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Marvel Comics Library – Fantastic Four

Es ist schon erstaunlich, was da Ende 1961 für ein Comicheft an die US-Zeitungskioske geliefert wurde. Das Cover zeigte die vier Titelhelden im Einsatz gegen ein grünes Riesenwesen, das sich durch die Asphaltdecke einer New Yorker Straße gebohrt hatte.

Erzählt wurde davon, wie es Dr. Reed Richards gelungen ist, mit eine qualmenden Signalpistole von einem Hochhaus aus The Fantastic Four mit drei riesigen Lettern in den Himmel zu schreiben. Prompt wird Susan Storm unsichtbar, Ben Grimm kommt als orangenes Steinwesen unter seinem Mantel hervor und Susans Bruder Johnny fackelt auch nicht lange.

Als sich die fantastischen Vier nach acht Comicseiten endlich formiert haben, gibt es erst einmal eine Rückblende. Diese erzählt davon, wie das quirlige Quartett wagemutig in eine Rakete stürmt und sich ins All befördern lässt, bevor “die Russen die ersten“ sind. Doch tückische kosmische Strahlung verwandelt die Truppe quasi in Feuer, Luft, Erde und – naja – Wasser, man bedenke die fließenden Bewegungen von Reed Richards als elastischer Mr. Fantastic.

Nachdem nun also die Entstehungsgeschichte klargestellt wurde, geht es mit vereinten Kräften gegen ein riesiges aus der Tiefe kommendes Monstrum, das Moleman – bei dem es, wie wir später erfahren, um den frustrierten Nukleartechniker Harvey Rupert Elder handelt – zusammen mit weiteren Ungetümen auf die Menschheit gehetzt hat…

Die Story dieser Wundertüte von einem Comic hat Stan Lee mit einer immer noch völlig geklärten Methode dem Zeichner Jack Kirby übermittelt und diesen dadurch zu fünfundzwanzig ebenso wild wie wuchtig in Szene gesetzte Comicseiten angestiftet. Fortan war nicht mehr DC mit Superman und Batman der Platzhirsch in der Superhelden-Wildnis, sondern Kirby und Lee produzierten in dichter Folge weitere Knaller wie den Hulk, Thor, den Silver Surver oder die X-Men.

Nachdem Taschen bereits die ersten Comicauftritte von Spider-Man und den Avengers mit überformatigen Büchern abgefeiert hat, folgt jetzt eine nah an den Originalheften orientierte Veröffentlichung jener Comics, die das Fundament von Marvel bilden. Ein 700-seitiger Band enthält Reproduktionen von sehr gut erhaltenen Exemplaren der ersten zwanzig Fantastic-Four-Ausgaben. Dabei wurde wieder alles drangesetzt, um die Rasterpunkte der alten Farbgebung originalgetreu wiederzugeben.

Dieses Bestreben ging sogar so weit, dass für den Abdruck der Titelbilder und Backcover Hochglanzpapier und für die Innenseiten Offsetpapier mit matter Oberfläche verwendet wurde. Die Comics, inklusive der ebenfalls recht amüsanten Leserbriefseiten und Werbeanzeigen, kommen in englischer Sprache im Format von 28 x 39,5 cm zum Abdruck, also doppelt so groß wie einst die Originale.

Deutscher Reprint von 1999

Beim Betrachten dieser Seiten wird klar, wie nachlässig diese Comic-Meilensteine bisher in Neuauflagen präsentiert wurden. So ist auf dem Cover eines bei uns 1999 von Marvel Deutschland herausgegebenen Reprints von Fantastic Four # 1 der Schriftzug des Titels schwarz statt knallrot, ein Polizist wurde einfach weggelassen und die neue Farbgebung ist im Vergleich zum Original eine Frechheit. Erst diese liebevoll aufgemachte Edition ermöglicht es, nachzuvollziehen, warum es ohne diese knallbunten Seiten kein Marvel Cinematic Universe gegeben hätte. 

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Marvel Comics Library – Avengers

Im November 1961 startete die schier unglaubliche Erfolgsgeschichte der modernen Marvel-Comics mit einem Heldenteam, den Fantastic Four. Zwei Jahre später debütierte mit den Avengers eine noch mächtigere Gruppe von Superhelden, Deren Mitglieder Ant-Man, Hulk, Thor, Iron Man (damals noch in einer goldenen Rüstung) und The Wasp hatten zuvor bereits Einzelabenteuer bestanden.

Doch im September 1963 traten sie als The Avengers gemeinsam erfolgreich gegen Thors Halbbruder Loki an. Auf dem Cover von The Avengers # 4 war dann zu lesen “Captain America Lives Again!“ Der Marvel-Held des Zweiten Weltkriegs erlebte hier ein spektakuläres Comeback. Jack Kirby und Stan Lee ließen Captain America, nachdem er Jahrzehnte als Folge eines Flugzeugabsturzes in einem Eisblock im Atlantik eingefroren war, zum Mitglied der Avengers werden.

Dieser und viele weitere klassische Comic-Momente können dank der Marvel Comic Library noch einmal so authentisch wie möglich erlebt werden. Die klassischen Hefte aus den 60er-Jahren kommen originalgetreu zum Abdruck. Dabei wurde auf eine Neukolorierung verzichtet, sondern Taschen hat alles drangesetzt, um die Rasterpunkte der alten Farbgebung originalgetreu wiederzugeben.

Dieses Bestreben ging sogar so weit, dass für die Reproduktionen der Titelbilder und Backcover Hochglanzpapier und für die Innenseiten Offsetpapier mit matter Oberfläche verwendet wurde. Die Comics inklusive der Leserbriefe und Werbeanzeigen kommen in einem knapp 630-seitigen Hardcoverband in englischer Sprache im Format von 28 x 39,5 cm zum Abdruck, also doppelt so groß wie einst die Originale.

Das in einer Auflage von 5.000 nummerierten Exemplaren produzierte Resultat revitalisiert durch akribische Rekonstruktion den Charme der Original-Comichefte. Als Beigabe gibt es ein ausführliches Vorwort des Comicautoren Kurt Busiek (Marvels), sowie Credits mit Inhaltsangabe zu jedem der enthaltenen Hefte.

Die Interessenten für mit 150 Euro nicht ganz billige – weil aufwändig produzierte – Sammler-Ausgaben dürften durch das beständig expandierende Marvel Cinematic Universe nicht weniger werden. Daher setzt Taschen seine Marvel Comics Library mit Bänden zu Fantastic Four, X-Men, Captain America, Silver Surfer und Spider-Man fort.

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Blonde Phantom – Perlen der Comicgeschichte

Die Reihe Perlen der Comicgeschichte des Bildschriften Verlags wächst um einen weiteren sachkundig kommentierten Hardcover-Band. Einmal mehr wird eine kommerziell ausgerichtete Serie präsentiert, die zwar “ernst“ gemeinter Mainstream sein soll, doch im Eifer des Produktionsdrucks blieb die Logik auf der Strecke.

