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Die fast vergessene Welt

Eigentlich klingt die Kombination Will Ferrell und Dinosaurier recht verlockend. Ferrell (Die Eisprinzen, Buddy – Der Weihnachtself, Eurovision Song Contest) ist ganz sicher nicht der erfolgreichste US-Komiker, doch gewiss der Unberechenbarste.

Die fast vergessene Welt

Dinosaurier müssen – obwohl ausgestorben – nicht weiter vorgestellt werden (“Sie kennen uns aus Filmen wie Jurassic Park und King Kong“). Für Die fast vergessene Welt spricht auch noch, dass Brad Silberling inszenierte, der u. a. mit Casper und Lemony Snicket bewies, dass er ein Händchen für Effektfilme hat.

Die fast vergessene Welt

Der 2009 entstandene Film basiert auf der TV-Serie Land of the Lost, die in den USA von 1974 bis 1976 lief und bei uns erst ab 1990 als Im Land der Saurier gezeigt wurde. Hier gerät ein gewisser Rick Marshall bei einem Schlauchboot-Ausflug gemeinsam mit seinen Kindern Holly und Will nach einem Erdbeben in eine seltsame Welt, bevölkert von Sauriern, Urzeitmenschen und humanoiden Echsenwesen, den sogenannten Sleestaks.

Die fast vergessene Welt

Das Kino-Remake machte aus Rick Marshall (Ferrell) einen erfolglosen Wissenschaftler, der gemeinsam mit der ihn bewundernden Forschungs-Assistentin Holly (Anna Friel aus Pushing Daisies) und dem eine Jahrmarktsattraktion betreibenden Hinterwäldler Will (Danny McBride) – ebenfalls per Schlauchboot – in das Land der Verlorenen gelangt.

Die fast vergessene Welt

Was dort abgeht ist leider eher albern und zäh als amüsant und spannend. Will Ferrell dreht nur am Anfang und Ende des Filmes (bei TV-Interviews mit Matt Lauer als  genervten Moderator) richtig auf, liefert ansonsten nur (häufig etwas fäkale) Albernheiten. Die phantasievolle Ausstattung (irgendwo zwischen Hightech und TV-Trash), Michael Giacchinos Soundtrack (Banjo und Theremin) und der sympathische T-Rex Grumpy sorgen dafür, dass man den Film nur fast völlig vergesssen kann.

Die fast vergessene Welt

Die Blu-ray von justbridge entertainment  steckt in einem schönen Steelbook und enthält neben dem 102-minütigen Hauptfilm noch dieses Bonusmaterial: Audiokommentar von Regisseur Brad Silberling (wie alle Extras ohne deutsche Untertitel), Unveröffentlichte Szenen (20:18 min), Werbespots für  den Devil´s Canyon Gift Shop (6:49 min), Dr. Marschalls Food Diary (5:49 min, wahlweise mit Audiokommentar von Brad Silberling), Portrait of Danny McBride, a Hollywood Superstar (11:12 min)

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Eurovision Song Contest

Am Anfang des Jahrtausends haute Will Ferrell die skurrilen Charaktere nur so raus, Da gab es den Begräbnis-Anbaggerer in Die Hochzeits-Crasher, den ewige Partyking “Frank the Tank“ in Old School, den schuhplattelnden Neo-Nazi Franz Liebkind in The Producers, den nach intensiver Nutzung einer Drehtür kotzenden Weihnachtselfen Buddy, den im Paarlauf der Männer antretenden Eisprinzen, den Rennfahrer Ricky Bobby oder den exzessiv Jazz-Querflöte spielenden Anchorman, um nur einige zu nennen.

Eurovision Song Contest

Jetzt geht es endlich wieder soweit. Will Ferrell tritt in einem Film mit konventioneller Filmdramaturgie an und spielt mit der größten Selbstverständlichkeit eine Rolle, für die er mit mittlerweile 52 Jahren eigentlich viel zu alt ist. Seit Abba mit Waterloo den European Songcontest gewonnen hat, träumte der Irländer Lars Erickssong davon, ebenfalls im großen Gesangswettbewerb anzutreten. In Sigrit Ericksdóttir (Rache McAdams) hat er eine treue Verbündete gefunden, die jedoch mehr von Lars möchte als gemeinsam mit ihm in der Band Fire Saga zu musizieren.

