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The Salvation – Spur der Vergeltung

Einmal mehr kann sich davon überzeugt werden, dass der Westernfilm noch lange nicht tot ist und dass gute Genre-Beiträge nicht unbedingt aus den USA kommen müssen. Es ist nicht zu hoch gegriffen, The Salvation – Spur der Vergeltung mit Spiel mir das Lied vom Tod zu vergleichen, denn beide Filme erzählen bildgewaltige Rachegeschichten.

The Salvation - Spur der Vergeltung

Doch während der Italiener Sergio Leone seinerzeit versuchte einen möglichst “amerikanisch“ anmutenden Film zu drehen, gelang dem Dänen Kristian Levring (Wen Du fürchtest) ein durchaus dänischer Western. Der Auftakt des Films gehört mit zum Spannendsten und Bedrohlichsten, was in letzter Zeit im Kino zu sehen war. Zentrale Figur ist der ehemalige dänische Soldat Jon, der 1864 in die USA immigrierte und seine kleine Familie erst sieben Jahre später aus Europa nachkommen lässt. Gleich nach der Anreise auf der Postkutschenfahrt zu Jon Farm werden seine Frau Marie und sein kleiner Sohn Kresten von zwei Desperados brutal ermordet. Jon kann sich zwar an den Mördern rächen, doch danach startet ein weiterer Reigen der Gewalt…

The Salvation - Spur der Vergeltung

Nachdem Levring den Auftakt des Films in der Postkutsche als klaustrophobisches Pyscho-Drama in Szene setzte, wechselt er die Tonart. Der wie immer sehr beeindruckende Mads Mikkelsen (Casino Royale) steht als Jon plötzlich im Zentrum einer staubigen Westernoper.

The Salvation - Spur der Vergeltung

Dabei bringen Eva Green (Sin City 2) und Jeffrey Dean Morgan (Watchmen) in ihren überlebensgroß angelegten Figuren zwar ganz große Klasse, aber auch einige Hollywood-Klischees, in den anfangs sehr viel eigenständigeren Film ein. Doch das tut der Stimmung keinen Abbruch und ich hoffe auf weitere Euro-Western auf diesem Niveau.

The Salvation - Spur der Vergeltung

Die DVD von Concorde Film enthält neben dem 89-minütigen Film einige kurze aber gute Making Of Berichte (insgesamt 6:45 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln), Interviews mit Mads Mikkelsen (13:02 min), Eva Green (13:49 min), Jeffrey Dean Morgan (14:09 min),  zwei deutsche Trailer (1:36 min + 2:24 min) sowie den US-Trailer (2:24 min)

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Crossfire Trail – Der Ritt nach Hause

Der Western-Film ist noch lange nicht tot, denn für das US-Fernsehen werden immer mal wieder angenehm gradlinig in Kino-Qualität in Szene gesetzte Filme gedreht, die sich nicht vor klassischen Western der gehobenen B-Picture-Klasse verstecken müssen. Neben dem 1944 geborenen Sam Elliott, der z. B. in der leider etwas zu spät kam, um noch zu einem der ganz großen Stars des Western-Kinos zu werden, hat es sich auch Tom Selleck in dieser Nische bequem gemacht.

Crossfire Trail – Der Ritt nach Hause

Genau wie etwa der TV-Film Pfad der Gewalt (The Quick and the Dead) mit Sam Elliott, sowie Shadow Riders mit Elliott und Tom Selleck basiert auch der 2001 erfolgreich im US-Kabelfernsehen gezeigte Crossfire Trail – Der Ritt nach Hause auf einem Roman des Western-Vielschreibers Louis L’Amour (Hondo). Tom Selleck spielt hier einen gewissen Rafe Covington, der seinem besten Kumpel am Sterbebett schwört auf dessen Frau Anne (Virginia Madsen aus Candyman) und seine Ranch aufzupassen. Doch als Rafe in dem Heimatstädtchen seines Freundes ankommt, hat es schon der schmierige Bruce Barkow, den Mark Harmon mit viel Spielfreude als klassischen Westen-Schurken im feinen Anzug verkörpert, auf Haus, Hof und Anne abgesehen…