Blonde Phantom entstand 1946 beim Verlag Timely der kurz darauf in Marvel umbenannt wurde. Seinerzeit war dort bereits Stan Lee tätig, der die Serie redaktionell betreute. Schrille Schurken und vollmundige Ankündigungstexte lassen vermuten, dass die Marvel-Ikone so manche der Stories mit Blonde Phantom zu verantworten hatte.

Hauptfigur ist die eher unscheinbare Louise Grant, die als Sekretärin des nicht allzu fähigen Detektivs Mark Mason arbeitet. Sie ist heimlich in ihren Chef verliebt und hilft ihm als Blonde Phantom immer wieder bei seinen Ermittlungen. Neben einer schwarzen Maske trägt Louise als Verkleidung ein knallrotes bauchfreies Abendkleid mit Beinschlitzen. Somit wird hier weniger das Superhelden-Genre bedient als vielmehr “Good Girl Art“ geliefert.

Passend dazu überzeugen bei den in diesem Band zum ersten Mal auf Deutsch veröffentlichten Comics sehr viel stärker die erotisch aufgeladenen Zeichnungen als die Geschichten. Diese handeln etwa von den in Blonde Phantom verliebten Wissenschaftler Ignatius Fowler, der seine Nebenbuhler – also alle Männer – in Tiefschlaf versetzt.

Sehr schön ist auch die Story über einem Schurken, der genau wie etwas später der erste Gegenspieler der Fantastic Four “Der Maulwurf“ heißt. Als dieser im Knast landet, flieht er gleich mit der gesamten Haftanstalt in Richtung Erdinneres. Hinzu kommt eine wirre Zeitreise und ein Auftritt von Frankensteins Monster. Fanboy, was willst Du mehr?     

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Spider-Man 2

Einige fanatische Comicfans waren 2002 nicht sonderlich begeistert als Sam Raimi im ersten Spider-Man-Film aus ihrem geliebten an Wänden herumkrabbelnden Superhelden von nebenan quasi ein Mitglied der X-Men machte. Doch so richtig glaubhaft ist es auch nicht, wenn im Comic erzählt wird, dass ein Schüler namens Peter Parker im Hobbykeller Düsen zusammenbastelt, die irrsinnig stabile Netzflüssigkeit versprühen. Da passt es schon besser, wenn Parker durch den Biss einer genetisch veränderten Spinne selbst zu einem Mutanten wird.

Spider-Man 2

Doch all dies war 2004 Geschichte, denn im zweiten Teil konnte es Raimi richtig krachen lassen, denn er muss sich nicht mehr mit der ohnehin schon vertrauten Entstehungsgeschichte von Spider-Man aufhalten. Stattdessen schöpft der Film, der auch durch stark verbesserte Spezialeffekte punkten kann, aus dem reichhaltigen Bestand der seit 1962 erfolgreich laufenden Comic-Serie.

Spider-Man 2

Lange bevor es üblich wurde in Comicheften epische Geschichten zu erzählen, schufen Autoren und Zeichner wie Stan Lee, Steve Ditko und John Romita mit den Spider-Man-Comics eine gewaltige Soap Opera über einem langsam heranwachsenden Peter Parker. Dieser bekämpft nicht nur ulkig kostümierte Superschurken, sondern hatte auch reichlich Alltagssorgen wie Geldmangel oder familiäre Probleme. Hinzu kommt noch der andauernde Liebeskummer, der so manchen etwas reiferen Leser dazu brachte, die sich über etliche Comic-Seiten hinziehenden Prügeleien schnell durchzublättern um endlich zu erfahren, wie sich Peter Parkers Beziehungen zur rothaarigen Mary Jane oder zur blonden Gwen weiterentwickeln.

Genau dieses Erfolgsrezept bedient auch Spider-Man 2. Der mit etlichen Metallarmen gesegnete Dr. Otto Octavius mag nicht die denkbar größte Bedrohung für unseren jugendlichen Helden sein und Alfred Molina ist in Sachen Bösartigkeit gegenüber William Dafoe, der im ersten Film den Green Goblin spielte, ein gewaltiger Rückschritt in der Schurkenrolle. Doch all dies (und auch der deutlich weniger markante Haarschnitt von J. K. Simmons als J. J. Jameson) wird zur absoluten Nebensache, wenn Kisten Dunst als Mary Jane jemand anderen als den immer wieder durch Rettungsaktionen abgelenkten Peter Parker (Tobey Maguire) nicht nur auf den Mund küsst, sondern auch noch zu heiraten gedenkt. Das ist doch nun wirklich bedrohlicher als Alfred Molina!

Spider-Man 2

Rechtzeitig zum Kinostart von Spider-Man 3 erschien der zweite Kinofilm über den Netzschwinger noch einmal in einer “Extended Version“. Im Gegensatz zum Director’s Cut von Daredevil, der eine halbe Stunde länger (und der Kinoversion haushoch überlegen) ist, wurde Spider-Man 2 lediglich um 8 Minuten ergänzt. Die zusätzlichen Szenen sind meist recht kurz und über den ganzen Film verteilt. So ist z. B. jener Moment, in dem Peter Parker zu spät zu Mary Janes Theateraufführung erscheint geringfügig verlängert und Bruce Campbell kann hier als Platzanweiser sein komödiantisches Talent noch etwas stärker ausspielen.

Spider-Man 2

Wirklich rührend hingegen ist ein Dialog zwischen Mary Jane und einer Freundin über ihre anstehende Hochzeit und jenen Jungen, der ihr einst diesen unvergesslichen Kuss gab. Auch eine Szene mit J. J. Jameson, der mit Zigarre im Mund im Kostüm von Spider-Man auf seinem Schreitisch die Heldenpose übt, ist ziemlich köstlich. Eine verlängerte Sequenz, in der der Spinnenmann im Lift auf einen Yuppie trifft, ist hingegen durch den neuen (ziemlich albernen) Dialog eher unwitziger geworden. Doch insgesamt ist die Extended Version ein etwas besserer Film als die Kinofassung und somit unverzichtbar für alle Fans von Spider-Man.

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Eternals

Wenn erst der 26. Kino-Beitrag zum Marvel Cinematic Universe von uralten Göttern erzählt, die als “Ewige“ (= Eternals) bereits vor den Menschen auf der Erde lebten, so passt dies durchaus zur Chronologie der Comicvorlage. Gemeinsam mit Stan Lee schuf der Zeichner Jack Kirby Anfang der 60er-Jahre in kürzester Zeit fast alle bedeutenden Marvel-Superhelden wie die Fantastic Four. die Avengers oder die X-Men.

