: Die in die europäischen Langfassungen eingefügten zusätzlichen Szenen.

Grindhouse: Death Proof & Planet Terror

Extras der Blu-ray-Edition: Audiokommentar zu „Planet Terror“ von Robert Rodriguez, ohne deutsche Untertitel; Tonspur mit Publikumsreaktionen zu „Planet Terror“; Was ist Grindhouse? (3:57 min),wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; Jukebox mit Songs aus dem Film Musikkapitel „Death Proof“ (9:34 min); Grindhouse Teaser (1:36 min), Grindhouse Trailer (2:23 min), 3 Grindhouse TV-Spots (je 0:33 min); zu „Planet Terror“: Deutscher Teaser (0:38 min), Deutscher Trailer (1:52 min), US-Teaser (0:3 min), Die Makeup-Effekte (12:03 min) Die Mädels (11:49 min), Die Jungs (16:30 min), Casting Rebel Rodriguez (5:31 min) Die Stunts (13:16 min), Featurette: Der Freund, der Arzt und der Grundstücksmakler (6:40 min), Robert Rodriguez 10-Minuten-Filmschule (11:53 min), Robert Rodriguez 10-Minuten-Kochkurs – Texas BBQ (8:32 min)

Postergalerie (2:16 min); zu „Death Proof“: Deutscher Trailer (2:15 min), Das Szenenbild (8:09 min), Stunts on Wheels: Die legendären Fahrer (20:38 min), Stunts on Wheels: Die heißen Kisten (11:45 min), Quentins beste Cutterin: Sally Menke (4:47 min), Die Jungs (8:14 min), Kurt Russell – Stuntman Mike (9:32 min), Quentins Mädels (21:13 min), Mary Elizabeth Winstead „Baby, It’s You” (ungek. Fassung) (1:46 min), Zoë Bell (8:57 min), Double Dare Trailer (2:34 min), Extended Music Cues: „Gangster Story“ aus dem Film „PIOMBO ROVENTE“ von Guido & Maurizio De Angelis (6:00 min) und „Italia A Mano Armata“ aus dem Film „ITALIA A MANO ARMATA“ von Franco Micalizzi (6:02 min), Postergalerie (1:12 min); „Machete“ von 2010: Deutscher Trailer (1:53 min) und US-Trailer (1:55 min); „Werewolf Women of the SS“: Extended Trailer (5:01 min), wahlweise mit Audiokommentar von Rob Zombie (hierzu gibt es deutsche Untertitel), Making of (8:48 min)

Werewolf Women of the SS

„Don’t“: Extended Trailer (1:37 min), wahlweise mit Audiokommentar von Edgar Wright (hierzu gibt es deutsche Untertitel), Making of (9:40 min), storyboard/Trailer-Vergleich (1:40 min), wahlweise mit Audiokommentar von Edgar Wright, Storyboard-Galerie (4:44 min), Poster mit extended Score von David Arnold (5:57); The Making of „Thanksgiving“ Trailer (6:27 min); „Hobo with a Shotgun“: Trailer – Grindhouse Trailer Contest (2:00 min), „Hobo with a Shotgun“ Trailer von 2011 mit Rudger Hauer (1:21 min); Quentin Tarantino & Robert Rodriguez – Das New York Times Interview (64:36 min); Comic Con 2006 mit den Regisseuren und Darstellern (23:34 min)

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Planet Terror

Einen Monat nach Quentin Tarantinos Death Proof kam 2007 mit Planet Terror der Beitrag von Robert Rodriguez zum gemeinsamen Grindhouse-Projekt in einer verlängerten Fassung in unsere Kinos. In den USA liefen beide Filme als Double Feature und im Mittelteil wurden noch einige gefakte Trailer gereicht, die es jetzt vor Planet Terror zu sehen gibt. Der große Erfolg blieb aus, denn manche US-Zuschauer verließen bereits nach Death Proof die Kinos und warteten gar nicht mehr auf Tarantinos Beitrag. Dies ist durchaus nachvollziehbar, denn Rodriguez gelang trotz rasanter Inszenierung, zahlloser Ekel-Effekte und mitreißendem Soundtrack kein zweiter From Dusk Till Dawn.

Planet Terror
Robert Rodriguez erzählt nach The Faculty einmal mehr von einem fehlgeschlagenen Experiment, das Menschen in willenlose Zombies verwandelt und von einem Haufen wilder Individualisten, die sich der Bedrohung stellen. Das Hauptproblem bei Planet Terror ist, dass sich Rodriguez etwas zu viel Mühe gegeben hat, seinen Film mit möglichst vielen kranken Typen zu bevölkern. Diese sind auch nachdem die Zombie-Armee angreift stärker mit ihren eigenen Macken (Wie finde ich die beste Barbecue-Sauce? Bin ich Stripperin oder Komikerin?) beschäftigt, als damit sich dem Horror zu stellen.

Planet Terror

Dies ist zwar eine Weile ganz interessant, fängt jedoch langsam aber sicher an zu nerven und ist vor allem nur sehr selten wirklich witzig. Dies trifft auch auf viele der reichlich übertrieben in Szene gesetzten oft eher lächerlichen Actionmomente zu, etwa wenn Freddy Rodriguez auf einem Kindermotorrad gegen Zombies kämpft oder Rose McGowan ihre Maschinengewehr-Protese als Raketenantrieb einsetzt.

Planet Terror - Original Motion Picture Soundtrack

Während Tarantino in Death Proof phantasievoll damit spielt dem Zuschauer die scheinbar arg ramponierte Kopie eines 70er-Jahre-Schundfilms vorzuführen, nutzt Rodriguez dies zwar ebenfalls recht einfallsreich zum Kaschieren von allzu harten Splatterszenen aber auch schon einmal rotzfrech dazu, um einen Teil seiner Geschichte einfach nicht erzählen zu müssen. Wer sich allerdings mit gebremster Vorfreude (und abgeschaltetem Gehirn) auf Planet Terror einlässt (und kein cleveres Klischee-Jonglieren wie in Death Proof erwartet), dürfte dennoch seinen Spaß haben.