Crossfire Trail – Der Ritt nach Hause

Bevor es zum halbwegs großen Showdown kommt, lässt der Australier Simon Vincer (Free Willy), der mit Tom Selleck schon den ulkigen Down-Under-Western Quigley der Australier drehte seinen Hauptdarstellern viel Raum. Vor allem die witzigen Wortgefechte zwischen Virgina Madsen und dem selbstironischen Macho Selleck bereiten viel Vergnügen. Es ist sehr erfreulich, dass Savoy Film diesen ebenso traditionsbewussten wie frisch-fröhlichen 92-minütigen Spät-Western auf einer DVD ohne Bonusmaterial, aber immerhin im anamorphen 16 : 9 Format herausgebracht hat.

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Pfad der Gewalt

1876: Nach einem Cholera-Ausbruch in ihrem Treck zieht die
Siedlerfamilie McKaskel alleine durch die Wildnis Wyomings. Eine Horde Banditen folgt dem Planwagen. Sie wollen die Pferde, vermutetes Gold und die Frau rauben. Ein geheimnisvoller Fremder rettet den Siedlern immer wieder das Leben. Doch auch das Siedlerpaar lernt sich zu wehren. Als sie sich in einer Blockhütte im Tal niederlassen, kommt es zur letzten Konfrontation…

Der Pfad der Gewalt

Der 1944 geborene Sam Elliott kam leider etwas zu spät um noch zu einem der ganz großen Stars des Western-Kinos zu werden. Dabei hat er genau die richtige rauchige Stimme (unbedingt einmal im Original anhören!) und die lässige Ausstrahlung eines Mannes, den nichts mehr erschüttern kann. Mittlerweile ist das Genre leider nur noch eine Randerscheinung, aber wenn es Hollywood doch einmal wieder einen Western produziert, wie 1993 Tombstone, wird Elliott gerne verpflichtet. Doch auch außerhalb von Westenfilmen findet er immer wieder teilweise recht ulkige Cowboy-Rollen, wie etwa in Der Goldene Kompass, Ghost Rider, Haben Sie das von den Morgans gehört? oder als Marlboro Man in Thank you for Smoking.

Pfad der Gewalt

Pfad der Gewalt wurde 1987 fürs Fernsehen produziert und basiert . genau wie Shadow Riders mit Elliott und Tom Selleck – auf einem Roman des Western-Vielschreibers Louis L’Amour (Hondo). Elliott spielt hier den Prototyp des einsamen Cowboys. Lange Zeit wird nicht klar ob Con Vallian einem Siedlerehepaar (Tom Conti und “Mrs. Spielberg“ Kate Capshaw) wirklich helfen möchte, oder ob er es genau wie eine Horde Ganoven auf die schöne Ehefrau abgesehen hat. Pfad der Gewalt ist aber ein waschechter Western mit interessanten Charakteren, prächtigen Naturaufnahmen und einer vielschichtig-spannenden Geschichte, die eigentlich ins Kino gehört hätte.

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Texas Cowboys

Das ehemalige Greenhorn Harvey Drinkwater verschlägt es im zweiten Band von Texas Cowboys wieder nach Fort Worth, Texas. Erneut will der Reporter aus Boston den großstädtischen Lesern wilde Geschichten aus dem Westen liefern und wird einmal mehr fündig. Gemeinsam mit seinem rauhbeinigen Kumpel Ivy Forest erlebt er Geschichten, die Stoff genug für zehn Western-Filme gewesen wären. Unter anderem ist in immer abstruser werdenden Varianten zu erfahren, wie der Kriegs-Veteran Thomas Woodham angeblich seinen Arm verloren hat.