Eternals

Während Stan Lee dafür fast allein den Ruhm einfuhr, wechselte Kirby 1970 zu DC, fand dort aber auch nicht sein Glück und kehrte 1976 zu Marvel zurück. Neben einer Adaption von Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum schuf er dort – mehr als ein Jahrzehnt nach Hulk, Thor und Iron Man  – schuf er die Eternals. Hierbei handelt es sich um edle Recken, die im Auftrag von riesigen uralten Göttern, den Celestials, an jene Orte des Universums geschickt wurden, an denen ihre Saat aufgegangen ist und Leben entstanden ist.

Eternals

Doch da die Wege auch dieser Götter unergründlich sind, schufen die Celestials zusätzlich noch die Deviants, gefährliche sich rasch vermehrende Wesen, von denen keines dem anderen gleicht. Auf der Erde versuchen die Eternals die Deviants zu bekämpfen, ohne dabei die Entwicklung der immer stärker zur Selbstzerstörung neigenden Menschheit zu beeinflussen,

Eternals

Die Handlung des Kinofilm Eternals erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Jahrtausenden und stellt dabei zehn neue Marvel-Helden mit teilweise gewaltigen Kräften vor. Regie führte Chloé Zhao, die den Job noch vor ihrem Oscar-Erfolg mit Nomadland erhalten hatte. Sie setzt auf starke weibliche Charaktere, die unterschiedlich temperiert von Angelina Jolie, Salma Hayek und Gemma Chan kraftvoll auf die Leinwand gezaubert werden.

Eternals

Auffallend ist, dass die Eternals in der Originalfassung mit verschiedenen Dialekten sprechen. Globaler besetzt war wohl noch kein Marvel-Film. Für eins der wenigen humoristischen Highlights sorgt Kumail Nanjiani, der als Eternal Kingo seine Unsterblichkeit nutzt, um eine lange andauernde sich angeblich über etliche Generationen erstreckende Karriere im indischen-Kino zu machen. Sein selbstberauschter Gesichtsausdruck bei einer prächtig in Szene gesetzten Bollywood-Tanznummer ist großartig.

Eternals

Selbst bei einer Spieldauer von 157 Minuten bleibt vor lauter Zeitsprüngen und Zweifeln daran, ob die Celestials wirklich gute Götter sind, kaum Zeit für Verknüpfungen mit den anderen Marvel-Filme, was gut zu verkraften ist. Weniger erfreulich ist jedoch, dass Humor – abgesehen von den Auftritten von Nanjiani und dem aus dem Trailer bekannten Moment mit dem zerstörten Ikea-Tisch – eher Mangelware ist.

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Wer ist Black Panther?

Black Panther wurde 1966 von Stan Lee und Jack Kirby auf die Comic-Bühne gehievt. Zwar besiegte der erste afrikanische Marvel-Held die Fantastic Four, doch erst 1973 sollte der maskierte Herrscher von Wakanda eine eigene Heftreihe bekommen. 2005 schließlich erschien mit Who is Black Panther? eine sechsteilige Serie, die T’Challa fit für die Teilnahme beim Marvel Cinematic Universe machte.

Wer ist Black Panther?

Reginald Hudlin, der 1992 Boomerang mit Eddie Murphy inszenierte, hatte bereits fest in der Filmbranche Fuß gefasst, als er sich seinen Jugendtraum erfüllte und damit begann Comics zu schreiben. Später sollte er nicht nur Quentin Tarantinos Django Unchained produzieren, sondern auch die zugehörige Comic-Adaption verfassen.

Wer ist Black Panther?

In Who is Black Panther? verpasste Hudlin dem Marvel-Helden einen epischen Background. Er holte weit aus und zeigt, wie sich die Bewohner Wakandas bereits im 5. Jahrhundert mit trickreich konzipierten Waffen gegen einen feindlichen Stamm verteidigen. Dies setzte sich bis in die Gegenwart fort, und auch der zur Zeit des Zweiten Weltkriegs von der US-Regierung nach Wakanda entsandte Captain America hatte keine Chance gegen Black Panther. Doch es wurde weiterhin versucht, an die Technologie und Bodenschätze Wakanda zu gelangen.

Wer ist Black Panther?

Hudlin stellt die Militärs und Politiker der USA ähnlich unvorteilhaft dar, wie die in seiner Geschichte auftretenden Marvel-Schurken Claw und Rhino. Der gesellschaftskritische Ansatz mindert den Unterhaltungswert von Who is Black Panther? jedoch kein bisschen, was auch daran liegt, das die beeindruckende Grafik von John Romita Jr. (Superman: Das erste Jahr, Kick-Ass, Daredevil: Der Mann ohne Furcht) stammt!

Wer ist Black Panther?

Mittlerweile ist eine Neuauflage von Wer ist Black Panther? als preisgünstige Hardcover-Ausgabe in Paninis Reihe Marvel Must-Have erschienen. Enthalten ist auch interessantes Bonusmaterial, wie etwa Entwurfszeichnungen von John Romita Jr.

Wer ist Black Panther?

Es sei auch noch auf eine sehr werkgetreue Verfilmung von Who is Black Panther? hingewiesen, die im Rahmen der Reihe Marvel Knights Animation als Motion Comic. Hierfür wurden sehr behutsam und mit sparsamer Computeranimation die Comic-Zeichnungen von John Romita Jr. in Bewegung versetzt.

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Jack Kirby – Die Comic-Biografie

Wer sich über Jack Kirby informieren wollte, kam bisher nicht um die von Mark Evanier verfasste reich bebilderte Biografie King of Comics herum. Doch jetzt kommt eine weitere Option hinzu, die zwar auch nur in englischer Sprache vorliegt, doch Comic-Freunden sehr entgegenkommen dürfte. Tom Scioli hat das Leben der Marvel-Legende auf knapp 200 Seiten in Comic-Form zu Papier gebracht.

Jack Kirby - Die Comic-Biografie

Als Erzähler fungiert dabei Jack Kirby selbst, wobei sich Scioli auf zahlreiche Quellen beruft, die er im Anhang  benennt. Die Kriegserlebnisse von Kirby, der zuvor bereits zusammen mit Joe Simon Captain America erfunden hatte und anschließend ab 1943 in Frankreich gegen die Deutschen kämpfte, bringt Scioli schlicht aber eindringlich zu Papier.

Jack Kirby - Die Comic-Biografie

Doch für Comic-Fans am interessantesten ist natürlich die Arbeitsbeziehung zu Stan Lee, aus der ab 1961 viele noch heute erfolgreich im Marvel Cinematic Universe tätige Comic-Charaktere hervorgingen. Der sehr umtriebige Lee hat es immer so dargestellt und auch in die Comic-Credits geschrieben, dass von ihm die Ideen (“Script“) und von Kirby die Zeichnungen (“Art“ oder “Layout“) stammen.