Planet Terror

Als DVD erscheinen zunächst zwei schön aufgemachte Editionen. Bezüglich der Extras war jedoch schade, dass hier nicht einmal der auch im Kino gezeigte gefakte Trailer Machete von Robert Rodriguez (mit Danny Trejo ist mittlerweile tatsächlich eine Verfilmung entstanden) enthalten war. Doch dieser und die drei weiteren in den USA zwischen Death Proof und Planet Terror gezeigten getürkten Vorschauen Werewolf Women of the SS von Rob Zombie (mit Nicholas Cage als Fu Manchu), Don’t vom vielfältig begabten Edgar Wright (Shaun of the Dead, Hot Fuzz, Scott Pilgrim, The World’s End, Baby Driver) und Thanksgiving von Eli Roth (Hostel) wurden erst einige Jahre später in der bestens aufgemachten DVD- und Blu-ray-Box Grindhouse: Death Proof & Planet Terror nachgereicht.

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Kill Bill

Während einer Trauung wird die gesamte Hochzeitsgesellschaft niedergemetzelt. Die schwangere Braut (Uma Thurman) überlebt, verliert  aber ihr Kind und erwacht erst vier Jahre später aus dem Koma. Sie lässt sich in Japan ein Schwert anfertigen und schwört Rache am grausamen Bill (David Carradine) und seiner Bande. In Tokio kommt es daher in einem Nachtclub zu einen Showdown mit sehr hohem Blutzoll. Doch dies ist erst der Anfang, denn die Todesliste der Braut ist noch lange nicht abgearbeitet.

Kill Bill

Nach Reservoir Dogs, Pulp Fiction und Jackie Brown hat Quentin Tarantino sechs Jahre gebraucht, bis er seinen lang erwarteten vierten Film fertigstellte. Er drehte jedoch so eifrig, dass aus Kill Bill ein Zweiteiler wurde.

Kill Bill

Wer von Jackie Brown nicht so begeistert wie von Pulp Fiction war, dem dürfte Kill Bill gefallen. Tarantino erzählt seine (diesmal allerdings deutlich simplere) Geschichte wieder kunstvoll verschachtelt und unterbrochen von unerwartet gewalttätigen Momenten. Diesmal verändert sich allerdings der komplette Stil des Filmes von Kapitel zu Kapitel. Mal gibt es schwelgerische Musik und eine geteilte Leinwand, wie in den Thrillern von Brian de Palma. Wenn es zu blutig wird, dreht Tarantino wie Hitchcock bei Psycho einfach in schwarzweiß. Außerdem gibt es eine komplett als Anime realisierte Rückblende auf die Jugend der von Lucy Liu verkörperten Schurkenfigur.

Kill Bill

Insgesamt versteht sich der Film als Hommage an Italo-Western und Eastern, wobei Teil 1 eher den japanischen Samurai-Filmen gewidmet ist, während Teil 2 hat mehr chinesische Einflüsse hat. Nachdem es anfangs Teils so aussah, als wenn Tarantino in erster Linie an beeindruckend visualisierten Zuschauer-Verwirrungsaktionen interessiert ist, endet die deutlich weniger blutige Fortsetzung doch noch mit einem schlüssigen und berührenden Finale.

Kill Bill

Tarantino hat auch den abwechslungsreichen Soundtrack wieder mit geschmackssicher ausgewählten Musikstücken aus dieser Zeit zusammengestellt. Das Resultat ist eine virtuos (aber dabei auch mit einigen splattrigen Härten) in Szene gesetzte Liebeserklärung an das pure Kino.

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Jackie Brown

Mit Schwarzgeld wird Jackie Brown (Pam Grier) am Flughafen verhaftet. Das Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives wittert die große Chance, durch Jackies Aussage einen Schmuggler-Ring auszuheben. Die Beamten sind bereit, Jackie laufen zu lassen, wenn sie den Namen ihres Auftraggebers preisgibt. Die Entscheidung fällt ihr schwer, denn Ordell Robbie (Samuel L. Jackson), ihr Boss und Drahtzieher der dubiosen Waffen-Schmuggel-Geschäfte, würde sie umbringen, wenn er Wind von diesem Deal bekäme. Bevor sie sich entscheiden kann, kommt alles ganz anders: Sie lernt den Kautionsvermittler Max Cherry (Robert Foster) kennen. Die beiden schmieden einen Plan, und plötzlich hat Jackie eine Idee, wie es ihr gelingen könnte, Ordell gegen die Ordnungshüter auszuspielen…

Jackie Brown
Die Einflüsse von Reservoir Dogs, Pulp Fiction und auch von From Dusk Till Dawn auf alle möglichen Bereiche der Kultur sind immer noch nicht voll abzuschätzen, man denke nur an Comics wie Stray Bullets oder Preacher. Entsprechend hoch waren seinerzeit natürlich die Erwartungen an Quentin Tarantinos dritten Film Jackie Brown. Mit seiner Adaption des Romans Rum Punch von Elmore Leonard (Get Shorty, Out of Sight) machte Tarantino nicht einmal den Versuch, die hohen Erwartungen seiner Fangemeinde zu befriedigen.

Jackie Brown

Nachdem ich den Film 1997 im Kino sak schrieb ich: “In erster Linie ist das Ding eine ziemliche Quassel-Orgie mit nur wenigen lichten Momenten (so z. b. dem hübschen offenen Ausklang mit der coolen Pam Grier und dem melancholischen Robert Forster) und Brechungen (wie z. B. den halbherzigen Spielereien mit der Erzählzeit am Ende des Filmes). Schmerzhaft fällt auch auf, dass Robert De Niro an der Seite von Samuel L. Jackson nur ein schwacher Ersatz für John Travolta ist und dass Tarantino durchaus in der Lage ist, auch ultraschlechte Musik aus den 70er-Jahren auszuwählen.“

Jackie Brown

Ich muss allerdings zugeben, dass Jackie Brown bei jeder erneuten Sichtung gewaltig gewinnt. Den Soundtrack mit Across 110th Street von Bobby Womack und vor allem Didn’t I Blow Your Mind This Time von The Delfonics habe ich mittlerweile ins Herz geschlossen. Heute finde ich, dass der Film erstaunlich entspannt rüberkommt, weil er den Zuschauer nicht – wie etwa sechs Jahre danach Kill Bill – permanent mit abgefahrenen Ideen überrumpeln will. Jackie Brown wirkt insgesamt reifer und erwachsener wie alle anderen Werke von Tarantino.