Texas Cowboys

Lewis Trondheim (A.L.I.E.E.N., Donjon), der Mann mit dem unglaublichen Output von schnell hingekritzelten Comics, und der eher akribisch im Bereich des realistischen Abenteuer-Comics arbeitende Matthieu Bonhomme (Der Marquis von Anaon) scheinen nicht so recht zusammen zu passen. Doch vor Texas Cowboys arbeitete das Duo bereits bei der ebenfalls bei Salleck im “Graphic-Novel-Format“ erschienenen Comicgeschichte Omni-Visibilis zusammen.

Texas Cowboys 2

Texas Cowboys 2 erzählt wieder nicht nur eine durchgehende Story, sondern die einzelnen Kapitel – ja oft sogar die einzelnen Seiten – sind abgefahrene Kurzgeschichten am Rande des Surrealen. Zu Papier gebracht hat Bonhomme diese in einem unglaublich lässigen Zeichenstil, der fast ein wenig so wirkt als wenn Moebius und nicht Jean Giraud den Leutnant Blueberry gezeichnet hätte. Dies brachte ihm den Auftrag den Hommage-Band Der Mann, der Lucky Luke erschoss zu zeichnen und zu schreiben.

Der Mann, der Lucky Luke erschoss
Der Mann, der Lucky Luke erschoss

Abgerundet wird dieser schöne Comic noch durch die als Titelbilder des fiktiven Magazins Texas Cowboys – The Best Wild West Stories Published gestalteten Einleitungen zu den einzelnen Kapitel, sowie durch einem Anhang, der erzählt wie das weitere Leben der einzelnen Figuren verlief. So will die Legende wissen, dass Thomas Woodham ein einziges Mal doch tatsächlich die Wahrheit darüber erzählte, wie er seinen Arm verloren hat.

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Derib: Go West

Noch bevor er mit seinen Indianer- bzw. Western-Serien Yakari und Buddy Longway große Erfolge feierte, startete Derib 1971 im Magazin tintin seine Reihe Go West. Nach einem Script von Greg erzählte er vom arbeitslosen Diplombuchhalter Barnaby Bumper, der im New York des Jahres 1866 beim illegalen Glücksspiel einen Planwagen mit zwei Pferden gewinnt. Gemeinsam mit seinen Kindern Barbara und Percy sowie seinem Vetter Homer bricht er gen Westen auf…

Derib: Go West

In zehn in sich abgeschlossenen, aber aufeinander aufbauenden Episoden wird geschildert, wie die Familie Bumper sich einem langsam anwachsenden Wagen-Treck anschließt und allerlei Abenteuer erlebt. 1978 schließlich beendeten Derib und Greg ihre ebenso spannende wie humorvolle Serie. Bei der Lektüre kann festgestellt werden, wie Deribs Zeichnungen während seiner siebenjährigen Arbeit an Go West immer lockerer zugleich aber auch detailreicher wurden.

Derib: Go West

1979 erschien in Frankreich eine Gesamtausgabe. Bei uns wurde der Comic bereits ein Jahr zuvor bei Carlsen in einem Album unter dem Titel Go West: Die Abenteuer des Barnaby Bumper veröffentlicht. Seinerzeit fehlte in der deutschen Ausgabe allerdings die 18-seitige Abschlussepisode Das andere Ufer, die schildert wie Familie Bumper unter dramatischen Umständen schließlich Kalifornien erreichte. Doch Salleck Publications präsentiert in einer schönen Hardcover-Ausgabe endlich die komplette Go West-Saga und außerdem noch einen interessant bebilderten Anhang mit Hintergrundinfos.

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A Million Ways to Die in the West

Am finanziellen Erfolg von Ted – der Film in dem Mark Wahlberg neben einem computeranimierten Teddy zu sehen war und der über 500 Millionen Dollar einspielte – konnte Seth MacFarlane (The Orville) nicht anknüpfen. Doch dafür qualifiziert sich der Regisseur und Co-Drehbuchautor in A Million Ways to Die in the West auch als Leading Man.  Neben Hollywood-Größen wie Charlize Theron und Liam Neeson machte eine sehr gute Figur

A Million Ways to die in the West

Eine der Inspirationsquellen zu A Million Ways to Die in the West dürfte Zurück in die Zukunft 3 gewesen sein, was auch mit einem kurzen Gastauftritt von Christopher Lloyd alias „Doc Brown“ gefeiert wird. Der Anschluss der Zeitreise-Trilogie war auch deshalb ein so unterhaltsamer Film, weil er zeigte wie albern der Wilde Westen á la Hollywood aus gegenwärtiger Sicht wirkt.

