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Masterpieces of Fantasy Art

Es ist erstaunlich, dass Taschen schon kurze Zeit nach The History of EC Comics einen weiteren bildgewaltigen Prachtband im Riesenformat von 29 x 39 cm über Trivial-Mythen herausbringt. Bei dem Begriff „Fantasy Art“ wird fast jeder zuerst an farbenfrohe Gemälde von muskelbepackten Barbaren denken, die wunderschöne Frauen gegen gewaltige Drachen denken.

Masterpieces of Fantasy Art

Das Vorwort zu diesem knapp 7 Kilo schweren Buch stammt dann auch von Boris Vallejo, dem amtierenden Champion der Heroic Fantasy. Doch die für Erotik-Bücher wie Sex to Sexty bekannte Herausgeberin Dian Hanson überrascht mit der Auswahl der übrigen in diesem Band vertretenden Künstler.

Masterpieces of Fantasy Art

Die in drei Sprachen veröffentlichten kurzen aber sehr kenntnisreichen Texte führen nachvollziehbare Argumente dafür an, die Grenzen zwischen Fantasy und Science-Fiction fallen zu lassen. Genau genommen wirkt so manches zur Illustration einer utopischen Geschichten geschaffenes Raumschiff-Design weniger glaubhaft, als die Orks oder Elfen auf den Titelbildern von Fantasy-Romanen.

Masterpieces of Fantasy Art

Neben Frank Frazetta, dem Vorbild von Boris Vallejo und dessen in einem ähnlichen Stil arbeitender Ehefrau Julie Bell, fanden auch die eher selten die Erotik-Schiene beackernden Comic-Ikonen Moebius und Philippe Druillet Aufnahme ins Buch. Hinzu kommen der meist ganz schön unangenehme Werke produzierende Alien-Schöpfer HR Giger, sowie als totaler Gegensatz das fast schon kitschig bunte Tolkien-Artwork der Gebrüder Hildebrandt.

Masterpieces of Fantasy Art

Nicht ganz in derselben Klasse spielen die ebenfalls in diesem Buch abgefeierten Künstler Rowena Morrill, Sanjulian, Rodney Matthews, Michael Whelan und Jeffrey Catherine Jones. Diese insgesamt 12 Schöpfer von Fantasy-Kunst werden gewürdigt durch aussagekräftige Biografien, sowie durch umfangreiche Bildstrecken, die auch Filmplakate oder LP-Cover berücksichtigen. Wobei die Kapitel mit Seiten aus mattem Buntpapier und einem ausgewählten eingeklebten Motiv des jeweiligen Künstlers eingeleitet werden.

Masterpieces of Fantasy Art

Da es natürlich sehr subjektiv ist, den Kreis der Masters of Fantasy Art auf 12 Mitglieder einzudampfen, finden weitere 99 Künstler zusätzlich noch Aufnahme in den reich bebilderten Anhang des Buchs. Darunter befinden sich mit Simon Bisley, Richard Corben, Al Williamson und Wally Wood auch weitere Comic-Künstler.

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Batman vs. Lobo

Lobo und Batman – zwei ziemlich unglaubliche und ungewöhnliche Gefährten treffen aufeinander. Die erste Story ist von 2000 und war eine sogenannte Elseworlds-Geschichte. Die zweite ist hingegen in der „Realität“ angesiedelt.Und Elseworlds heißt, dass alles möglich sein kann, aber nix passiert. Für diese extra-ordinäre Story hat der kranke, extra-zugedröhnte Simon Bisley mal wieder den Zeichenstift geschwungen. Vielversprechend!

Batman vs. Lobo

Verkehrte Welt: Alfred Pennyworth ist Commissioner von Gotham City und James Gordon ist Bruce Waynes Butler. Nightwing heißt Tim und Robin heißt Richard. Jimmy Olsen ist Superman. Und als Krönung sind Batman und Joker Zwillingsbrüder: Bruce und Leonardo Wayne. Und jetzt zur Geschichte – übrigens von Alan Grant. Aus Grants Feder stammen fast im Alleingang die Shadow of the Bat-Hefte; er hat auch zusammen mit Norm Breyfogle über Jahre hinweg Batman und TEC gemacht.