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Pulp Fiction

Los Angeles: Vincent Vega und Jules Winnfield holen für ihren Boss Marsellus Wallace früh morgens eine schwarze Aktentasche mit geheimnisvollem Inhalt aus einer Wohnung ab. Drei Jungs, die ihnen dabei im Weg stehen, lassen ihr Leben. Die Killer machen sich mit einem vierten Jungen als Geisel auf den Weg ins Hauptquartier. Doch als das Auto über eine Straßenerhöhung schaukelt, erschießt Vincent aus Versehen die Geisel. Um den blutverspritzten Wagen zu reinigen, machen die beiden einen Abstecher zu Jules‘ Freund Jimmie, wo auf Befehl vom Boss ein Spezialist für schwierige Aufträge zu ihnen stößt: The Wolf…

Pulp Fiction

Doch dies ist nur ein kleiner Teil der sich zu einem gewaltigen Gesamtkunstwerk aufsummierenden Ansammlung von Short Storys. Über Pulp Fiction noch irgendetwas wirklich Neues zu erzählen erscheint unmöglich. An Quentin Tarantinos clever verzahntem Episoden-Film schieden sich seinerzeit die Geister und Gemüter, doch heute ist er ein Stück Popkultur und ein moderner Klassiker. Generationen von Kinogängern und Couchpotatoes wurden dank Tarantino und John Travolta mit cleveren Sprüchen und interessanten Dance-Moves versorgt.

Pulp Fiction

Vor allem der Einsatz von Brutalität wurde immer wieder heftig kritisiert. Zwar gibt es deutlich gewalttätigere Werke als Pulp Fiction, aber selten kam es so plötzlich zu so drastischen Momenten und selten wurden diese so beiläufig und selbstverständlich serviert wie hier. Ebenso selten wurde daher ein Film auch so innig gehasst und geliebt wie dieser. Doch auch Jahrzehnte nach seiner Entstehung fasziniert diese Fülle genialer Momente, die fast alle unvergesslich sind, aber nicht den Film überstrahlen, der oft kopiert aber nie erreicht wurde.

Pulp Fiction

Extras der Blu-ray: Neue Interviews mit den Darstellern John Travolta, Samuel L. Jackson, Rosanna Arquette, Eric Stoltz, Tim Roth und Amanda Plummer (43:01 min), wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln; „Fakten über die Fiktion“ (20:37 min), ein paar Nobodys diskutieren über “Pulp Fiction“; Dokumentation „Pulp Fiction: Die Fakten“ (30:32 min); Sechs geschnittene Szenen mit Einleitung von Tarantino (insgesamt 24:42 min); Hinter den Kulissen (10:49 min); Featurette zum Produktionsdesign (6:23 min); Siskel & Ebert „At The Movies“ – „The Tarantino Generation“ (16:01 min); Independent Spirit Awards mit Tarantino, Michael Moore und Samuel L. Jackson (11:29 min); Szenen vom Cannes Film Festival (5:20 min); Interview mit Quentin Tarantino bei der „Charlie Rose Show“ (55:28 min); Trailer (2:35 min); TV Spots (5:12 min); Fotogalerien; Trivia Track; Direktzugriff zu den Soundtrack-Songs

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MAD

MAD, das „vernünftigste Magazin der Welt“, hat unsere Kulturlandschaft nicht nur veralbert und kommentiert, sondern sie sogar stärker geprägt und auch verändert als jeder andere Comic. 

MAD Don Martin

Die Anfänge: Geschichten aus der Bibel und aus der Gruft

Es wird immer wieder gerne behauptet MAD wäre von EC Comics herausgebracht worden, weil es durch drastische Zensurmaßnahmen in den USA nicht mehr möglich war Horror-Comics wie Tales from the Crypt zu veröffentlichen. Doch genaugenommen ist MAD eher eine Fortsetzung des ES-Horrors mit komischen Mitteln.

Max Gaines
Max Gaines

Um dies zu belegen muss etwas weiter ausgeholt werden. Max Gaines, der Vater des MAD-Gründers, war, übrigens ähnlich wie der Duck-Master Carl Barks, ein Mensch der es in allen möglichen Bereichen versuchte, dort immer wieder scheiterte und schließlich in der Comic-Branche landete. Wobei in den depressiven dreißiger Jahren von einer “Comic-Branche“ noch gar nicht die Rede sein konnte. Comics gab es eigentlich nur als tägliche Strips in den Tageszeitungen und als farbige Beilage am Wochenende. Max Gaines fragte sich nun, ob es nicht auch möglich wäre diese Beilagen auch ohne die störende Zeitung direkt am Kiosk zu verkaufen.

Famous Funnies
Er kam mit einer Firma namens Eastern Color Printing ins Geschäft. Dort wurden Unmengen von Comicheften als Gratis-Werbegeschenke für Firmen produziert. Doch seltsamerweise hatte bisher niemand daran gedacht diese Hefte zu verkaufen. Gaines überzeugte die Firma indem er auf einigen dieser Gratis-Heften einen Preisaufdruck von 10 Cents stempelte. Da sich die Hefte prima verkauften, erhielt Gaines den Auftrag für Eastern ein Serie neuer Comic-Hefte zusammenzustellen. Hierfür erfand Gaines auch noch ganz nebenbei das noch heute gültige Format für US-Comic-Hefte. Im Mai 1934 erschien die erste Ausgabe von Famous Funnies und diese 64-seitigen Farbhefte hatten sofort Erfolg. Gaines wurde für seine Bemühungen nicht gerade belohnt, denn eines Tages fand er ohne Angaben von Gründen seine Bürotür plötzlich verschlossen vor. Doch Gaines blieb in der Comicbranche und fand sofort wieder Arbeit. Er verlegte ein Heft namens Popular Comics, das ebenfalls Zeitungsstrips veröffentlichte und damit noch mehr Erfolg als Famous Funnies hatte.

Popular Comics

Max Gaines tätigte auch Geschäfte mit DC, angeblich ist die Idee ein Superman-Comicheft  herauszubringen auch mit auf seinem Mist gewachsen. Gemeinsam mit DC entstanden arbeitete er an den All American (AA) –Comics mit Helden wie Flash, Hawkman und später auch Wonder Woman. 1944 gründete Gaines schließlich seinen eigenen Verlag namens EC. Dieses Kürzel stand für Educational Comics (also “Erzieherische Comics“), denn auch in den vierziger Jahren waren die Comics vielen Erziehern ein Dorn im Auge.