A Million Ways to Die in the West

MacFarlane spielt in A Million Ways to Die in the West den Schafszüchter Albert Stark, der nicht bereit ist, sich den damaligen Konventionen zu beugen. Er hat keine Probleme damit als Feigling zu gelten, weil er Duellen oder Schlägereien ausweicht. Seine Freundin Louise (Amanda Seyfried) sieht das jedoch ganz anders und trennt sich von Albert. Dieser lernt kurz darauf die taffe Anna (Charlize Theron) kennen, die einen ähnlichen Humor wie er hat und ihm helfen will Louise zurückzugewinnen. Dabei verlieben sich Albert und Anna, was deren Ehemann, den fiesen Revolverhelden Clinch Leatherwood (Liam Neeson), nicht eben freut.

A Million Ways to Die in the West

Die Chemie zwischen Seth MacFarlane und Charlize Theron stimmt. Ihre gemeinsamen Szenen sind unverkrampft und entspannt. Dadurch ist A Million Ways to Die in the West sehr viel mehr als „nur“ eine schreiend komische Western-Parodie voller abgefahrener Ideen, die keinerlei Berührungsängste mit oft unter der Gürtellinie angesiedelten Geschmacksverirrungen hat. Weiter so, Seth!

A Million Ways to Die in the West

Die Blu-ray von Universal enthält neben dem 111-minütigen Hauptfilm (inklusive Audiokommentar mit Seth McFarlabe, Charlize Theron u. a., wahlweise wie alle Extras mit deutschen Untertiteln), einen alternativen Anfang (3:27 min), ein alternatives Ende (0:47 min), Gag Reel (5:43 min), unveröffentlichte bzw. ergänzte Szenen (10:49 min, ein Höhepunkt ist hier eine Variante zur an Terry Gilliam erinnernden Traumsequenz), die Dokus “Once Upon a Time in a different West“ (10:06 min), “A Fistful of Dirt … in your Mouth“ (10:49 min) und “The Good, the Bad and the increasingly decreasing Population“ (6:41 min)

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Mit stahlharter Faust

Die Hauptrolle in Mit stahlharter Faust (der Originaltitel ist viel schöner: Man without a Star) spielt mit vollem Körpereinsatz Kirk Douglas. Mein Gott, konnte der damals einen auf dicke Hose machen, mit Knarren jonglieren oder mit dem Banjo durch den Saloon tänzeln.

Mit stahlharter Faust

Doch vor einem hat der von Douglas mit vollem Einsatz verkörperte Teufelskerl Dempsey Rae so richtig Angst: Stacheldraht. Diese mörderische Erfindung hat ihm einst einen vernarbten Rücken beschert und wenn die Rancher beginnen ihre Weiden mit Stacheldraht einzuzäunen, dann ist es für Dempsey an der Zeit weiter nach Westen zu ziehen, obwohl die Zivilisation auch schöne Dinge zu bieten hat, wie etwa Badewannen.

Mit stahlharter Faust

Mit stahlharter Faust mag nicht der ultimative Western-Klassiker sein, aber es handelt sich auf alle Fälle um eins der kurzweiligsten Werke des Genres. Schon der mit viel Power in der mächtigen Stimme von Frankie Lane geschmetterte Titelsong (zu hören auf der schönen Bear-Family-CD Rio Bravo) geht voll ab und auch das vom Tausendsassa Kirk Douglas gesungene And The Moon Grew Brighter (zu hören auf der ebenso schönen Bear-Family-CD My Rifle, My Pony And Me) will nie wieder heraus aus dem Gehörgang. Eine andere tolle Gesangsnummer von Kirk Douglas ist übrigens in der Disney-Verfilmung von 20.000 Meilen unter dem Meer zu hören: A Whale of a Tale.