Jack Kirby - Die Comic-Biografie

Sciolo hingegen erzählt im Comic davon, dass Kirby die Tantiemen für die zahlreichen von ihm geschaffenen Figuren und die von ihm erzählten Geschichten vorenthalten wurden. Dadurch war der Vater von vier Kindern gezwungen, bis zum Umfallen für Marvel zu arbeiten.

Jack Kirby - Die Comic-Biografie

Besonders gut kommt Stan Lee in Sciolos Comic nicht weg. Der Zeichner zeigt ihn Anfang der 60er-Jahre als unscheinbaren Angestellten mit Stirnglatze und lässt ihn dann plötzlich zu einem farbenfroh bekleideten Paradies-Vogel mutieren, dem “ein ganzer Kopf voller Haare über Nacht“ gewachsen war.

Jack Kirby - Die Comic-Biografie

Tom Sciolis hat seinem Comic einen „Altpapier-Look“ verpasst. Die handelnden Figuren zeichnet er karikierend, während die “graphischen Zitate“ respektvoll und exakt ausgefallen sind. Die hoffentlich auch bald bei uns erscheinende Biographie lädt zu einer spannenden Zeitreise ein, die fast 100 Jahre Comic-Geschichte erzählt.

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Spider-Man liebt Mary Jane

Genauso wichtig wie die Action-Sequenzen waren in den ab 1962 von Stan Lee konzipierten und von Steve Ditko, sowie seinem Nachfolger John Romita, gezeichneten klassischen Spider-Man-Comics die “Herz-Schmerz-Momente“. Die durchgehend in Hunderten von Heften erzählte Saga, handelte nicht nur von großer Macht und ebenso großer Verantwortung, sondern war auch eine Aneinanderreihung von Liebesgeschichten.

Spider-Man liebt Mary Jane

Daher ist es durchaus legitim – und sogar im Sinne des Originals-, wenn sich eine Marvel-Serie auf die Beziehung zwischen Mary Jane und Spider-Man alias Peter Parker konzentriert. Die Geschichte wird ähnlich stark entschleunigt erzählt, wie dies bereits Brian Michael Bendis in seiner Erfolgs-Reihe Ultimate Spider-Man tat. Der erfahrene Superhelden-Autor Sean McKeever (Teen Titans) konzentriert sich in seinem Update jedoch auf die weiblichen Charaktere.

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Auf dem Altar seiner neuen Version opfert McKeever zwar jenen großartigen klassischen Comic-Moment, in dem Peter Parker erstmals die rothaarige Mary Jane Watson erblickt, während diese ihn anstrahlt und selbstbewusst diese schon klassischen Zeilen ausspricht: “Face it, tiger… you just hit the jackpot!“ Doch McKeevers Version, in der sich Mary Jane zunächst in Spider-Man verliebt und erst danach Peter Parkers menschliche Qualitäten entdeckt, ist auch nicht ohne.

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Hinzu kommt eine gewaltige Ladung von weiteren Soap-Elementen, wodurch das komplizierte Beziehungsgeflecht zwischen Mary Jane, Liz Allan, Flash Thompson und Harry Osborn zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle wird. Der Panini-Sammelband enthält die ersten 11 Hefte mit einer durchgehenden Storyline, die sich von 2004 bis 2006 durch die Serien Mary Jane, Mary Jane: Homecoming und Mary Jane loves Spider-Man zog.

Spider-Man liebt Mary Jane
Cover von Terry Moore

Als Zeichner fungierte der in Kanada geborene Takeshi Miyazawa (Ms. Marvel), der seinen Bildern einen Manga-Touch verpasste. Sein  Artwork wirkt auch im kleineren Format der Panini-Edition. Auch weil die Story mit einem knalligen Cliffhanger endet, darf sich auf Band 2 und auf den dritten Band mit der von Terry Moore (Strangers in Paradise) geschriebenen „Season 2„.

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Die Fantastischen Vier – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 4

Zeitgleich mit dem sechsten Band der Bild-Comic-Bibliothek zu Detektiv Conan startet am 5. September 2005  die Reihe Klassiker der Comic-Literatur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die einzelnen Bände waren für 4,90 Euro erhältlich, etwas kleinformatiger und nicht gebunden, enthielten dafür aber sehr ausführliche Vorworte. Das Lettering wurde dem kleinen Format von 14 x 21 cm angepasst. Die Serie bietet eine wirklich anregende Auseinandersetzung mit dem Medium Comic.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Die vierte Band der Reihe gehört dann nicht ganz unpassend den Fantastischen Vier, was sicher auch im Hinblick auf die damals gerade gestartete Verfilmung geschah. Enthalten ist zur Hälfte klassisches Material aus der Zeichenfeder des legendären Jack Kirby, das auch im kleinen Format noch gut wirkt. Begonnen wird mit der Origin der Fantastic Four von 1961, die schildert wie Reed Richards, Ben Grimm, Susan Storm und ihr Bruder Johnny nach einer missglückten Raummission zu Superhelden wurden.

Fantastic Four 1

Wie groß der tatsächliche Beitrag der Marvel-Legende Stan Lee zu dieser Geschichte und den ebenfalls enthaltenden Stories um Galactus und den Silver Surver ist, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Das Vorwort von Patrick Bahners bietet hierzu und überhaupt wenig Erhellendes und ist mehr an wohlformulierten Sätzen als an der Vermittlung von Fakten interessiert. Die zweite Hälfte des Buches enthält drei Geschichten von John Byrne aus den 80er-Jahren und zwei Storys von 2002, denen das kleine Format nicht besonders bekommt. Insgesamt ist der Band somit eine recht lebendige und abwechslungsreiche Auseinandersetzung mit Marvels wohl populärsten Superhelden-Team.

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F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur

Zeitgleich mit dem sechsten Band der Bild-Comic-Bibliothek zu Detektiv Conan startet am 5. September 2005 die Reihe Klassiker der Comic-Literatur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die einzelnen Bände waren für 4,90 Euro erhältlich, etwas kleinformatiger und nicht gebunden, enthielten dafür aber sehr ausführliche Vorworte. Das Lettering wurde dem kleinen Format von 14 x 21 cm angepasst. Die Serie bietet eine wirklich anregende Auseinandersetzung mit dem Medium Comic.

F.A.Z.-Comic Bibliothek

Den Auftakt bildete ein Band über Superman. Andreas Platthaus meint in seiner sehr interessanten achtseitigen Einführung hierzu, dass eine Comic-Klassiker-Reihe gut daran tut “ihr erstes Heft jener Figur zu widmen, die überhaupt erst Hefte populär gemacht hat. Zuvor waren Comics in Amerika weitestgehend auf die Zeitungen und deren Fortsetzungsserien beschränkt.“ Auch Superman wurde in seinen ersten Comicheften anfangs noch in das starre Streifenlayout der Zeitungsstrips gezwängt, denn ursprünglich planten seine Schöpfer Jerry Siegel und Joe Shuster die Figur auch für dieses Format.