Picture Stories from the Bible

Daher verlegte Gaines Comics, die Wissen vermitteln sollten. Produkte wie diese trafen zwar nicht unbedingt den Geschmack der Zielgruppe, denn die Kinder benötigten mindestens 10 Ausgaben von Picture Stories from the Bible, um diese bei ihren Freunden gegen ein einziges Batman-Heft einzutauschen. Für das Image des Medium Comics waren Produkte wie Picture Stories from Science jedoch ganz gewiss nicht schlecht und dem EC -Verlag ging es recht gut. Doch eine Katastrophe sollte alles ändern: 1947 kam Max Gaines bei einem Bootsunglück ums Leben und seine Witwe bat ihren damals 25-jährigen Sohn das Geschäft zu übernehmen.

Reddition
Empfehlenswert ist zum Thema auch die REDDITION 62

Im Gegensatz zu seinem Vater hatte es William M. Gaines nicht so mit Geschichten aus der Bibel. Er war eher ein Fan von spannenden und pointierten Radio-Hörspielen. Daher setzte er auf Kriminal-Comics. Gemeinsam mit dem etwas jüngeren Zeichner Al Feldstein, der eigentlich Teenie-Comics im Stile von Archie für EC zeichnen sollte, schuf er neben Schnulzen-Serien wie Modern Love oder Saddle Romances auch Anthologien mit Kriminal-Geschichten.

MAD

Es ging dabei meist um Kriminalfälle, die sich nicht in einer ominösen Unterwelt, sondern in der Familie oder am Arbeitsplatz abspielten, also in einer dem Leser vertrauten Umgebung. Ganz wichtig war hierbei auch die überraschende Wendung am Ende der Geschichte, die in der Tradition großer amerikanischer Short Story-Autoren wie O. Henry stand und zu ECs Markenzeichen wurde.

MAD

1950 versuchten sich Gaines und Feldstein an zwei Horror-Comics namens The Crypt of Terror und The Vault of Horror, die von einem gewissen modrigen Crypt-Keeper bzw. seinem Kumpel dem Vault-Keeper anmoderiert wurden. Diese Stories wurden zunächst in zwei Ausgaben der EC-Serien Crime Patrol und War Against Crime versteckt.

MAD

Nachdem sie feststellten, dass sich die Krimi-Hefte durch die Horror-Beilage besser verkauften, starteten Gaines und Feldstein die Serien The Crypt of Terror (später umbenannt in Tales from the Crypt) und The Vault of Horror. Künstler wie Jack Davies, Graham Ingels, Bernie Krigstein oder Wally Wood schufen beeindruckend gezeichnete, gruselige Geschichten, deren Brutalitäten fast immer mit einem Augenzwinkern serviert wurden.

Tales from the Crypt
Bill Gaines änderte den Verlagsnamen in Entertaining Comics. Schon bald mussten 10 andere Comic-Hefte geopfert werden um diese gegen ein EC-Horrorcomic einzutauschen und ein Schriftsteller wie Stephen King gibt unumwunden zu, dass diese Comic-Reihen der Hauptinspirationsquelle seiner ersten Schreibversuche waren. (Später sollte er mit dem Film Creepshow den EC-Comics Respekt erweisen).

Two-Fisted Tales

Gaines gelang es weitere talentierte Zeichner um sich zu versammeln und ermutigte diese dazu in ihrem eigenen Stil zu zeichnen. So entstanden neben den Horror-Heften auch Science Fiction-Comics, für die sogar eine anerkannte Genregröße wie Ray Bradbury schrieb (nachdem er sich zuvor darüber beschwert hatte, das Gaines einige seiner Stories plagiert hatte), und sehr realistische Kriegscomics. Diese Serien namens Two-Fisted Tales und Frontline Combat boten gut recherchierte Stories und glorifizierten den Krieg kein bisschen. Dies kam bei ehemaligen oder aktiven Soldaten gut an, die die Authentizität der Comics lobten, während Regierungsstellen wie J. Edgar Hoovers FBI gerade deswegen fürchteten, dass die realistische Brutalität der Geschichten die Moral der US-Truppen untergraben könne.

Frontline Combat

Die EC-Kriegs-Comics betreute ein gewisser Harvey Kurtzman. Als sich Kurtzman eines Tages bei Gaines darüber beschwerte, das Al Feldstein mehr Gehalt bezieht als er, wies ihn Gaines darauf hin, dass Feldstein ja schließlich auch fünf Heftserien betreute, während Feldstein “nur“ für die beiden Serien mit Kriegs-Comics verantwortlich war. Zuvor war es Kurtzman bereits gelungen humoristische Comics, u. a. inmitten von Marvels Superhelden-Heften, unterzubringen und ähnliches hatte er auch schon bei EC geschafft. Gaines bot daher Kurtzman eine Gehaltserhöhung von 50% an, wenn dieser in kürzester Zeit ein wirklich komisches Comicheft zusammenstellen würde. Kurtzman schlug den Titel Tales calculated to drive you Mad vor.

MAD unter Kurtzman

Ab 1952 erschien MAD in Form eines Comic-Heftes. Die ersten 23 Hefte enthielten jeweils Stories, die alle von Harvey Kurtzman getextet und fast ausschließlich von Jack Davis, Wally Wood, John Severin oder Bill Elder gezeichnet wurden.

MAD

Den Auftakt machte die Geschichte Hoohah! in der sich Kurtzman ausgiebig über den ECs Flaggschiff The Crypt of Terror lustig machen konnte, denn er hat sich immer nur sehr widerwillig für ECs Horror-Heftchen gearbeitet. Auch viele der Geschichten in den ersten drei MAD-Heften parodierten andere EC-Comicreihen und der Erfolg hielt sich zunächst noch in Grenzen. Dies sollte sich ab der vierten Ausgabe ändern.

MAD

Hierfür zeichnete Wally Wood in beeindruckenden Wimmelbildern unter dem Titel Superduperman! die erste direkte Parodie auf eine populäre Comicreihe, die nicht aus dem Hause EC stammt (wenn die Tarzan-Verarsche Melvin! aus Heft 2 ignoriert wird). Gaines war zunächst skeptisch, denn er beschäftigte für seine Rechtsangelegenheiten den selben Anwalt wie DC, der Verlag bei dem Superman erscheint. Daher riet der Jurist Gaines in MAD auf eindeutige Parodien populärer Figuren zu verzichten, um sich dadurch lästige Schadensersatzklagen vom Hals zu halten. Kurtzman blieb jedoch stur, denn ohne die Möglichkeit sich auch über andere Comic-Reihen lustig machen zu dürfen, sah er keine Zukunft für MAD. Er fand einen Anwalt, der empfahl ganz einfach mit dem Parodieren weiterzumachen.

