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Temple of Refuge

Gemeinsam mit dem Cyberpunk-Autor Bruce Sterling (Der Staubozean) verarbeitete Sartep Namiq, der 2016 aus dem kurdischen Irak nach Berlin flüchtete, seine Erfahrungen zu einer Geschichte. Diese wurde von Felix Mertikat (Jakob) in schönen klaren Bildern visualisiert. Um Menschen aus aller Welt zu erreichen – das kurze Nachwort zu diesem Buch kam in sieben Sprachen zum Abdruck- wurde auf Zexte und Sprechblasen verzichtet.

Temple of Refuge

Das funktioniert anfangs auch ganz großartig. Gemeinsam mit anderen Flüchtlingen begleiten wir Satep, der seine Heimat offensichtlich auch aus ökologischen Gründen verlassen hat, im überfüllten Schlauchboot durchs Mittelmeer. Anschließend bekommen wir auch das Kolosseum zu sehen und jetzt wirkt Sateps Gruppe eher wie Urlauber, die immer mal wieder Selfies machen.

Temple of Refuge

Doch als Berlin erreicht wird, lässt sich die Geschichte immer weniger mit unserer Wirklichkeit zur Deckung bringen. Die Stadt ist von einer gewaltigen Mauer umgeben und futuristisch anmutende Soldaten bringen Satep zum ehemaligen Flughafen Tempelhof, der zu einen ziemlich verwahrlosten Flüchtlingscamp geworden ist und den Insassen keinen Schutz gegen die Angriffe von randalierenden Jugend-Gangs bietet.

Temple of Refuge

Auch das ist noch durchaus nachvollziehbar, sehr spannend und teilweise ergreifend erzählt. Doch im letzten Drittel wird versucht, Optimismus und Hoffnung zu verbreiten, dies ist allerdings ähnlich wirr erzählt, wie einst Felix Mertikat Serie Steam Noir: Das Kupferherz.

Temple of Refuge

Hier stellt sich die Frage, ob es nicht spannender gewesen wäre, bei der Realität zu bleiben, anstatt in eine seltsame, eher seicht anmutende Fantasy-Richtung zu flüchten. Doch immerhin bleibt die Freude an den schönen Bildern und daran, dass der Erlös dieses u. a. vom Auswärtigen Amt und von der Foundation de France  geförderten Comics “direkt und in vollem Umfang“ an Sea-Watch geht.

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Steam Noir: Das Kupferherz

Nach ihrem preisgekrönten Comic Jakob versuchten der Zeichner Felix Mertikat und der Autor Benjamin Schreuder etwas völlig anderes. Steam Noir ist keine verspielte märchenhafte vielschichtig interpretierbare Fabel über Leben und Tod, sondern der erste Teil eines aus vier Bänden bestehenden Fantasy-Epos. Dieses ist angesiedelt im Untergenre Steampunk. Hier sieht die Welt zwar futuristisch aus, es gibt jedoch Dampfmaschinen statt AKWs.

Steam Noir: Das Kupferherz

Die Geschichte basiert auf einem von Mertikat mitentwickelten Rollenspiel, aber wohl auch irgendwie auf Philip K. Dicks bzw. Ridley Scotts Blade Runner, wo wir einen Detektiv durch eine uns fremde Welt dabei begleiten, während er versucht einen Kriminalfall zu lösen. In diesem Falle sind es gleich drei Ermittler: Der als Bizarromant für den Januskoogener Leonardsbund tätige Heinrich Lerchenwald, das gewaltige aber sensible Roboterwesen Richard Hirschmann und Frau D., “Tatortermittlerin und Suffragette in Personalunion“.

Steam Noir: Das Kupferherz

Damit es nicht zu übersichtlich wird, geht es natürlich nicht um einen simplen Mord, sondern eine verlorene Seele hat die Leiche eines seit Jahren eingemauerten Mädchens entwendet und nach einem Kupferherz wird auch noch gefahndet. In was für einer Welt sich diese nicht eben leicht zu verfolgende Geschichte eigentlich abspielt, erschloss sich bei der Lektüre des Comics – und erst recht nach dem Durchlesen der Anhänge – zumindest mir nicht wirklich.

Steam Noir: Das Kupferherz

Wie leider so oft im Bereich der Fantasy-Comics bleibt da mangels nachvollziehbar Story nur die Freude am Betrachten des wunderschönen Artworks. Doch immerhin hier hat Felix Mertikat sehr viel zu bieten und auch die ebenfalls bei Cross Cult erscheinenden Hellboy-Comics faszinieren sehr viel weniger durch ihre Geschichten als durch Mike Mignolas beindruckende Zeichnungen.

Felix Mertikat: Jakob

2021 erschien mit Temple of Refuge eine von Mertikat gezeichnete Geschichte, die ganz ohne Worte auskommt und in der Sartep Namiq, der 2016 aus dem kurdischen Irak nach Berlin flüchtete, eigene Erlebnisse einarbeitete.

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Felix Mertikat: Jakob

Als der 8-jährige Jakob erfährt, dass seine Mutter “von uns gegangen“ ist und “nur die Raben den Weg kennen“, nimmt er diese Redensarten wörtlich. Gemeinsam mit seinem liebsten Spielzeugsoldaten bricht er zu einer Odyssee auf. Jakob folgt den Raben und versucht seine Mutter zu finden. Dabei trifft er auf allerlei seltsame Wesen und verwandelt sich immer mehr in einen “alten Knaben“.

Felix Mertikat: Jakob

Der Zeichner Felix Mertikat und der Autor Benjamin Schreuder haben diese Geschichte gemeinsam als Abschlussprojekt für das Animationsinstitut Baden-Württemberg entwickelt. Jakob ist damit das erste Comicprojekt, das als Abschlussarbeit an der Filmschule anerkannt wurde.

Felix Mertikat: Jakob

Zugleich verarbeiteten Mertikat und Schreuder ihre von den Phantasiewelten eines Tim Burton oder Terry Gilliam inspirierte Geschichte auch noch zu einem Kurzfilm.

Felix Mertikat: Jakob

Thematisch passend veröffentlicht Cross Cult die Geschichte der Filmstudenten im Breitwand-Format. Felix Mertikats lockerer skizzenhafter Stil ist im Comicbereich eher ungewöhnlich und lässt vielmehr an Storyboards oder Kinderbücher denken. Doch die oft etwas unfertig anmutenden Bilder passen sehr gut zur Geschichte einer Suche, die jung und alt im gleichen Maße ansprechen dürfte.

Felix Mertikat: Jakob

Jakob wurde mit dem Sondermann-Preis der Frankfurter Buchmesse ausgezeichnet und als nächstes ließen Mertikat und Schreuder die vierteilige Fantasy Serie Steam Noir: Das Kupferherz folgen.

Felix Mertikat: Jakob

2021 erschien mit Temple of Refuge eine von Mertikat gezeichnete Geschichte, die ganz ohne Worte auskommt und in der Sartep Namiq, der 2016 aus dem kurdischen Irak nach Berlin flüchtete, eigene Erlebnisse einarbeitete.

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