SUPERMAN Was wurde aus dem Mann von Morgen

Obwohl das FAZ-Buch Geschichten von zahlreichen Textern und Zeichnern enthält sind auf dem Cover nur Siegel und Shuster als Autoren genannt. Dies darf auch als Ausgleich dafür verstanden werden, dass den beiden Erfindern von Superman 1938 die Rechte an der Figur für 130 Dollar abgekauft wurden und erst seit Ende der Siebziger Jahre in den Credits der Comics zu lesen ist, dass die Figur von Siegel und Shuster geschaffen wurde. Der FAZ-Band enthält insgesamt neun Geschichten die zwischen 1938 und 2001 entstanden. Neben zwei Stories von Siegel und Shuster (mit den ersten Auftritten von Superman und Lex Luthor) sind vier von Curt Swan gezeichnete und zwei von Alan Moore (Watchmen) getextete Comics enthalten, darunter Was wurde aus dem Mann von Morgen? Insgesamt bietet der Band einen spannenden Exkurs durch die wechselhafte Geschichte der Figur.

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Im Vergleich zum Superman-Buch ist Band 2 über die Peanuts von Charles M. Schulz eine kleine Enttäuschung. Die Einleitung von Patrick Bahners geht diesmal sogar über zehn Seiten, ist jedoch recht chaotisch aufgebaut.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-LiteraturBahners hat die Fakten über Schöpfer und Figuren gut versteckt zwischen Sätzen wie “Die Formelhaftigkeit der wiederkehrenden Figuren wird nicht langweilig, da sie von vornherein am Tag liegt“ oder “Der Gott der Philosophen ist Individuum in dem Sinne, wie auch das Schicksal unteilbar ist, der Regen, der auf Gerechte und Ungerechte niedergeht.“

Peanuts – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 2

Auch die Auswahl der Geschichten kann nicht voll überzeugen und nimmt keine Rücksicht auf die langsame Veränderung der Serie während ihrer knapp 50-jährigen Laufzeit. Enthalten sind ausschließlich farbige in sich abgeschlossene Sonntagsseiten, die aus den Jahren 1970 bis 1974 und 1997 bis 1999 stammen. Doch die Tagesstrips von Schultz wären sehr viel spannender gewesen, denn sie bieten nicht nur Gags sondern sind zugleich auch kleine Miniatur-Epen. Doch andererseits haben alle Geschichten von Charles M. Schulz ein derart hohes Niveau, dass keine Peanuts-Zusammenstellung wirklich enttäuschen kann.

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Der dritte Band der Reihe zu Prinz Eisenherz leidet nicht unerheblich unter dem kleinen Format. Hal Fosters sorgfältig gestalten Serie entfalten ihre volle Pracht erst wenn sie jeweils eine ganze Zeitungsseite einnehmen. Die FAZ hat in ihrer Samstagsausgabe vier (!) “Eisenherz“-Seiten auf einer Zeitungsseite veröffentlicht und sogar dort kamen die Zeichnungen noch größer zum Abdruck als dann im Buch (!!).

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Doch ansonsten gibt es wirklich nichts zu meckern. Die Kolorierung wurde von der Carlsen-Ausgabe übernommen, die Auswahl ist optimal und enthält die ersten Abenteuer von Eisenherz aus den Jahren 1937 bis 1939 sowie die wohl besten Seiten die zwischen 1944 und 1946 entstanden sind und erzählen wie der junge Prinz seine geliebte Aleta erobert.

Prinz Eisenherz - F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur 3

Dadurch sind ebenfalls noch die kompletten Abenteuer zweier Ritterknaben enthalten, die Foster während des Krieges als seitenfüllende Zweitserie gestaltete, da Prinz Eisenherz aus Gründen der Papierrationierung keine volle Seite zugestanden wurde. Das Vorwort von Andreas Platthaus ist wieder höchst interessant und verweist auf Besonderheiten, die dann auf den zugehörigen Comicseiten sofort nachgeschlagen werden können.

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Die vierte Band der Reihe gehört dann nicht ganz unpassend den Fantastischen Vier, was sicher auch im Hinblick auf die damals gerade gestartete Verfilmung geschah. Enthalten ist zur Hälfte klassisches Material aus der Zeichenfeder des legendären Jack Kirby, das auch im kleinen Format noch gut wirkt. Begonnen wird mit der Origin der Fantastic Four von 1961, die schildert wie Reed Richards, Ben Grimm, Susan Storm und ihr Bruder Johnny nach einer missglückten Raummission zu Superhelden wurden.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Wie groß der tatsächliche Beitrag der Marvel-Legende Stan Lee zu dieser Geschichte und den ebenfalls enthaltenden Stories um Galactus und den Silver Surver ist, wird sich wohl nicht mehr klären lassen. Das Vorwort von Patrick Bahners bietet hierzu und überhaupt wenig Erhellendes und ist mehr an wohlformulierten Sätzen als an der Vermittlung von Fakten interessiert.

Fantastic Four 1

Die zweite Hälfte des Buches enthält drei Geschichten von John Byrne aus den 80er-Jahren und zwei Storys von 2002, denen das kleine Format nicht besonders bekommt. Insgesamt ist der Band somit eine recht lebendige und abwechslungsreiche Auseinandersetzung mit Marvels wohl populärsten Superhelden-Team.

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Genau wie bei der Bild-Comic-Bibliothek gibt es auch in der FAZ-Reihe einen Band zu Donald Duck. Das verwundert nicht weiter, denn in der Redaktion gibt es einige Donaldisten, die sich einen Sport daraus machten möglichst viele Carl-Barks- bzw. Erika-Fuchs-Zitate in die Zeitung zu schmuggeln.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Im Vorwort geht es daher auch ganz schön ans Eingemachte und sehr ausgiebig wird die Geschichte Donald und der Goldene Helm gelobt. Patrick Bahners einführende Worte wuchern mal wieder etwas wild, doch er outet sich immerhin als toleranter Donaldist und gesteht ein, dass die ebenfalls im Band enthaltene Geschichte vom Italiener Romano Scarpa um den “Fliegenden Schotten“ deutlich lebendiger ist als eine ähnliche Story vom allmächtigen Carl Barks.

Romano Scarpa - Disneys Hall of Fame # 3

Ansonsten bietet das Buch zweidrittel allerbestes Barks-Material mit 10-Seitern, Onepagern und viereckigen Eiern. Zum Abschluss gibt es neben Scarpa noch etwas Don Rosa und bei dieser wohlfeilen Mischung kann der FAZ-Band trotz des kleineren Formates dann doch noch etwas stärker überzeugen als das gar nicht so schlechte Donald-Duck-Buch der Bild-Comic-Bibliothek.