Eurovision Song Contest

Im Hintergrund der Geschichte brodelt auch noch ein Konflikt zwischen Vater und Sohn, wobei es einmal mehr großartig ist zu sehen, was für ein entspannter Darsteller der ehemalige James Bond Pierce Brosnan ist. Eurovision Song Contest: The Story of Fire Saga sollte eigentlich parallel zum in Rotterdam veranstalteten ESC 2020 stattfinden. Doch Corona kam dazwischen und jetzt läuft der von David Dobkin (Die Hochzeits-Crasher) inszenierte Film quasi als Ersatz für den ausgefallenen Song Contest auf Netflix.

Eurovision Song Contest

Natürlich ist das an Peinlichkeiten nicht eben arme europäische Musik-Festival ein toller Vorwand für Will Ferrell, um in durchgeknallte Kostüme zu schlüpfen. Dies macht er mit einer so natürlichen Naivität, dass es schwer fällt sich dem ganz speziellen Charme dieses Filmes zu entziehen. Ein weiteres Plus ist, dass der vor Ort auf Island und in Edinburgh gedrehte Film sich am tatsächlichen Song Contest orientiert und einige der über Ohrwurm-Qualität verfügenden Musiknummern wie Vulcano Man oder vor allem Ja Ja Ding Dong sich auch problemlos dafür qualifiziert hätten.

Eurovision Song Contest

Hinzu kommen die zahllosen überraschenden Gags, sowie die durch die Bank guten Darsteller. Es bleibt zu hoffen, dass Ferrell in dieser Richtung weitermacht.

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Ricky Bobby – König der Rennfahrer

Der Begräbnis-Anbaggerer in Die Hochzeits-Crasher, der ewige Partyking “Frank the Tank“ in Old School, der schuhplattelnde Neo-Nazi Franz Liebkind in The Producers, der nach heftiger Nutzung einer Drehtür kotzende Buddy – Der Weihnachtself, der im Paarlauf der Männer antretende Eisprinz oder der exzessiv Jazz-Querflöte spielende Anchorman sind einige der komischsten Filmfiguren der letzten Jahren und wurden alle von Will Ferrell (European Song Contest) verkörpert. Der Rennfahrer Ricky Bobby hingegen passt leider nicht so recht in diese Aufzählung.

Ricky Bobby – König der Rennfahrer

Komödiantische Kabinettstückchen waren 2006 in Ricky Bobby – König der Rennfahrer leider ziemliche Mangelware bzw. werden kaum vom Hauptdarsteller Ferrell geboten. Sehr viel komischer ist diesmal Sacha Baron Cohen als wild herumschwuchtelnder französischer Formel-1-Fahrer Jean Girard, der es den US-Machos in den NASCAR-Rennställen einmal so richtig zeigen möchte. Allein schon Cohens Akzent ist in der Originalfassung ein absoluter Brüller.

Ricky Bobby – König der Rennfahrer

Ansonsten ist Ricky Bobby eine etwas unausgegorene Mischung. Der Film erzählt die aus Sportlerfilmen bekannte Geschichte von Aufstieg, Fall und Comeback, möchte sich zugleich aber auch noch darüber und über ungehobeltes Proletariertum lustig machen. Neben all dem Tempo in den Rennszenen kommt die Komik leider nur ziemlich gebremst daher und die bei Komödien mittlerweile unvermeidlichen Outtakes sind lustiger als die meisten Gags im Film.

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Die Eisprinzen

Nach einem Unentschieden in der Entscheidung um die Goldmedaille prügeln sich die Erzrivalen des Eistanzes Chazz Michael Michaels (Will Ferrell) und Jimmy MacElroy (Jon Heder) was das Zeug hält. Da sie seitdem auf Lebenszeit vom Einzelwettkampf der Männer ausgeschlossen sind, tricksen die Beiden das System aus und treten zusammen im Paarlauf an.

