Geboren wurde er als Frederic Bean Avery. Doch da er aus Texas stammte, nannte man ihn in Hollywood Tex Avery. Nach einigen Lehrjahren bei Walter Lantz und den Warner Brothers, wo er maßgeblich an der Entwicklung von Looney Tunes Charakteren wie Daffy Duck und Bugs Bunny beteiligt war, wechselte Avery schließlich zu MGM. Von 1942 bis 1955 inszenierte er dort 65 einzigartig komische Cartoons.
In Frankreich (und nicht einmal in den USA!) ist mit dem Coffre Collector Limité eine sehr schöne, aber leider auch schon wieder vergriffene, Blechbox mit 63 MGM-Cartoons von Tex Avery und einigen interessanten Extras erschienen. Bei dieser ansonsten sehr gelungenen DVD-Zusammenstellung fehlen mit UncleTom´s Cabana (1947) und Half-Pint Pygmy (1948) zwei von Averys MGM-Cartoons. Beide liefen in den 70er-Jahren deutsch synchronisiert im ZDF, enthalten jedoch Szenen, die heute als Rassismus verstanden werden können.
Extras der französischen DVD-Box: Zwei Dokumentationen über Tex Avery: Einmal 41 Minuten in französischer Sprache, wahlweise mit englischen Untertiteln, und einmal 50 Minuten in englischer Sprache, wahlweise mit französischen Untertiten; Drei Cartoons aus Averys Zeit bei Warner: „Dangerous Dan McCoo“ (1939), „Old Fox & Hounds“ (1940) und „Aviaton Vacation“ (1941), Diverse Skizzen zu 18 Cartoons; Büchlein mit 24 Skizzen zu „Symphony in Slang“
Als er Ende 1946 im Spirou Almanach erstmals auftrat, sah er sich noch gar nicht ähnlich. Auf dem Rücken von Jolly Jumper sitzend, trug der Cowboy zwar schon einen weißen Hut und ein rotes Halstuch, doch sein gelbes Hemd war gestreift. Außerdem fehlte noch die schwarze Weste, um Lucky Luke mit allen Farben der belgischen Flagge zu schmücken. Die 20 Seiten des erste Lucky-Luke-Comic sind in Windeseile verschlungen. Arizona 1880 biete rasante, wahnwitzige Cartoon–Action, irgendwo zwischen früher Micky Maus und Tex Avery.
Der 1923 in der flämische Region Belgiens geborene Maurice De Bevere war schon als kleiner Junge vom Kino und vom Zeichentrickfilm begeistert. Die florierende väterliche Tonpfeifen-Fabrik zu übernehmen, war für ihn nie eine Option. Stattdessen arbeitete der junge Mann nach dem Krieg zunächst in Brüssel als Animator. Doch als US-Trickfilme den Markt überschwemmten, war das belgisch Animations-Studio nicht mehr konkurrenzfähig und schloss seine Pforten.
Maurice nannte sich Morris und begann Western-Comics zu zeichnen. 1948 brach er gemeinsam mit zwei mittlerweile ebenfalls legendären Meistern des frankobelgischen Comics zu einem erinnerungswürdigen Trip auf.
Der seinerzeit die Traditionsserie Spirouzeichnende Joseph Gillain alias Jijé (Jerry Spring) fuhr mit seiner fünfköpfigen Familie, sowie mit seinen Schülern Morris und André Franquin (Gaston), über den Atlantik. Der Autor Yann und der Zeichner Olivier Schwartz erzählten einige Jahrzehnte später in ihrem amüsanten Comic Gringos Locos von dieser Reise.
Die Eindrücke, die Morris in den USA und in Mexiko sammelte, flossen direkt in seine Lucky-Luke-Geschichten ein. Nachdem sein Reverenz-Material zuvor Kino-Aushangfotos waren, zeichnete Morris seine Comicseiten nun vor Ort im Wilden Westen. Anschließend sendete er die Originale der Comic-Seiten per Post nach Belgien, wo sie im Magazin Spirou veröffentlicht wurden. Aus der anfangs auf visuelle Gags setzenden Serie wurde nach und nach eine Satire auf Western-Filme, die Morris in authentischen Kulissen in Szene setzte.
Der erste Band von Egmonts neuer Gesamtausgabe enthält die zwischen 1946 und 1949 entstandenen Lucky-Luke-Abenteuer. Zusätzlich gibt es 50 Seiten mit reich bebilderten Sekundärmaterial. Dadurch ist es möglich, dabei zu sein, bei der Entstehung jenes Cowboys, der auch heute noch schneller schießt als sein Schatten.
Als Abschluss enthält das Buch die Geschichte Lucky Luke gegen Cigarette Pete, die damit endet, dass unser einsam in die Ferne reitender Held erstmals das Lied vom “Poor Lonesome Cowboy“ singt. Zuvor griff Lucky Luke im letzten Panel eines Abenteuers auch schon einmal zur Mundharmonika…
Der kleine Roboter WALL·E macht sich als letztes Exemplar seiner Bauart Waste Allocation Load Lifter Earth-Class daran, die von Menschen verlassene und völlig vermüllte Erde aufzuräumen. Entspannung findet er nach langen Arbeitstagen beim Betrachten einer gefundenen Videokassette des Musicals Hello Dolly. Doch plötzlich gerät sein geordnetes Leben aus den Fugen. Ein Raumschiff landet und ein wunderschöner Roboter namens EVE (Extra-terrestrial Vegetation Evaluator) bringt die Schaltkreise von WALL·E durcheinander…
Zu behaupten Pixar hätte sich bei WALL·E einmal mehr selbst übertroffen wäre erstens langweilig und zweitens nicht fair gegenüber von den auf ebenso individuelle Art gelungenen Vorgängern Cars und Ratatouille. Nach Autos und Ratten sind nun Roboter die Helden und im Gegensatz zum Animationsfilm Robots“ von Fox zitiert WALL·E dabei auch noch eifrig allerlei Science-Fiction-Klassiker. Optisch erinnert der kleine Roboter an den Helden aus Nummer 5 lebt sowie das Blechtrio aus Silent Running.