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Zwar ist Volker Reiches Strizz (noch) nicht wirklich ein Klassiker der Comic-Literatur, doch wenn sich die FAZ als weltweit einzige Zeitung exklusiv einen tagesaktuellen Comicstrip leistet, ist es verständlich und laut Andreas Platthaus “nur bedingt Eigenlob“ wenn dies auch mit einem Sonderband gefeiert wird, denn „Wer diese Folgen einmal liest, kann an ihrer Meisterschaft keinen Zweifel hegen.“

F. A. Z. - Klassiker der Comic-LiteraturAuch für die Strizz-Kundigen und die Besitzer der Sammelbände hat dieses Büchlein einiges zu bieten. So hat Volker Reiche zu den thematisch gegliederten Kapiteln (Strizz und sein Chef, Strizz und seine Feldsteine, Strizz und Irmi, Rafael und seine Philosophen) neue farbige Einführungsbilder gezeichnet. Außerdem hat er über 70 Seiten extra für den Sammelband erstmals koloriert.

Volker Reiche: Strizz

Das Buch bietet somit einen guten Einstieg in das Strizz-Universum, kann aber die ganz spezielle Faszination an der sich behutsam am Rande des Tagesgeschehens vorwärts entwickelnden Serie nur bedingt nachvollziehbar machen.

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Zu Band 7 über Batman hat Norbert Elbers für die Highlightzone eine ausführliche Besprechung geschrieben, die hier zu finden ist.

Batman- F. A. Z. Klassiker der Comic-Literatur # 7

Hier ein Auszug: “Anders als bei der Reihe von BILD/Weltbild kommen bei der Zusammenarbeit von FAZ und Panini Geschichten zum Abdruck, die wichtig waren für den jeweiligen Charakter, und nicht nur Seiten, die man lizenzrechtlich kostengünstig reproduzieren kann. Hier müssen extra Druckvorlagen besorgt werden und das US-Original übersetzt werden.

Batman- F. A. Z. Klassiker der Comic-Literatur # 7

Ein weiterer großer Unterschied ist die sehr viel aufwendigere redaktionelle Betreuung der Serie. Das überaus lesenswerte Vorwort von Dietmar Dath – ebenso sein Beitrag im Feuilleton der FAZ vom 15. Oktober – runden die Präsentation dieses Charakters wohltuend ab. Klar wird herausgestellt, dass die Figur des Batman ein milliardenschweres Kulturgut ist, über den wachsame Augen von Editoren schauen und immer den Batman den Lesern präsentieren, der sich am besten vermarkten und verkaufen lässt. Hier gelingt Dath eine kritische Metasicht.“

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Der 8. Band ist schließlich Tarzan gewidmet. Die Zusammenstellung der Comics ist hier zwar interessant, aber nicht optimal. Ohne die   von Burne Hogarth meisterlich zu Papier gebrachten Sonntagsseiten aus den 40er-Jahren hätte Edgar Rice Burroughs Dschungelheld sicher keine Aufnahme in diese Reihe gefunden.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Doch leider ist nichts aus dieser Phase zu finden, sondern stattdessen die sehr späte ausführliche und textlastige Nacherzählung von Tarzans Jugend, die Hogarth im Jahre 1972 noch einmal nachschob. Auch dies ist erstklassiges Material, doch die überladene und detailfreudige Grafik hat nicht mehr die Dynamik von Hogarths besten Arbeiten.

Tarzan – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 8

Recht interessant ist allerdings Joe Kuberts deutlich schlichtere aber mindestens genauso gut funktionierende Version der selben Ursprungsgeschichte, die ebenfalls zum Abdruck kommt.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Was dann noch die seltsame 22-seitige Geschichte Das Land der Riesen ohne Zusammenhang am Ende des Buches soll, die teilweise aus schlecht kopierten Hogarth-Zeichnungen besteht, wissen die FAZ-Götter. Da hätte sehr viel besser noch Hal Fosters Comic mit Tarzans Origin in den Band gepasst.

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Beim neunten Band zum Westernklassiker Blueberry hatten die Herausgeber bezüglich der Auswahl eine sehr glückliche Hand. In seinem lesenswerten (aber mal wieder sehr willkürlich bebilderten) Vorwort zeigt Andreas Platthaus auf, wie sich Jean Giraud alias Moebius während seiner Arbeit an der Serie vom austauschbaren Jijé-Klon zum genialen Zeichner entwickelte und auch zunehmend eigene Idee in die zuvor von Jean-Michel Charlier im Alleingang geschriebene Geschichten einbrachte.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Mit den aus den fünf Bänden bestehenden Südstaatenschatz-Zyklus (Chihuahua Pearl, Der Mann, der 500.000 Dollar wert war, Ballade für einen Sarg, Vogelfrei und Angel Face) aus den frühen Siebziger Jahren enthält das Buch die wohl besten Blueberry-Geschichten überhaupt.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Doch der wahrhaft günstige Preis (nur ein Bruchteil dessen was für die Comicalben fällig wäre) hat seinen Preis. Die nicht einmal halb so groß reproduzierten und etwas steril neu geletterten Seiten sind nicht sehr lesefreundlich und die ganz besondere Faszination der Serie kann sich nur bedingt entfalten.

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Der 10. Band zum gar nicht so schrecklichen Wikinger Hägar hat die selben Schwächen wie die FAZ-Zusammenstellung zu den Peanuts: Eine schwafelige Einleitung von Patrick Bahners und dann auch noch ausschließlich Sonntagsseiten. Im Vorwort drohen die spärlich verteilten Fakten zur Serie im allgemeinen Wortmüll zu ertrinken, während die Sonntagsseiten zwar den Vorteil der Farbigkeit haben, dafür im Gegensatz zu den kurzen Strips oft etwas schwerfälligere Pointen bieten.

FAZ-Klassiker der Comic-LiteraturErschwerend kommt diesmal jedoch noch hinzu, dass im Buch kein einziger Comic vom Hägar-Schöpfer Dik Browne enthalten ist. Dieser zeichnete die Serie seit 1973 und als er 1989 starb, übernahm sein Sohn Chris. Dies führte nicht zu einem messbaren Qualitätsabfall, da zuvor bereits die gesamte Familie Browne an der Gag-Produktion mitwirkte.

FAZ-Klassiker der Comic-Literatur

Das Buch enthält ausschließlich Material aus den Jahren 2002 und 2003, das zwar recht amüsant ist, aber ganz sicher nicht die optimale Auswahl darstellt.