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Zum Glück für die gesamte westliche Kulturlandschaft haben sich Gaines (und die Rechtssprechung) im Sinne von Kurtzman entschieden und MAD verulkte in den nächsten Heften Comic-Reihen wie Prinz Eisenherz, Archie, Flash Gordon oder Little Orphan Annie, aber auch die Disney-Comics blieben nicht verschont. Der Maus-Zeichner Art Spiegelman sagte, das MAD die 60er-Jahre genauso stark geprägt hat “wie Gras und LSD“. Bewusstseinserweiternd war MAD ganz gewiss, denn der respektlose Umgang mit Autoritäten, Ikonen und Klischees machte Schule und es selbsternannten Meinungsmachern oder Moralaposteln nicht mehr so leicht Punkte bei der Bevölkerung zu machen. (Wenn man allerdings einmal den leidigen Rummel hierzulande um die Rechtmäßigkeit von Asterix-Parodien betrachtet, sieht es so aus, als wenn wir im Humor-Verständnis immer noch weit hinter den Amis der50er-Jahre herhinken).

Seduction of the Innocent
Doch ganz so weit waren auch die USA im April 1954 noch nicht. Zeitgleich mit der zehnten Ausgabe von MAD erschien Fredric Werthams Buch Seduction of the Innocent, das anhand von zahlreichen Illustrationen aus EC-Heften nachzuweisen versucht, dass Comics für die Verführung und Verrohung junger Menschen verantwortlich sind.

Crime Suspense Stories

Der “Erfolg“ des Buches war so gross, dass prompt Comic-Verbrennungen organisiert wurden. Etwas Öl in diese Feuer goss Gaines selber noch als er bei einer Anhörung ebenso treffend wie verletzend ausführte: “Dr. Wertham das harmlose Vergnügen an einer Horror Story begreiflich zu machen, ist ebenso schwierig wie einer frigiden alten Jungfrau die Freuden der Liebe zu erklären.“

Comics Code

Auch Gaines Erklärungen, dass die Cover der EC-Comics durchaus noch schrecklicher und blutiger hätten ausfallen können, überzeugte nicht so recht. Nach und nach musste Gaines alle seine erfolgreichen Horror-Comics einstellen, da diese ohne das Siegel Comics Code, das von der neu formierten Comics Magazine Association of America (CMAA) vergeben wurde, von den meisten Händlern nicht mehr verkauft wurden.

MAD 20

MAD hingegen war der Öffentlichkeit bisher nur einmal unangenehm aufgefallen (bzw. in den Klassenzimmern gar nicht aufgefallen), als der Umschlag der Nummer 20 genau wie ein Schulheft gestaltet war. Um Kurtzman, dem ein lukrativer Job bei einem anderen Verlag angeboten wurde, zu halten schlug Gaines vor MAD künftig im Magazinformat herauszubringen. Kurtzman war begeistert und begann sofort den Markt abzuchecken. Er fand heraus, dass bei einem Magazin farbige Seiten nicht unbedingt erforderlich waren und trotzdem der Preis von 10 Cents auf 25 Cents angehoben werden konnte. Außerdem musste ein Magazin sich überhaupt nicht mit dem Comics Code herumärgern. Ein weiterer Vorteil war, dass nachdem schon so ziemlich jede populäre Comic-Reihe ihr Fett abbekommen hatte, jetzt noch zusätzlich alle möglichen Unarten des American Way of Life verulkt werden konnten. Dafür verzichtete MAD künftig auf Handlettering und setzte stattdessen Maschinensatz ein, um den Magazin-Charakter und die Bedeutung des gedruckten Wortes zu betonen. Das MAD-Magazin entfernte sich also etwas vom Medium Comic und sprach dadurch ein größeres Publikum an.

MAD 24

So erschien im Sommer 1955 als Ausgabe 24 The new MAD und die Legende will wissen, dass bereits die Arbeiter in der Druckerei Tränen lachten.  Jedoch brauchte der qualitätsbewusste Kurtzman sehr lange um das Magazins zusammenzustellen. MAD erschien meist nicht wie geplant alle zwei Monate, sondern nur vierteljährlich. Dies machte trotz des großen Erfolgs des MAD-Magazines  für Gaines, dessen Verlag immer mehr den Bach runterging, die weitere Zusammenarbeit mit Kurtzman nicht gerade leichter. Mit einem Angebot vom Hugh Hefner, dem Herausgeber des Playboys, in der Hinterhand forderte Kurtzman auch noch volle Kontrolle über das von ihm gegründete MAD. Für seine Weiterarbeit forderte er, dass MAD ihm künftig zu 51% gehören solle. Gaines war entsetzt. Er entschied sich Kurtzman gehen zu lassen und seinem loyalen Freund Al Feldstein zum MAD-Herausgeber zu machen.

Harvey Kurtzman

Kurtzman brachte kurz darauf für Hugh Hefner das Satire-Magazin Trump heraus. Trotz guter Resonanz und Verkaufszahlen stellte Hefner das Blatt bereits nach zwei Ausgaben wegen der hohen Produktionskosten wieder ein. Dies hinderte Kurtzman nicht daran gemeinsam mit Will Elder die prachtvoll gestaltete Serie Little Annie Fanny für den Playboy zu gestalten. Von 1960 bis 1965 produzierte Kurtzman gemeinsam mit dem späteren Monty Python-Mitglied Terry Gilliam das Magazin Help!. Hier wurden die ersten Werke der späteren Underground-Stars Robert Crumb (Fritz the Cat) und Gilbert Sheldon (Freak Brothers) veröffentlicht. Bis zu seinem Tode im Jahre 1993 lehrte Kurtzman als Dozent für graphische Kunst an der New York School of Visual Arts.

Die übrige Gang von Idioten

Viele der Künstler des alten Teams hatten das Magazin gemeinsam mit Kurtzman verlassen und Hugh Hefner promotete sein neues Satire-Blatt im Time Magazin sogar damit, dass er behauptete, für ihn arbeitete jetzt die gesamte Belegschaft von MAD, einem kurzlebigen “satirical Pulp“. Al Feldstein, dem der Humor von Harvey Kurtzman teilweise ein wenig zu elitär und abgehoben war, musste komplett neu beginnen. Erfahrungen hatte Feldstein jedoch bereits als Herausgeber von Panic. Das ebenfalls bei EC erschienene Heft war die „only authorized imitation“ von MAD und brachte.es auf 12 Ausgaben.