Akustisch hingegen werden Erinnerungen an R2-D2 geweckt, schon dadurch dass Star Wars-Sounddesigner Ben Burtt auch die Stimmen von Wall-E und EVE zusammen bastelte. Der alles kontrollierende Schiffscomputer AUTO hingegen hat ganz eindeutig die Herrschaftsallüren und das rote Auge von Stanley Kubricks HAL aus 2001: Odyssee im Weltraum. Doch all dies – sowie die perfekte Machart -, wären nur für eine eingefleischte Fangemeinde von Interesse, wenn WALL·E nicht ein so zu Herzen gehender wunderschöner turbulenter und spannender Film wäre.
Bei dem Vorfilm Presto hingegen haben sich die Trickfilmer von Pixar diesmal wirklich selbst übertroffen und das nicht nur bezüglich Style und Animation. Kein Cartoon der letzten Jahrzehnte kam so nah an den chaotischen Humor von Tex Averys Meisterwerken aus den Vierziger Jahren heran, wie diese Geschichte von einem Zauberkünstler, der sich auf offener Bühne einen immer rasanteren Schlagabtausch mit seinem eingeschnappten weißen Kaninchen liefert. Bei diesem unglaublich unterhaltsamen Doublefeature kann einmal mehr kein weiterer aktueller Trickfilm mithalten.
Geboren wurde er als Frederic Bean Avery. Doch da er aus Texas stammte, nannte man ihn in Hollywood Tex Avery. Nach einigen Lehrjahren bei Walter Lantz und den Warner Brothers, wo er maßgeblich an der Entwicklung von Looney Tunes Charakteren wie Daffy Duck und Bugs Bunny beteiligt war, wechselte Avery schließlich zu MGM. Von 1942 bis 1955 inszenierte er dort 65 einzigartig komische Cartoons.
Schier unglaublich ist die Fülle von Gags in Averys meist in den Kriegsjahren entstandenen Trickfilmen über notgeile Wölfe, die hinter wunderschönen Mädchen herheulen. Wer einmal gesehen hat wie z. B. in Little Rural Riding Hood eine von Preston Blair sehr anregend animierte rothaarige Schönheit immer aufreizender tanzt und der dabei zuschauende Wolf beständig heftiger darauf abfährt, wird diese kostbaren Momente Zeit seines Lebens nicht vergessen (Die tricktechnisch aufwendigen Nachstellungen dieser Szenen in Roger Rabbit oder Die Maske verblassen neben dem Original).
Tex Avery drehte für MGM zwar auch kleinere Serien mit Figuren wie dem emotionslosen Hund Droopy, dem aufgedrehten Eichhörnchen Screw Squirrel oder dem tumben Bärenduo George and Junior. Doch er war am besten, wenn er wie in Bad Luck Blackie oder dem reichlich surrealen King Size Canary komplett neue und sehr eigene Welten schaffen konnte.
Bei uns liegt auf DVD bisher lediglich in acht Boxen die TV-Serie Die Tex Avery Show von 1997 vor, die sich zwar ebenfalls um chaotischen Humor bemüht und pro Episode drei Cartoons mit Figuren wie Freddie, die Fliege, Power Paul oder Dschingis & Khan präsentiert, aber ansonsten wenig mit Averys klassischen Meister-Trickfilmen gemein hat.
In Frankreich (und nicht einmal in den USA!) ist mit dem Coffre Collector Limité eine sehr schöne, aber leider auch schon wieder vergriffene, Blechbox mit 63 MGM-Cartoons von Tex Avery und einigen interessanten Extras erschienen.
Bei dieser ansonsten sehr gelungenen DVD-Zusammenstellung fehlen mit UncleTom´s Cabana (1947) und Half-Pint Pygmy (1948) zwei von Averys MGM-Cartoons. Beide liefen in den 70er-Jahren deutsch synchronisiert im ZDF, enthalten jedoch Szenen, die heute als Rassismus verstanden werden können.
Mittlerweile sind in den USA unter dem Titel Tex Avery Screwball Classics drei Blu-rays erschienen. In bester Bildqualität enthalten diese fast das komplette MGM-Werk von Avery, auf Wikipedia gibt es einen guten Überblick zur Zusammenstellung.
Neben UncleTom´s Cabanaund Half-Pint Pygmy fehlen bei dieser Zusammenstellung auch noch die MGM-Cartoons Henpecked Hoboes (1946), Lucky Ducky (1948) und Droopy’s Good Deed (1951), da diese u. a. Blackface-Gags enthalten.
Wer sich eine eigene Meinung über diese Filme bilden möchte, findet die Cartoons problemlos im Netz.