Batman vs. Lobo

Bisley kennt die (angeblich alten) Zeichnungen von Bob Kane: Batman als fliegende Fledermaus a la Leonardo da Vinci. Und die alten Zeichnungen aus den allerersten Batman-Heften. Und hier und da ein paar Anleihen an Frank Miller – eine Hommage an den Schöpfer des ‘Dark Knight‘. Und in einem Panel ist er sogar höchstpersönlich zu sehen. Und am Ende sieht Batman nur noch aus, wie von ‘Sergio Aragonés gezeichnet‘.

Batman vs. Lobo

Aber jetzt wirklich zum Inhalt: Und ohne lange Einführung ist man auch schon mitten drin und man sieht, wie sich zwei ordentlich in die Fresse hauen: Batman gegen Joker. Drei Seiten später sitzt der Joker im Arkham Asylum, aber zum Glück kommt Lobo vorbei – richtet mal eben ein Gemetzel der übelsten Sorte unter dem Personal an und zieht Killer Croc seinen Haken durch den Kopf – und schon ist der Joker frei. Aber nur um vom intergalaktischen Auftragskiller, der Geißel des Universums, im Auftrag von Scarface (der Puppe vom Ventriloquisten) gemeuchelt zu werden? Joker schlägt einen Deal vor: Alles kein Problem – ‘Sterben ist keine große Sache! Vielleicht macht es sogar Spaß! Unendliche Weiten und so!‘ – aber bitte vorher soll Lobo Batman noch entehren, erniedrigen und zerstören. Und dafür kriegt er auch noch $ 10 Mio – Lobo wird schwach und gewährt dem Opfer einen Aufschub und macht sich an die Arbeit. Er zerlegt mal eben den Pinguin samt seiner ganzen Bande in seine organischen Einzelteile – sehr schön in Szene gesetzt –  und noch viele andere Leutchen – und alles im Batkostüm. Aufruhr, Panik, Entsetzen unter den Politikern, der Presse und der Polizei – das waren die Bürger von Gotham nun wirklich nicht von Batman gewohnt. Es kommt wie es kommen muss: Ein Kampf Lobo gegen Batman. Robin und Nightwing kommen leider mal eben dabei um und auch Batman entkommt nur mit knapper Not.

Batman vs. Lobo

Und Sprüche hat er ja drauf, der Lobo: ‘…Aber zuerst setzt ‘ne Ganzkörperhäutung, ‘ne Augapfelentkorkung und ‘nen heftigen Gedärmeknoten!‘ Und Lobo kann einfach alles: Sogar “La Cucaracha auf  sei’m Arschloch pfeifen“.

In der zweiten Story werden Lobo und Batman in ein Lichtjahre von der Erde entferntes Raumschiff teleportiert um eine Alien-Seuche aufzuhalten. Diesmal ist Sam Kieth (The Maxx, Zero Girl) für Story und Zeichnungen alleinverantwortlich. Nun müssen der Dunkle Detektiv und der intergalaktische Kopfgeldjäger zusammenarbeiten bevor die Seuche alle weiblichen Wesen – denn nur diese werden befallen –  dahinrafft. Die Zeichnungen – sowohl von Simon Bisley als auch von Sam Kieth – sind überaus durchgedreht, und solch einer Story würdig.

