Schlagwort-Archive: Rolling Stones

1001 Songs

Bücher die Dinge empfehlen, mit denen sich unbedingt auseinandergesetzt werden sollte, bevor das Leben vorbei ist, bleiben weiterhin angesagt, vor allem beim Olms Verlag. Seien es nun 1001 Comics, Bücher, Autos, Weine, Foods, Tonträger, Gemälde oder TV-Serien. Das Buch 1001 Filme wurde weltweit in einer Auflage von mehr als 1,7 Millionen Exemplaren verkauft und liegt bereits in der zwölften Auflage vor.

1001 Songs

Der Titel 1001 Songs brachte es immerhin bereits auf 3 Auflagen. Auch hier gilt, dass sich über Hitlisten trefflich streiten lässt. Doch für das von “40 internationalen Rezensenten“ zusammengestellte Buch, spricht auf alle Fälle die klare chronologische Gliederung, die kurzen aber auch immer mal wieder in die Tiefe gehenden Texte, sowie die abwechslungsreiche Bebilderung zu fast jedem Titel.

1001 Songs

Das Buch lädt zugleich auch zu einer Zeitreise durch die Musikgeschichte ein und der erste gelistete Titel ist O sole Mio von Enrico Caruso aus dem Jahre 1916. Der letzte Eintrag – Dancing von Kylie Minogue – stammt von 2018. Zwischendrin wird natürlich nicht allen Jahrzehnten gleichviel Raum eingeräumt. Während die Zeit vor 1950 auf knapp 30 Seiten abgehandelt wird, bringen es die 60er Jahre auf 150 Seiten, während die Hits der 70er und 80er sogar auf jeweils 200 Seiten abgefeiert werden.

1001 Songs

Spitzenreiter des Buchs ist Elvis Presley mit sieben aufgenommenen Titeln, es folgen die Beatles mit sechs Songs, Stevie Wonder und die Kinks mit 5 Titeln, sowie Bob Dylan, Bruce Springsteen, David Bowie, James Brown, Frank Sinatra, The Who, Frank Zappa, The Cure und die Stones mit jeweils 4 Einträgen. Als deutsche Interpreten sind immerhin Kraftwerk und Nena vertreten.

1001 Songs

Dass 1001 Songs eine recht enge Auswahl sind, beweist der nach Interpreten geordnete Anhang des Buchs. Hier wurde die Auswahl noch auf 10.001 Titel erweitert!

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Keith Richards: Life

Es hat etwas gedauert bis ich endlich diese nicht eben dünne Schwarte komplett bewältigt habe. Doch während der Monate in der das Buch angelesen herumlag, musste ich immer wieder an den grandiosen Auftakt von Keith Richards Autobiografie Life denken.

Keith Richards: Life

Hier beschreibt er kurz aber sehr eindringlich, wie die noch nahezu völlig unbekannten Rolling Stones auf einem Trip durch die USA waren und sich mit spontanen Gigs mühsam über Wasser hielten, zugleich aber auch die schwarzen Wurzeln des Blues und des Rock‘n Rolls fanden. Nicht ohne Grund waren Radiohörer in den USA anfangs überrascht, dass die Stones keine Schwarzen sondern Milchbubis aus England waren.

Keith Richards: Life

Erst nach diesem ersten Kapitel, das die wildesten Jahre der Stones schildert, beginnt Richard aus seiner Jugendzeit in im Armenviertel Dartford in den Nähe von London zu erzählen und dieser Teil schleppt sich etwas. Doch danach kommt Life wieder richtig in Fahrt. Unterstützt vom Journalisten James Fox, zahlreichen Zeitzeugen, aber auch von Einträgen aus seinen teilweise durch Auktionen zurückgekauften Tagebüchern, setzt sich eine faszinierende Musiker-Biographie zusammen.

Keith Richards: Life

Die sprunghafte halbwegs chronologische Erzählstruktur ist hier eher Segen als ein Fluch. Ausführlich, aber in kurzen Häppchen serviert, schildert Richards, wie er sein Gitarrenspiel immer weiter verfeinerte. Natürlich erzählt er auch, wie es ihm im Gegensatz zu etlichen namhaften Zeitgenossen gelang, trotz zahlloser (großteils wohl überwundener) Süchte immer noch monatelang auf Tour gehen zu können und mittlerweile eine nahezu intakte Familie zu haben. Besondere Berücksichtigung findet natürlich immer wieder die komplizierte und wechselhafte Beziehung zu Mick Jagger, der für Richards mittlerweile mehr ein Bruder als ein Freund ist.

Keith Richards: Life

Das Buch ist eher ein Sampler mit etlichen Hits und ein paar Durchhängern, als ein Konzeptalbum. Zugleich macht es aber Appetit darauf, sich einige nicht völlig zu Unrecht vergessene Stones-Alben wie etwa Bridges to Babylon noch einmal genau anzuhören, um darauf Keith-Richards-Perlen wie How can I stop neu zu entdecken.