Die Eisprinzen

In bester Tradition von Voll auf die Nüsse macht sich Die Eisprinzen mit Volldampf über Sportfilme lustig und (über-) erfüllt gleichzeitig noch mit viel Liebe zum schrulligen Detail alle Konventionen des Genres. Vor dem Hintergrund einer eigens für den Film kreierten alternativen Winterolympiade gibt es eine rührende Liebesgeschichte, die Rückkehr eines verbitterten Meistertrainers (Paraderolle für Craig T. Nelson) sowie ein knalligen Finale mit grandioser Kür zu bestaunen.

Die Eisprinzen

Doch ohne die Hauptdarsteller würde das Ganze kaum funktionieren. Will Ferrell (Buddy – Der Weihnachtself, European Song Contest) und Jon Heder (Napoleon Dynamite) verkörpern ohne Rücksicht auf Verluste und gänzlich uneitel zwei eitle Selbstdarsteller, die sich in bunt schimmernde Strampelanzüge quetschen und übers Eis glitschen.

Extras der Blu-ray: Rückkehr zum Ruhm: Das Making of (14:46 min, wie alle Extras wahlweise mit deutschen Untertiteln); Berühmtheiten auf dünnem Eis (6:03 min); Cooler als Eis: Die Super-Sexy Kostüme der Eistänzer (4:36 min); Arnett und Poehler: Eine Familiengeschichte (5:48 min); 20 Fragen mit Scott Hamilton (4:59 min); Moviefone unscripted mit Will Ferrell, John Heder und Will Arnett (9:54 min); Vier sehr lustige entfernte Szenen (insgesamt 9:10 min); Alternative Takes (8:38 min); Gag Reel (2:08 min, nicht versäumen!); Foto-Galerien, Musik Video „Blades of Glory“ von Bo Bice (4:38 min); MTV-Werbespots (1:37 min); Wendecover

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Buddy – Der Weihnachtself

Gerade als der Weihnachtsmann etwas naschen will, krabbelt ein kleines Waisenkind in seinen Sack. Nach der Rückkehr zum Nordpol beschließt Santa Claus den Jungen Buddy zu nennen und ihn zum Elfen auszubilden. Doch Buddy ist recht bald nicht nur doppelt so groß wie seine Mitelfen, sondern auch noch recht ungeschickt. Daher bricht er nach New York auf, um seinen Vater zu treffen. Doch dieser ist ein gestresster Kinderbuchverleger, der mit Weihnachten so gar nichts am Hut hat.

Buddy - Der Weihnachtself

Das Konzept des Filmes klingt ziemlich blöd und mündet auch tatsächlich in ein mehr als kitschiges Finale, in dem alle sonst so hartherzigen New Yorker plötzlich Weihnachtslieder singen, um den Schlitten des Weihnachtsmannes zum Fliegen zu bringen. Doch bis es so weit ist, gibt es reichlich gelungene Einfälle. Etwa wenn der vom begnadeten Will Ferrell (Die Eisprinzen, European Song Contest) rührend naiv verkörperte Buddy in New York ankommt, voller Freude in einer Drehtür herumrennt, zwischendrin mal kurz kotzt und dann auch schon die nächsten Runden dreht.

Buddy - Der Weihnachtself

Auch die Liebesgeschichte mit der reizend von Zooey Deschanel verkörperten Jovie ist nicht ohne und Buddy kann es nicht lassen ihr beim ersten Rendezvous „seine“ Drehtür zu zeigen. Die Rolle von Buddys zunächst noch zynischen Vater ist bei dem alten Gangster-Darsteller James Caan ebenfalls allerbestens aufgehoben. Insgesamt gelang Regisseur Jon Favreau (Iron Man) 2003 eine ganz schöne Bescherung, die zu allen Jahreszeiten angenehm auf Weihnachten einstimmt.

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Jay und Silent Bob schlagen zurück

1994 landete Kevin Smith (Dogma) mit seiner schwarzweißen Lowbudget-Komödie Clerks – Die Ladenhüter einen Überraschungstreffer, der sogar eine sehr kurzlebige (aber absolut geniale) TV-Zeichentrickserie nach sich zog, von der jedoch nur zwei Folgen tatsächlich im US-Fernsehen liefen.