Mit stahlharter Faust

Angeblich war Kirk Douglas maßgeblich an der Herstellung des Filmes beteiligt. Während der Regisseur King Vidor (Duell in der Sonne) den Film in seiner Autobiographie nicht erwähnte, investierte Douglas seine Gage in die Produktion von Mit stahlharter Faust und sorgte für ein besseres (völlig auf ihn zugeschnittenes Drehbuch).

Mit stahlharter Faust

Lange hat es gedauert bis der Film endlich auf DVD vorlag. Die Süddeutsche Zeitung Cinemathek veröffentlichte in ihrer Western-Reihe als weitere DVD-Premiere Red River. Mittlerweile gibt es als “weltweite Erstveröffentlichung in HD-Neuabtastung“ sogar eine Blu-ray-Veröffentlichung, die keine Wünsche mehr offen lässt.

Mit stahlharter Faust

Bonusmaterial der Blu-ray:  Selbstgestrickter Trailer ohne Dialoge (1:41 min),  schön zusammengestellte Bildergalerie (5:00 min), Booklet-Faltblatt mit einem interessanten Text von Markus Tschiedert, Wendecover

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Der große Bluff

Mit Der große Bluff präsentiert Koch Medias “Edition Western Legenden“ in der Tat einen Klassiker des Genres. Dieser im selben Jahr wie John Fords Western-Meilenstein Stagecoach entstandene Film war aber auch wichtig für die weitere Karriere von zwei der größten Hollywood-Stars.

Der große Bluff

Marlene Dietrich, die zuvor meist aufgestylt mit Schlafzimmerblick durch schwülstige Melodramen stolzierte, spielt hier die gut geerdete Rolle einer moralisch nicht ganz einwandfreien Saloon-Sängerin. Zur Taktik des Neustarts von Marlenes Image gehörte vielleicht auch, dass die deutsche Diva hier den französisch anmutenden Namen “Frenchy“ trägt. Mit viel Ironie und sich ihrer Wirkung auf das männliche Publikum voll bewusst, schmettert La Dietrich zukünftige Evergreens wie You’ve Got That Look oder See What the Boys in the Back Room Will Have. Die Jungs im Publikum haben dabei ganz sicher ihren Spaß, Mischa Auer (Casablanca) in der Rolle des Trottel vom Dienst reagiert auf Marlenes erotische Gesangs-Performance fast so wuschig wie Tex Averys Zeichentrick-Wölfe in den klassischen MGM-Cartoons.

Der große Bluff

Das zweite große Plus des Films ist James Steward in einer seiner besten frühen Rollen, der als scheinbar harmloser Bürger Thomas Jefferson Destry Jr. ins verruchte Örtchen Bottleneck kommt. Nicht einmal eine Knarre hat dieser Sohn einer Western-Legende dabei, er scheint es eher darauf angelegt zu haben seine Gegner durch Geschichten die immer mit “Ich kannte mal einen Mann, der…“ beginnen, zu Tode zu langweilen. Doch wenn es hart auf hart kommt, ist auch Destry hart!

Der große Bluff

Koch Media hat sich bei der Blu-ray-Edition von Der große Bluff besonders viel Mühe gegeben. Noch nie sah der Film so gestochen scharf aus, neben der Originalfassung sind auch noch gleich drei verschiedene deutsche Synchronisationen von 1947, 1987 und 2006 enthalten. Die Buchhülle ist auch sehr hübsch geworden und der leidige FSK-Aufkleber lässt sich problemlos rückstandsfrei entfernen.

Der große Bluff

Bonusmaterial: Eine live aufgenommene Radiohörspielfassung von “Der große Bluff“ aus dem Jahre 1945 in der James Steward wieder als Thomas Jefferson Destry Jr. zu hören ist und Joan Blondell die Rolle von Marlene Dietrich sprach (54:17, ohne deutsche Untertitel), Galerie mit Fotos, Plakaten und Werbematerial (12:23 min),Booklet mit einem Text von Hank Schraudolph

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