Alfred E. Neuman Postkarte
Alfred E. Neuman Postkarte

Den Übergang von Kurtzman zu Feldstein markierte auch ein gewisser Alfred E. Neuman. Kurtzman hatte eine Postkarte mit dem zahnlückigen Segelohrträger entdeckt, deren Bildunterschrift Me Worry? lautete. Spätere Streitigkeiten um die Rechte an der Figur ergaben, dass dieser sorglose Bengel bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts überall auftauchte, ohne dass sein Ursprung genau dingfest zu machen war. Kurtzman platzierte jedenfalls eine Reproduktion der What – Me Worry?-Postkarte  auf der Umschlagrückseite von MAD # 27. Die Leserschaft und auch Al Feldstein waren von dem putzigen Kerlchen recht angetan. Daher wurde Norman Mingo von Feldstein damit beauftragt aus dem Postkartenmotiv eine Identifikationsfigur für das Magazin zu machen. Seitdem Feldstein das MAD-Magazin übernommen hatte war Alfred E. Neuman auf den meisten Titelbildern zu sehen.

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Bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1984 gelang es Feldstein zahllose neue Talente anzuwerben, die alle eine eigene umfangreiche Würdigung verdient hätten: Etwa Don Martin, der ab Heft 29 Wesen mit ganz krummen Füssen durch das Magazin schlurfen ließ, Mort Drucker, der ab Heft 32 seine gefürchtete Film- und TV-Parodien platzierte, Dave Berg (ab Heft 34) mit seinen immer treffenden Alltagsbetrachtungen, Sergio Aragones (ab Heft 76) der schnellste Cartoonist der Welt und Al Jaffee (ab Heft 91) das Bastelgenie mit den dummen Fragen, das mit seinen Fold-Ins dem Playboy und dessen Fold-Outs erhebliche Konkurrenz machte. Ebenfalls nicht unerwähnt bleiben soll der Kubaner Antonio Prohias, der schon zu Zeiten des kalten Krieges seinen weißen und schwarzen Spion aufeinanderhetzte. Heute wird Spy vs. Spy von Peter Kuper gezeichnet.

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1962 verkaufte Bill Gaines MAD an Premier Industries, die es später an DC weiterveräußerten. Doch Gaines behielt volle Kontrolle über das Heft. Das Magazin florierte und Gaines konnte sich weiterhin locker erlauben auf Werbung zu verzichten und sein komplettes Team immer wieder zu ausgiebigen Reisen in alle Teile der Welt einzuladen. Nach Gaines Tod im Jahre 1992 übernahm im Aufrage von DC Joe Orlando den Job des Consultant Editor. Nach und nach gewann er das Vertrauen des MAD-Teams und die Gang von Idioten fällt immer weiterhin aktuell und treffend über den American Way of Life her.

MAD Batman
Auf eine etwas bedenkliche Tendenz muss jedoch noch hingewiesen werden: Zwar kommt MAD immer noch ohne Werbung aus, doch auch Satire kann eine Art von Werbung sein, denn schlimmer als jede schlechte Filmkritik ist es, wenn ein neuer Film nicht in MAD parodiert wird. Seitdem das eigentlich unabhängige Satiremagazin zum Warner-Medienkonzern gehört, der den DC-Verlag kaufte, gibt es einige Liebesdienereien in Richtung des Mutterkonzerns: So erschien die amerikanische MAD-Ausgabe mit der Parodie zu Batman & Robin gleich mit vier (!) Variantcovern zum Film, was sicher mehr mit Promotion als mit Satire zu tun hat und es kam auch ein Sammelband heraus, der nur Verarschungen von Filmen aus dem Hause Warner enthielt. Es bleibt abzuwarten, ob die MAD-Macher in Zukunft die Hand die sie füttert überhaupt noch beißen dürfen?

MAD in Deutschland

Ab 1967 brachte der Williams Verlag MAD auch in Deutschland heraus.

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Die Erscheinungsform war sehr stark an die amerikanische Ausgabe angelehnt. Chefredakteur war ab Ausgabe 32 Herbert Feuerstein, der 1971 einen Anruf erhielt, der sein Leben “komplett verändern“ sollte. Der Aachener Bildschriftenverlag suchte einen Übersetzter für das Feuerstein bestens bekannte Satire-Magazin MAD. Feuerstein war sofort begeistert und übernahm, zunächst noch gemeinsam mit Lutz Reinecke, der später den Verlag Zweitausendeins gründen sollte, ab Ausgabe 32 die Übersetzung und komplette Konzeption der deutschen Ausgabe von MAD.

MAD

Auch als mit Klaus Recht ein neuer Geschäftsführer das MAD-Ruder übernahm, konnte sich Feuerstein behaupten und handelte für sich sogar eine Gewinnbeteiligung heraus. Diese kam sehr gut zum Tragen, als in den 80er Jahren die Auflage auf 300.000 Exemplare gesteigert werden konnte. Feuerstein bemühte sich zunehmend darum auch eigene Beiträge zu produzieren. Dazu arbeitete er mit Zeichnern wie I. Astalos oder Dieter Stein zusammen.

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In diesem Zusammenhang möchte ich etwas persönlicher werden: In meiner Schulzeit war MAD eine Weile (so zwischen dem zwölften und fünfzehnten Lebensjahr) ganz schön wichtig. Wer das neuste Heft hatte, war einen ganzen Tag lang der Größte. Alle hechelten die Artikel durch, erfreuten sich an Namen wie Kaputnik, Feinbein oder Jeremias Kartoffelkäfer und amüsierten sich über Parodien von Filmen die damals noch kein Mensch kannte. (Ein Freund namens Alfred (E.) Neuwald litt allerdings etwas unter der allgemeinen MAD-Begeisterung).

MAD

Mitte der siebziger Jahre hörte ich zufällig, dass der Freund eines Freundes schon mehrmals für MAD getextet hatte und von Herbert Feuerstein zum Dank auch noch zum Essen ausgeführt wurde. Als Film- und MAD-Fan stellte ich prompt einige Einfälle zum Thema “Schade, dass es sowas nur im Kino gibt“ zusammen. Ich erhielt eine freundliche Antwort von Herbert Feuerstein, der darum bat die Texte für einen dreiseitigen Beitrag, der dann von I. Astalos illustriert werden sollte, noch etwas zu ergänzen.

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Nachdem ich dann u. a. noch textete: “In deutschen Sexfilmen sind Schulmädchen immer wohlgeformt wild und willig, aber in Wirklichkeit sind Schulmädchen meist wohlgenährt, wabblig, und würg.“, folgte recht schnell ein Brief mit einem Scheck über 150,- DM (damals ein Menge Geld, jaja) und damit war auch der “Leitspruch des Monats“ für MAD´s monatlichen Almanach (“Wo eine Villa ist auch ein Weg“) abgegolten.