Jay und Silent Bob schlagen zurück

Smiths drehte anschließend die Filme Mallrats (mit einem nicht unumstrittenen Gastauftritt von Stan „ich hab´ sie alle erfunden“ Lee), Chasing Amy (aus dem sexuell verirrten Alltag eines Comiczeichners) und Dogma (was die Bibel wirklich meint) folgten. Diese vier ansonsten höchst unterschiedlichen Werke haben jedoch zwei Dinge gemeinsam: Jay und Silent Bob.

Jay und Silent Bob schlagen zurück

Regisseur und Autor Kevin Smith spielt die bullige Figur des Silent Bobs, die in jedem Film mindestens einmal ausgiebig quatscht. Smiths Kumpel Jason Mewes hingegen gibt den ständig wirres Zeug („Snootch to the Noonch!“) redenden Typen, der er wohlauch in Wirklichkeit ist. Angeblich ist Mewes eine „Dialog-Maschine“ und hat bei den Dreharbeiten noch nie einen Take verpatzt. In Smiths bisherigen Filmen waren Jay und Silent Bob jedoch meist Randfiguren. Dies ändert sich 2001 jedoch ziemlich radikal.

Jay und Silent Bob schlagen zurück

Im Comic-Laden Brodie’s Secret Stash erfahren Jay und Silent Bob, dass aus der Serie Bluntman & Chronic ein Multi-Millionen-Film entstehen soll. Für diesen von Holden (Ben Affleck wiederholt seine Rolle aus Chasing Amy und agiert auch noch als er selbst) gezeichneten Comic waren Jay & Silent Bob die Vorbilder, gingen aber finanziell leer aus. Jetzt machen sie sich von Leonardo, New Jersey nach Hollywood, California auf um zurückzuschlagen.

Jay und Silent Bob schlagen zurück
Doch die eigentliche Handlung ist mal wieder Nebensache. Smith präsentiert eine turbulent durchgeknallte Nummernrevue, bei der so ziemlich jeder Darsteller aus seinen bisherigen Filmen einen Kurzauftritt abliefert. Hinzu kommen noch Mark Hamill als schurkischer Cocknocker und Carrie Fisher als Nonne. Das Werk sollte zugleich auch der letzte Einsatz von Jay & Silent Bob sein. Kevin Smith war mittlerweile dreißig und stolzer Vater einer Tochter namens Harley Quinn (die natürlich – genau wie Paul Dini, der Schöpfer der Comic-Figur) auch kurz im Film zu sehen ist). Der Film sollte eigentlich der letzte Auftritt des Duos sein, doch 5 Jahre später in Clerks 2 waren sie wieder dabei und knapp 20 Jahre später drehte Kevin Smith ein Jay & Silent Bob Reboot.

Jay und Silent Bob schlagen zurück

Extras der DVD von „Jay und Silent Bob schlagen zurück“: Blick hinter die Kulissen“, eine 14-minütige sehr interessante Dokumentation über die Dreharbeiten (wie alle Extras ohne deutsche Untertitel), Deutscher Kinotrailer (2:16 min, 16 : 9, anamorph, Stereo 5.1), Extratonspur mit Kommentar vom Kevin Smith, Scott Mosier und Jason Mewes, Musikvideos “I got high” von Afoman (3:13 min) und “Kick some ass” von Stroke 9 (4:20 min) beide mit Auftritten von Jay und Silent Bob und wahlweise englischen Untertiteln zum Mitsingen , 17 entfallene Szenen (insgesamt 27:13 min, 1 : 2,35, nicht anamorph, Stereo 2.0), Gag-Reel (7:16 min), Bullshit (6:49 min),  Bio- und Filmographie zu Jason Mewes (1 Texttafel), Kevin Smith (5 Texttafeln), Ben Affleck (4 Texttafeln), Matt Damon (2 Texttafeln), Chris Rock (6 Texttafeln), Shannon Elisabeth (2 Texttafeln) und Carrie Fisher (4 Texttafeln)

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