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Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstand eine ganz eigenständige italienische Comic-Kultur, die zunächst allerdings noch etwas auf den Spuren der US-Zeitungscomics wandelte. Im Magazin Asso di Picce schuf Hugo Pratt von 1945 – 48 die titelgebende Serie um einen maskierten Helden. Nach der Einstellung des Magazins ging Pratt nach Argentinien und arbeitete dort an weiteren Comicserien. Nachdem er in London noch einige Kriegscomics gezeichnet hatte, kehrte Pratt schließlich ins geliebte Venedig zurück. Dort setzte er zunächst bekannte Romane wie Die Schatzinsel in Comicform um, bevor er in dem Magazin Sgt. Kirk ein optimales Forum gefunden hatte.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Der Immobilienspekulant und Comicfan Florenzo Ivaldi finanzierte aus privaten Mitteln eine Publikation, die ausschließlich Arbeiten seines Lieblingszeichners Hugo Pratt enthalten sollte. Neben älterem Material präsentierte Pratt 1967 gleich in der ersten Ausgabe von Sgt. Kirk seine neue Hauptfigur Corto Maltese. Die Südseeballade, das erste Abenteuer des Seemannes, sollte auch durch den Umfang von 165 Seiten Comicgeschichte schreiben.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Der 11. SZ-Band enthält die komplette Südseeballade neu koloriert und ummontiert in für die Größe des Buches sehr lesefreundliches Format. Ergänzt kommen noch ein höchst informatives Vorwort von Andreas Platthaus und einige Aquarelle von Hugo Pratt hinzu, die diesen Band zum Schmuckstück der Reihe machen.

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“Immer dann, wenn stumpfe Lebenswirklichkeit und verfeinerte Popkultur einander glückhaft, stimmig und mit erfreulichen Folgen begegnen, feiern zwei Sorten von Dingen miteinander Hochzeit: Allgemeingültiges und Superbesonderes – einerseits also …“

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Viel schwafeliger kann ein Artikel zu Matt Groenings Simpsons nicht eingeleitet werden und Dietmar Dath schreibt auf 10 vollen Seiten so bandwurmsatzartig am Thema vorbei, dass sich die Frage aufdrängt, ob die ahnungslosen (aber immerhin sehr kurzen!) Vorworte der Bild-Comic-Bibliothek vielleicht doch gar nicht so schlecht waren.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Dath erklärt nicht, was die bestenfalls recht bemühten und einigermaßen werkgetreuen Comics zur Simpsons-Trickfilmserie in einer Comic-Klassiker-Reihe zu suchen haben. Er schreibt nichts über die Tatsache, dass sich die Hefte bei uns deutlich besser (und häufiger!) als in den USA verkauften (und ohne die deutschen Verkaufszahlen vielleicht schon früher eingestellt worden wäre). Auch auf die im Band enthaltenen Comics, die teilweise recht amüsant Superhelden verulken, wird erst recht mit keinem Wort eingegangen.

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Der 13. Band ist als einziger Beitrag der Reihe nicht einer Comicfigur, sondern einem Comickünstler und zwar Will Eisner gewidmet. Dies ist sinnvoll, denn eine Sammlung mit den besten Geschichten über The Spirit wäre zwar auch ein einziges Vergnügen, würde aber Eisner nur bedingt gerecht werden.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Nachdem dieser sich in den 50er-Jahren aus der Comicszene verabschiedet hatte und Instruktionshefte für die Army zeichnete, feierte er in den 70er-Jahren ein glanzvolles Comeback mit so genannten Graphic Novels wie Ein Vertrag mit Gott oder Das Komplott.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Von diesen oft autobiografischen Geschichten ist die im Band enthaltene 200-seitige Geschichte Zum Herzen des Sturms, die sich vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs mit dem Antisemitismus auseinandersetzt, sicher eine der besten Arbeiten Eisners.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Zusätzlich gibt es noch vier gut ausgewählte Spirit-Geschichten (Die Geburt des Spirit von 1966, Die letzte Straßenbahn von 1946, Lorelei Rox von 1948 und Eisners letzte Spirit-Geschichte, die zusammen mit Michael Chabon (Die unglaublichen Abenteuer von Kavalier & Clay) entstand, sowie eine sehr lesenswerte Einführung in Eisners Lebenswerk von Andreas Platthaus.

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Wer von einem Band über Die Schlümpfe ebenfalls einige Informationen über deren Schöpfer Peyo alias Pierre Culliford erwartet, wird erwartungsgemäß enttäuscht, da sich Dietmar Dath an diesem Thema versucht.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-LiteraturDarth reitet ausgiebig darauf herum, dass die Smurfs (wie die Schlümpfe) in den USA heißen und in der “letzten reichlich apokalyptischen Staffel“ (in Wirklichkeit ist es die vorletzte) der TV-Serie Angel Erwähnung fanden. Darth schafft es auch ansonsten 10 Seiten vollmundig am Thema vorbei zu schreiben.

Die Schlümpfe – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 14

Dafür aber stimmt die Zusammenstellung des Bandes. Angefangen mit dem ersten Auftritt der blauen Wichte in Die Schlümpfe und die Zauberflöte (1958) über die möglicherweise beste Geschichte Der Schwarzschlumpf, die dank fünf Panelreihen pro Seite in diesem Kleinformat schon fast zur Lupe greifen lässt, bis hin zum Auftritt von Schlumpfine und zum Comeback Der Finanzschlumpf von 1992, sind zahlreiche Highlights der Serie enthalten. Wer wirklich etwas über die Schlümpfe erfahren möchte, sollte sich das Vorwort schenken und ganz einfach die Comics lesen!

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Band 15 zu Spider-Man“ kann voll überzeugen. Das Vorwort von Claudius Seidl ist ein interessanter Exkurs durch die Welt des Netzschwingers und das enthaltene Comic-Material könnte kaum besser ausgewählt sein.

Spider-Man – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 15

Nach der Origin und zwei weiteren von Steve Ditko gezeichneten Stories folgen sieben von John Romita Sr. gestaltete Hefte, die zwischen 1966 und 1973 entstanden. Dieses Material enthält auch die Geschichte über den Tod von Gwen Stacy und zählt zweifelsohne zu den besten jemals produzierten Superhelden-Comics.

Comics zum 11. September

Doch in letzter Zeit punktete Spider-Man nicht nur im Kino. Babylon 5-Schöpfer J. Michael Straczynski konnte der Serie als Autor, unterstützt vom Zeichner John Romita Jr., einige interessante neue Aspekte hinzufügen. Seine ebenfalls in diesem Buch enthaltene Geschichte, welche die Ereignisse um den 11. September reflektiert und den Superschurken Dr. Doom ein paar Tränen hinter seiner eisernen Maske vergießen lässt, ist bestenfalls Geschmackssache.

Das lange Gespräch

Straczynskis ebenfalls enthaltene Geschichte Das lange Gespräch hingegen zeigt, dass Spider-Man nicht nur durch Kostüm und Kräfte so interessant ist, sondern auch weil er immer wieder die Emotionen der Leser erreicht.