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Die besten Alben, die Sie nie besitzen werden

Unter dem Titel Die besten Filme, die Sie nie sehen werden erschien bei der Edition Olms ein Buch, das Filmprojekte vorstellte die nicht gedreht wurden. Natürlich existierten zu Alfred Hitchcocsk Kaleidoscope, Federico Fellinis Il Viaggio di G. Mastorna, Sergio Leones Leningrad, David Lynchs Ronnie Rocket oder Pippi Langstrumpf von Hayao Miyazaki keine Fotos. Daher wurden 16 Künstler gebeten unter der Berücksichtigung der “Nichterscheinungsjahre“ fiktive aber dem jeweiligen Zeitgeist angepasste Plakatmotive zu den nicht existenten Filmen zu gestalten. Das gleiche Konzept liegt nun diesem Buch über nicht realisierten Alben zugrunde.

Die besten Alben, die sie nie besitzen werden

In gut recherchierten Texten ist zu erfahren, warum die Beatles 1969 keine LP namens Get Back fertigstellten, wieso kein Album zur American Tour ‘72 der Rolling Stones zustande kam oder weshalb Pink Floyd 1974 nicht die nur mit Haushaltgeräten und Gummibändern eingespielte Platte Household Objects herausbrachte und 1982 auch auf die Veröffentlichung eines Soundtracks zu ihrem Kinofilm The Wall verzichtete. Interessant ist auch, warum die erste (und einzige) Platte der Sex Pistols nicht Sprunk sondern Never Mind the Bollocks hieß oder wieso Kraftwerk 1983 doch kein Album namens Technopop herausbrachte.

Sex Pistols Spunk

Auch für dieses Buch, das sich als „schmerzhafter Reiseführer“ versteht wurden fiktive Designs entwickelt. Künstler wie John Pasche, der für die Rolling Stones das unverwechselbare “Tongue and Lip“ Symbol entwickelte, haben sich Gedanken darüber gemacht, wie die Cover zu den verworfenen Scheiben wohl ausgesehen hätten. Auf den letzten Seiten gibt es zudem noch Kurzbeschreibungen von Platten wie The Black Album von Prince oder Diana von Diana Ross bei denen 8 oder sogar 24 Jahre vergingen bis diese endlich veröffentlicht wurden sind. Doch in erster Linie lässt das Buch darüber staunen, wie viele Platten es gibt, die es gar nicht gibt.

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Christopher: Love Song

Die vierteilige Comic-Serie Love Song des 1969 in England geborenen Christopher Longé (The Long and Winding Road) hat ein sehr interessantes Konzept, denn jedes Album ist einer anderen britischen Band gewidmet. Nach den Beatles, den Stones und den Kinks sind jetzt zum Abschluss The Who an der Reihe. Die Kapitel-Überschriften im Comic sind zugleich auch die Titel bekannter Songs der jeweiligen Band. Die Titelbilder sind Variationen bekannter LP-Cover, diesmal handelt es sich um ein Hommage an My Generation von The Who und erstmals absolviert mit Pete Townsend auch ein prominenter Musiker einen Gastauftritt im Comic.

Christopher: Love Song

Doch es wechselt nicht nur die Band der im jeweiligen Comicalbum Tribut gezollt wird sondern auch die Erzählperspektive. Jeweils eins der in die Jahre gekommenen Mitglieder der Amateurband Sleeping Watermelons steht im Zentrum der Geschichte. Nachdem im ersten Comic-Album der frisch verheiratete Angestellte Manu als Erzähler fungierte, folgten danach der unkontrollierte Polizist Sam und der ebenso melancholische wie schwergewichtige Bestatter Boulette. Im Finale geht es um den Anästhesisten Greg. Dieser ist bei den Watermelons der Sänger. Greg träumt schon davon, großen Erfolg zu haben und von den Massenmedien interviewt zu werden. Es sieht diesmal gar nicht so schlecht für die Band aus, denn im Nachrückverfahren gewinnen die Watermelons doch noch einen Band-Wettbewerb und dürfen als Vorgruppe bei einem Blur-Konzert auftreten.

Christopher: Love Song

Doch Greg hat neben der Musik noch eine andere Leidenschaft und diese stellt den Zusammenhalt der Band auf eine harte Probe. Vorsicht Spoiler: Greg fühlt sich sehr stark zu seiner Schwester Emily hingezogen, die mit seinem Freund Manu verheiratet ist. Dies sorgt noch für allerlei Verwicklungen, die diesmal noch stärker als in den vorherigen Alben im Zusammenhang mit der goldenen Zeit des Brit Pops stehen. Die Songs und das von Bands wie The Who vermittelte Lebensgefühl sind beim großen Finale der Serie deutlich mehr als nur Soundtrack. Die vier Konzept-Alben von Christopher formieren sich zu einer Comic-Erzählung, die immer wieder überrascht und durch ihre Vielschichtigkeit einzigartig ist.

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