MAD 125

Mein Betrag, der dann in Ausgabe 125 erschien, spornte mich gewaltig an. Ich fühlte mich dadurch auch noch zum Zeichner berufen und lieferte Arbeitsproben für eine Filmparodie auf den James-Bond-Film Moonraker mit der ich Mort Drucker Konkurrenz machen wollte. Außerdem hatte ich noch tolle Ideen für einen Beitrag über Kaffeekannen der Zukunft. Diesmal fiel die Reaktion Feuersteins schon etwas verhaltener aus und (leider?) ich wandte mich anderen Dingen zu.

I. Astalos

Nachdem ich I. Astalos persönlich kennenlernte, war dieser so freundlich einen Teil meines MAD-Beitrags noch einmal neu zu zeichnen, da die Originalzeichnungen nicht mehr auffindbar waren. Ich freute mich sehr, als der riesige Umschlag in meinem Briefkasten war…

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Doch auch ohne meine Mitarbeit hielt das deutsche MAD noch eine ganze Weile durch, wobei Herbert Feuerstein bereits 1991 von Bord ging und im Fernsehen eine lukrative Anstellung als Harald Schmidts nerviger Punchingball fand.  Zeitweilig verkaufte sich das deutsche MAD mit bis zu 300.000 Exemplaren sogar besser als zum selben Zeitpunkt das Mutterblatt  in den USA. Doch die Beiträge waren nicht mehr allzu zeitgemäß. Das ganze Heft wirkte zuletzt nur noch lustlos zusammengestellt und schien sich auf alten Erfolgen auszuruhen. Als sich nur noch knapp 30.000 Hefte absetzten ließen, stellte das deutsche MAD 1995 mit Ausgabe 300 (vorerst) sein Erscheinen ein.

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Drei Jahre nachdem MAD in Deutschland eingestellt wurde, fragte Warner an, ob der Dino Verlag Interesse daran hätte einen Neustart mit MAD zu wagen. Ab Oktober 1998 erscheint MAD wieder monatlich und genau wie in den USA hat es auch hierzulande mit seiner sinkenden Auflage zu kämpfen.

MAD 185

Leider wurde das zuletzt nur noch vierteljährlich erscheinende deutsche MAD wurde im Dezember 2018 mit der Ausgabe 185 eingestellt.

MAD

Doch es ist erfreulich, dass Panini weiterhin die dicke MADs Meisterwerke Bücher zu Themen wie FilmeSuperhelden, Star Wars oder Spion & Spion herausbringt.

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Zuvor wurde auf dem Comicfestival München 2017 50 JAHRE DEUTSCHES MAD unter anderen mit einer Ausstellung im Valentin Karlstadt Musäum gefeiert. Zu Gast waren MAD-Zeichner wie Peter Kuper (Spion & Spion), I Astalos oder Tom Bunk.  In diesem Zusammenhang wurde auch Herbert Feuerstein, der ehemalige Chefredakteur des Satiremagazin MAD mit dem PENG!-Preis für sein Lebenswerk geehrt.

Neustart in den USA

Im Juni 2018 kam es zu einem Neustart von MAD. Die Redaktion sitzt fortan nicht mehr in New York, sondern im kalifornischen Burbank unweit von Hollywood. Neuer Chefredakteur ist Bill Morrison, der zuvor Chef-Zeichner der Simpson Comics war und gemeinsam mit Matt Groening Bongo-Comics gegründet hatte.

MAD 1

Das erste von Morrison verantwortete Heft trägt die Nummer 1 und hat ein neues MAD-Logo, das stark angelehnt ist an jenen Schriftzug, den die ersten 23 von Harvey Kurtzman im Alleingang geschriebenen Ausgaben trugen. Dieses waren noch reine Comic-Hefte, die sich über bekannte Genres und Figuren lustig machten. Auch das neue MAD ist wieder comic-lastiger als das alten Magazin (dafür aber auch etwas unpolitischer).

POTRZEBIE

Es gibt eine Comic-Beilage namens POTRZEBIE (Kurtzman hat dieses polnisch-stämmige Wort gerne als Running-Gag verwendet), in der sich u. a. über Sidekicks von DC-Superhelden lustig gemacht wird. Recht witzig ist auch eine Parodie auf die Traditions-Serie Archie, die Tom Richmond zunächst klassisch und dann in seinem “realistischen“ Filmparodie-Stil fortgeführt hat. Auch MAD-Urgesteine wie Sergio Aragonés, Peter Kupper und (ab Nummer 2) auch Tom Bunk. Insgesamt macht der Neustart keinen schlechten Eindruck und könnte MAD vielleicht neue Leser erschließen. Dies war leider nicht der Fall, denn mittlerweile ist das Panini-MAD eingestellt und die US-Ausgabe soll künftig nur noch im Abonnement erhältlich sein.

MAD Special Tarantino Time Warp Issue

Ein letztes Aufbäumen könnte die Ausgabe vom Oktober 2019 sein, die eine “Special Tarantino Time Warp Issue“ ist.

MAD Special Tarantino Time Warp Issue

Im teilweise nostalgisch in Schwarzweiß gedruckten Heft, das auch kurz in Quentin Tarantinos Once Upon A Time in Hollywood zu sehen ist, wird nicht etwa dieser Film parodiert, sondern unter dem Titel Lousy Law die fiktive Western-Serie Bounty Law in der Rick Dalton alias Leonardo DiCaprio die Hauptrolle spielt.

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James Bond: In tödlicher Mission

Die achte Ausgabe von Cross Cults chronologisch veröffentlichter James Bond Edition enthält keinen durchgehenden Roman, sondern fünf Kurzgeschichten von Ian Fleming. Die Titel der Short Stories, die bei uns einst gesammelt als James Bond greift ein oder Tod im Rückspiegel veröffentlicht wurden, dürften Freunden der 007-Filme bekannt vorkommen, während es inhaltlich weniger Gemeinsamkeiten mit den Drehbüchern gibt.