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Für Walt Disney waren Comics zwar immer nur Nebensache, doch an seiner Micky Maus haben sich zahlreiche gute Zeichner und Autoren versucht und die im Kino zunehmend langweiliger werdende Figur zielstrebig weiterentwickelt.

Micky Maus – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 16

Dies dokumentiert Andreas Platthaus fundiert und ausführlich im Vorwort des 16. Comic-Klassiker-Bands. Den Auftakt bildet danach (und das wäre kaum anders denkbar) eine Abenteuergeschichte (Das Gespensterhaus) von Al Taliaferro, der von 1930 bis 1975 zahllose Geschichten mit der Maus zeichnete.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Die drei restlichen Stories des Buches hingegen stammen aus der italienischen Comicproduktion und sind zweifelsohne allerbestes Comicmaterial von Zeichnern wie Romano Scarpa oder G. B. Carpi,  dessen geniale Geschichte um Die Rebellion der Schatten leider nur in ziemlich mäßiger Druckqualität präsentiert wird.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Doch so lobenswert es auch ist, die von Comic-Puristen immer noch gerne geschmähten Italiener zu würdigen, sinnvoller wäre es gewesen mindestens eine Geschichte von Paul Murry auszuwählen, denn dessen Micky-Maus-Storys bieten zeitlos spannende Abenteuer, die sich auch vor den Enten-Geschichten von Carl Barks nicht verstecken müssen.

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Die Frage warum eine Figur wie Dilbert in eine Reihe namens Klassiker der Comic-Literatur gehört, beantwortet das Vorwort zu Band 17 natürlich nicht, denn schließlich stammt es von Patrick Bahners. Dieser hat anscheinend reichlich Schwierigkeiten zehn Seiten über den von Scott Adams sehr schlicht gezeichneten Büroalltagshelden zu füllen.

F. A. Z. - Klassiker der Comic-Literatur

Bahners überstrapaziert einen eigentlich nicht wirklich einleuchtenden Vergleich mit den Peanuts. Dass Scott Adams immer wieder tatsächliche Fälle von Bürowahnsinn per Email geschildert wurden und er diese in auch seine Comics einbaute und dass Dilbert der erste Zeitungsstrip war, der auch online erschien, verschweigt der Autor.

Dilbert – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 17

Die Comic-Auswahl des Bands geht in Ordnung und besteht zur Hälfte aus farbigen Sonntagsseiten (8 Bilder) und zur Hälfte aus schwarzweißen Strips (3 Bilder), die oft als Fortsetzung längere Geschichten erzählen. Der schlichte Zeichenstil von Adams funktioniert auch im kleinen Format ohne Abstriche und somit kann dieser Band (abgesehen vom Vorwort) als gelungen angesehen werden.

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Den 18. Band zu Gaston leitet zum Glück wieder Andreas Platthaus ein. Dieser schildert ebenso kompakt wie umfassend die Entwicklung von André Franquins Chaoten.

Gaston – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 18

Dieser war zunächst nur als namenslose Figur auf Illustrationen im Magazin Spirou zu sehen und wechselte schließlich als Bürobote in die Redaktion des Blattes. Gastons zahlreiche Versuche die Arbeit zu erleichtern oder zu vermeiden erzählte Franquin in über 900 Comics, die zunächst jeweils eine halbe Seite und später eine ganze Seite in Spirou füllten.

Gaston – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 18

Der FAZ-Band enthält nahezu ausschließlich die frühen Gaston-Comics. Franquins detailverliebter Zeichenstil wäre deutlich besser zur Geltung gekommen, wenn die Seiten größer und im Querformat erschienen wäre. Doch ansonsten bietet das Buch eine gute Übersicht über die Entwicklung der Figur und enthält als Zugabe auch noch Cartoons und Werbe-Comics mit Gaston.

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Der Fritz the Cat gewidmete 19. Band hätte (genau wie zuvor schon Band 13 zu Will Eisner) durchaus auch den Namen des Zeichners Robert Crumb tragen können, denn das Comic-Material zum stets notgeilen Kater füllt nicht einmal die Hälfte des Buchs.

Fritz the Cat – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 19

Nach dem recht erfolgreichen Zeichentrickfilm von Ralph Bakshi (Der Herr der Ringe) konnte sich Crumb mit seiner wohl bekanntesten Figur überhaupt nicht mehr identifizieren und ließ die Katze einfach von einer enttäuschten Freundin ermorden um sich anderen Comic-Aufgaben zu widmen.

Robert Crumb: Fritz the Cat

Andreas Platthaus erzählt in seinem sehr lesenswerten Vorwort vom Werdegang des Zeichners, den er inhaltlich als progressiv aber zeichentechnisch als durchaus (und im besten Sinne) konservativ einordnet. Dies belegen dann auch die höchst abwechslungsreichen im Buch veröffentlichten Geschichten, in denen Figuren wie Mr. Natural oder Crumb himself die Hauptrolle spielen und die neugierig auf weitere Werke des mittlerweile in Frankreich ansässigen Comickünstlers machen.

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Beim Abschlussband zu Lucky Luke ist dann wieder Patrick Bahners am Werkeln und es droht noch einmal mehr als schlimm zu werden.

Lucky Luke – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 20

Wir erfahren, dass der Comic “die Hörwerkzeuge schont“, weil “die Tonspur mitten im Bild verläuft“. Außerdem verkörpert Lucky Luke laut Bahners einen “archimedischen Optimismus“ und überhaupt macht “die Spezzatura den Virtuosen“. Nach einigen Seiten fängt sich Bahners etwas und geht doch noch auf einige Comics von Morris und René Goscinny ein, auch wenn diese meist gar nicht im FAZ-Band enthalten sind.

Lucky Luke – F. A. Z. – Klassiker der Comic-Literatur 20

Doch ansonsten ist Band 20 ein durchaus krönender Abschluss und enthält neben drei Lucky Luke-Alben (Die Erbschaft von Rantanplan, Der weiße Kavalier und Der Apachen-Canyon) noch zahlreiche Kurzgeschichten und Frühwerke rund um den Cowboy der schneller als sein Schatten zieht.

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Alles in allem präsentiert die Reihe eine interessante Auswahl an bedeutenden Comic-Klassikern. Nicht wirklich nötig wäre der Band über die Simpsons gewesen, doch ganz hervorragend sind die Zusammenstellungen mit Comics von Will Eisner und Robert Crumb, sowie die Kollektionen zu Donald Duck, Batman , Corto Maltese und Lucky Luke.

Süddeutsche Zeitung Bibliothek – Graphic Novels II

In diesem Zusammenhang sei auch noch auf die Süddeutsche Zeitung Bibliothek – Graphic Novels hingewiesen, die von 2011 bis 2013 erschienen ist und 28 Comic-Bände umfasst.

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