Norbert Elbers



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Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

2009 standen bei Batman (mal wieder) allerlei Veränderungen an und zum neuen Mann unter der Fledermaus-Maske wurde Ende 2009 der alte Robin. Dieser Unfug war nicht von Dauer, doch war immerhin ein prima Vorwand um – genau wie einst 1986 den Briten Alan Moore bei Superman: Was wurde aus dem Mann von Morgen? – nun dessen Landsmann Neil Gaiman (Sandman) zu bitten eine finale Geschichte zur DC-Ikone zu erzählen.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

Der Autor, der sich weitestgehend als Comictexter verabschiedet hat, konnte nicht widerstehen, denn er war schon immer ein glühender Fan von Batman. Gaiman erzählt in Was wurde aus dem Dunklen Ritter? gleich ein knappes Dutzend völlig verschiedene Geschichten von Batmans Tod. Egal ob Catwoman, Robin, Superman, der Joker oder der Butler Alfred (der enthüllt, dass er eigentlich der Joker ist), alle erzählen ureigene sich widersprechende Geschichten von Batmans Tod.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

Passend dazu variiert der Zeichner Andy Kubert auch die äußere Erscheinung von Batman. Dieser sieht mal wie einst bei Bob Kane aus und kurz danach wie bei Neal Adams, Frank Miller oder Kelley Jones.

Das Ende von Neil Gaimans Geschichte ist zugleich auch wieder ein Anfang, was gut dazu passt, dass jede Änderung am Batman-Mythos unweigerlich dazu führen wird, dass danach der Status Quo wieder hergestellt wird.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

Auch die Veröffentlichung von Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter? hat Panini noch um weitere thematisch passende Geschichten vom selben Autor ergänzt.

Batman: Was wurde aus dem Dunklen Ritter?

 Besonders schön ist Eine schwarzweiße Welt,  in der Gaiman und der Zeichner Simon Bisley eine Backstage-Welt zeigen in der Batman und der Joker sich hinter der Comic-Bühne in der Garderobe darüber streiten wer die besseren Auftritte und Texte hat.

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Frank Miller & Simon Bisley: Bad Boy

Die Bad Boys der Comicbranche Frank Miller und Simon Bisley taten sich im Jahre 1997 zusammen und schufen die Geschichte von Jason. Er ist ein kleiner Junge und lebt mit seinen Eltern in einer Welt, von der er weiß, dass er nicht dahin gehört. Auch seine Eltern sind nicht seine Eltern – das ahnt er in solchen Maßen, dass er es weiß. Er will fliehen, aber das wird ihm in dieser Scheinwelt verwehrt. Er will nur fliehen, immer nur fliehen und er will eine Kippe und ein Bier. Jedes Risiko geht er dafür ein – und am Ende gelingt ihm das schier unmögliche. Er ist entflohen, weiß zwar nicht, wo er ist – ist aber auch egal: Ihm wird Nikotin gegeben!

Frank Miller & Simon Bisley: Bad Boy

In Deutschland erschien das Album schon einmal – bei Schreiber & Leser im Jahr 2000 – für 24,80 DM. In dieser neu übersetzten Neuauflage von Panini sind noch ein paar zusätzliche Seiten Artwork von Bisley. Die vorliegende Ausgabe orientiert sich an der im Juli 2008 veröffentlichten Hardcoverausgabe von Dynamite Entertainment. Editor vor zwölf Jahren bei Oni-Press war damals Bob Schreck. Bob Schreck war vorher bei Dark Horse und gründete 1997 Oni-Press, bevor er schließlich zu DC wechselte und dort lange Batman-Titel betreute, u.a. auch „All-Star Batman & Robin, the Boy Wonder“. Im Januar 2009 wurde er von DC vor die Tür gesetzt.

Frank Miller & Simon Bisley: Bad Boy

Der Comic st also mittlerweile fast 12 jahre alt – liest sich aber immer noch wie ein guter Underground-Comic. Zeitlos eben. Von Frank Miller eben, der der Welt so wunderbare Sachen wie „Sin City“ und „300“ beschert hat. Wer dieses Werk von ihm noch nicht kennt, der sollte jetzt die Gelegenheit dazu nutzen.

Norbert Elbers


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