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Findet Dorie

Mit Toy Story 2 und Toy Story 3 bewies Pixar, dass Fortsetzungen durchaus an das Original heranreichen können. Mit Cars 2 und Die Monster Uni trat das Animationsstudio danach allerdings den Gegenbeweis an. Daher erschien es etwas fraglich, ob sich ein weiterer Besuch in der Unterwasserwelt von Findet Nemo lohnt. Doch Findet Dorie ist nur bedingt eine Fortsetzung, sondern der Film steht auf eigenen Flossen.

Findet Dorie
© 2017 Disney / Pixar

Durch die Konzentration auf das Schicksal einer beliebten Nebenfigur bekommt der Film seinen ganz eigenen Drall. Die vergessliche blaue Paletten-Doktorfisch-Dame Dorie erinnert sich plötzlich daran, einmal Eltern gehabt zu haben. Sie bricht daher, begleitet von den Clownfischen Nemo und Marlin, zu einer abenteuerlichen Such-Expedition auf. Die Spur der vermissten Eltern führt in ein “Marine Life Institute“ und hier kommt es zur Begegnung mit einer der verrücktesten Figuren, die Pixar bisher auf die Zuschauer losgelassen hat.

Findet Dorie
© 2017 Disney / Pixar

Der Krake Hank hat zwar (hauptsächlich aus animations-technischen Gründen) nur sieben statt acht Tentakel, ist aber dennoch höchst leistungsfähig. So kann der Tintenfisch unsichtbar mit seiner Umgebung verschmelzen und (Achtung Spoiler!) sogar einen Lastwagen fahren.

Findet Dorie
© 2017 Disney / Pixar

Die Vorgeschichte, in der sich Dories Eltern immer um ihr an Gedächtnisschwund leidendes Kind sorgen mussten, wird sehr rührend (aber nie schmalzig) erzählt und setzt sich durchaus ernsthaft mit dem Thema “Behinderung“ auseinander. Dieses Grundmotiv klingt auch in der zunehmend turbulenter werdenden Handlung immer wieder an. Der Film überzeugt nicht nur durch seine brillante Tricktechnik, mit der zahlreiche neue maritime Charaktere zum Leben erweckt wurden, sondern erzählt auch eine Geschichte, die wirklich zu Herzen geht.

Findet Dorie
© 2017 Disney / Pixar

Die Blu-ray von Disney enthält neben dem 97-minütigen Hauptfilm noch einen Audiokommentar von den Regisseuren Andrew Stanton und Angus MacLane, sowie der Produzentin Lindsey Collins (wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln). Als Bonusmaterial gibt es noch den Kurzfilm “Piper“(6:05 min), animierte “Interviews im Meeresbiologischen Insitut“ (2:04 min, deutsch synchronisiert), die Berichte “Ein Oktopus mischt Pixar auf“ (9:05 min), “Dories Gedächtnislücken“ (4:31 min), “Fahrgemeinschaft“ (3:47 min), “Animation und Darstellung“ (6:57 min), “Im Monterey Bay Aquarium“ (3:20 min), sowie “Meeresbewohner und ihre Besonderheiten“ (3:02 min)

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Der Zeichentrickfilm – Eine Einführung in die Semiotik und Narratologie der Bildanimation

In schöner Regelmäßigkeit bringt der Schüren-Verlag Bücher zu speziellen Filmthemen heraus. Oft handelt es sich dabei um Doktorarbeiten junger Autoren, nicht immer leicht verständlich, aber doch meist interessant.

Der Zeichentrickfilm - Eine Einführung in die Semiotik und Narratologie der Bildanimation

Der Untertitel zum im  Schüren Verlag erschienen Buch “Der Zeichentrickfilm“ von Matthias C. Hanselmann lautet “Eine Einführung in die Semiotik und Narratologie der Bildanimation“. Bereits dieser dürfte für die meisten „Normalleser“ etwas schwer verdaulich sein und genauso verkrampft geht’s dann im restlichen Buch weiter: Kein Satz, der nicht ein, zwei derartig geschwollene Fachausrücke in sich hat. Der Autor (Studium der Germanistik- Kunstgeschichte und Geschichte) schmeißt damit um sich, wie ein Bonbonverteiler im Karneval.

Verspricht die Unterteilung des umfangreichen Buches (fast 700 Seiten!) noch durchaus interessante psychologische Erkenntnisse, z. B. Über das Verhältnis von Zeit-, Raum-, Transformation und Kommunikation im Zeichentrickfilm, wird das Leseverständnis/-vergnügen schnell gebremst durch die wichtigtuerische Sprache des offensichtlich noch jungen und überambitionierten Autors.

Pluspunkt: Das Buch ist reichlich bebildert (Schwarz/weiß) und umreißt das gesamte Spektrum des Zeichentrickfilms von Disney bis Anime. Wer allerdings handfesteres über Geschichte und Herstellung von Trickfilmen erfahren will, liegt hier völlig falsch. Vielmehr ist das Buch eine bisweilen ganz interessante Analyse über die kommunikative und tiefenpsychologische Wirkungsweise (jetzt fang ich auch noch damit an!) der Bildanimation.

Matthias Schäfer

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