James Bond: In tödlicher Mission

Die Kurzgeschichte Im Angesicht des Todes (Originaltitel: From a View to a Kill) hat mit dem gleichnamigen Film nur den Schauplatz Paris gemein. James Bond versucht herauszufinden, wer in Frankreich einen britischen Motorrad-Kurier erschossen hat. Auch um einer attraktiven Außendienstmitarbeiterin zu imponieren, begibt er sich in Lebensgefahr indem er selbst aufs Motorrad steigt und natürlich auch attackiert wird…

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Aus In tödlicher Mission (For Your Eyes Only) wurde für die Verfilmung nicht nur der Titel sondern auch die Hauptfigur übernommen, die von Carole Bouquet verkörperte Melina Havelock, die den Tod ihrer Eltern mit Pfeil und Bogen bzw. Armbrust rächen will. Die Kurzgeschichte spielt jedoch in Kanada und schildert wie Bond hier von M auf eine ebenfalls privat motivierte Rache-Mission geschickt wird und wie er feststellen muss, dass nicht nur er es auf den ehemaligen Gestapo-Mitarbeiter von Hammerstein (Quentin Tarantino verwendete diesen Namen in Inglourious Basterds) abgesehen hat.

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Für Daniel Craigs zweiten James Bond Film wurde von der Kurzgeschichte Ein Quantum Trost (Quantum of Solace) nur der Titel übernommen. Ian Fleming bezeichnete mit diesen drei Worten jenen Respekt den Partner in einer Beziehung füreinander aufbringen müssen um miteinander auszukommen. In der Short Story Ein Quantum Trost ist James Bond nur eine Nebenfigur, dem bei einem Einsatz auf den Bahamas vom dortigen Gouverneur eine Geschichte über eine verunglückte Beziehung erzählt wird. 007 kommt in Anbetracht dieses nur scheinbar banalen alltäglichen Schicksals der Geheimdienst-Einsatz “langweilig und sinnlos“ vor. Diese zuerst 1959 im Frauen-Magazin Cosmopolitan veröffentlichte Story ist alles andere als typisch für James Bond, unterstreicht aber die Vielseitigkeit des Autors Ian Fleming.

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Aus der Kurzgeschichte Risiko (Risico) wurden Elemente in den 007-Film In tödlicher Mission übernommen. Vor dem plastisch beschriebenen Hintergrund von Rom, Venedig und der hohen See des Mittelmeers gerät James Bond mitten in die bleihaltigen Rivalitäten zwischen den Schmugglern Kristatos und Columbo aber auch in die Arme der schönen Österreicherin Lisl Baum.

Die James Bond Romane von Ian Fleming

Die letzte Story Die Hildebrand-Rarität (The Hildebrand Rarity) zeigt James Bond als hochmoralischen Ökologen. Auf den Seychellen mustert er aus purer Langeweile auf der protzigen Yacht Wavekrest des deutschstämmigen US-Amerikaners (eine teuflische Kombination!) Milton Krest an. Dieser möchte mit absolut unsportlichen Methoden unbedingt einen seltenen Fisch, die sogenannte Hildebrand-Rarität, fangen. Doch der hinterhältige Egozentriker quält seine schöne Frau und die Geschichte endet angemessen böse. Das Schiff Wavekrest und ein von Anthony Zerbe verkörperter Milton Krest spielten eine kleine Rolle im Bond-Film Lizenz zum Töten.

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From Dusk Till Dawn – Serie

Robert Rodriguez hatte schon immer das Gefühl, dass er 1996 in From Dusk Till Dawn nur einen Teil der Geschichte erzählt hatte. Daher produzierte er auf der Basis des Kultfilms 18 Jahre später eine TV-Serie und inszenierte zudem auch noch vier der zehn Episoden der ersten Staffel.

From Dusk Till Dawn Serie

Dies ging zumindest so gut, dass eine zweite Staffel bereits beschlossene Sache ist. Die Serie ist wirklich nicht schlecht, auch wenn es manchmal so wirkt, als wenn das Drehbuch des Kinofilms etwas breitgetreten wurde. So erreichen die Protogonisten erst in der sechsten Episoden den legendären Titty Twister Strip Club.

From Dusk Till Dawn - Serie

Die Darsteller geben sich alle sehr viel Mühe, doch die Besetzung des Kinofilms ist so einzigartig, dass Vergleiche zu Clooney, Tarantino, Hayek und Keitel nicht ausbleiben. Es würde mich sehr wundern, wenn D. J. Cotrona, der immerhin schon einmal als Superman-Darsteller im Gespräch war, eine ähnliche Karriere wie Georg Clooney hinlegen sollte. Zane Holtz hingegen ist als Richie Gecko ebenso verstörend und unberechenbar wie Tarantino. Auch Robert Patrick (“Terminator 2“), in der einst von Harvey Keitel gespielten Rolle, ist als an seinem Glauben zweifelnder Witwer, eine mehr als gute Wahl. Hinzu kommt noch Jake Busey, der die “Sex Machine“-Rolle etwas anders anlegt als einst Tom Savini, sowie der großartig gereifte Don Johnson als Ranger Earl McGray.

Eiza Gonzalez
Eiza Gonzalez

Die Mexikanerin Elza Gonzalez ist als Obervampirin Santanico Pandemonium fast so attraktiv wie Salma Hayek. Ihr Schlangentanz fällt trotz identischer Musik-Begleitung jedoch etwas weniger sexy aus, was aber wohl eher daran liegt, dass US-Produktionen bei Erotik zumeist weniger freizügig sind als bei Gewalttätigkeiten. Zumindest in Sachen Blut und Splatter kann die TV-Produktion fast beim Kinofilm mithalten. Doch auch zahlreiche Anspielungen (Stichwort: Kahuna Burger) machen diese rasant vor Ort in Texas gedrehte Serie zum Pflichtprogramm für alle Fans von Rodriguez und Tarantino.

From Dusk Till Dawn - Serie

Die DVD-Box von WVG Medien enthält die 10 ungekürzten Episoden der ersten Staffel, Audiokommentare zu drei Episoden (ohne deutschen Untertitel), sowie circa 75 Minuten wahlweise deutsch untertiteltes Bonusmaterial: Frage- und Antwort-Runde mit Robert Rodriguez und seinem Team (33:59 min), Featurette (1:02 min), Best Kills (1:02 min), Am Set (2:02 min), Making Of (22:12 min), Behind the Scenes (2:40 min), Biographien (5:04 min), General Motors Werbespot mit Seth Gecko (1:02 min), Dos Equis Werbespot mit Carlo Madrigal (1:02 min), gefakter Big Kahuna Werbespot (0:32 min), What’s in the Briefcase Werbespot (0:22 min) und US-Trailer (2:02 min)

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